Plötzlich klopfte es und Luna Lovegood öffnete die Tür. Sie war etwas aus der Puste und fragte in den Raum hinein: „Bin ich hier richtig zum Oneshot mit Neville?“
„Was bitte?“, fragte Severus verdutzt.
Harry sprang von seinem Stuhl auf und ergriff die Gunst der Stunde, denn er stürmte zur Tür, um sie nicht zuschlagen zu lassen und tatsächlich bekam er die Klinke zu fassen. Als er freudestrahlend die Tür öffnete, verschwand mit einem Male sein siegessicheres Lächeln.
„Bei Merlins Barte, das kann es nicht geben!“, sagte Harry ernüchtert.
Hermine und Severus schenkten Luna keine Beachtung, sondern eilten ebenfalls zur Tür, nur um in totale Finsternis zu blicken.
Hermine versuchte zu erklären: „Na ja, es ist bisher ja kaum beschrieben worden, wie der Raum aussieht, in dem wir uns aufhalten. Womöglich hat der Autor einfach überhaupt keine Details geliefert, damit man sich die Umgebung bildlich vorstellen kann, deshalb ist außerhalb dieses Raumes alles Schwarz.“
„Aber wie ist Luna dann hergekommen?“, fragte Harry, während er sich zu seiner ehemaligen Mitschülerin umdrehte.
„Ich weiß nicht genau; ich war auf einmal hier und muss auch gleich schon wieder los. Ich habe heute einen Oneshot mit Neville und danach ein wenig Lime mit Remus; da freue ich mich schon besonders drauf!“, sagte Luna verträumt lächelnd.
„Mit Remus?“, fragte Harry ungläubig. „Was ist mit Tonks? Der Autor wird sie doch nicht um die Ecke gebracht haben?“
„Nein, Tonks ist ja mit dabei. Ich muss jetzt aber wirklich los, sonst komme ich zu spät. Vielleicht sieht man sich mal wieder, Harry, Hermine.“ Als Lunas Blick auf Severus fiel, wurde ihr Blick noch ein wenig verträumter als sonst, bevor sie sagte: „Oh Sir, es ist wirklich schön, Sie wohlauf zu wissen. Vielleicht ‚sieht‘ man sich mal wieder“, sagte sie augenzwinkernd.
Nachdem Luna die Tür von außen geschlossen hatte, rief er ihr echauffiert hinterher: „Ich hoffe nicht!“
Sibyll kam auf die drei zu und sagte mit treuem Hundeblick, der durch die Brille mit den starken Gläsern eher beängstigend als Mitleid erregend wirkte: „Oh bitte, ich habe Hunger. Eine weitere Unterbrechung ertrage ich nicht. Ich würde gern etwas essen, bevor ich mit dem Lesen beginne.“
„Oh bitte, bedienen Sie sich, Sibyll. Wir können diese stumpfsinnige Geschichte gern noch in die Länge ziehen. Schlagen Sie sich den Bauch ruhig voll und …“
Hermine legte eine Hand auf seine Schulter und bat: „Bitte seien Sie etwas freundlicher – oder sein Sie eher wie immer. Vergessen Sie nicht, dass wir alle hier weg möchten. Trinken Sie noch einen Schnaps; vielleicht wird das dann alles erträglicher für Sie.“
Sibyll holte ihren Stuhl an den Tisch heran und fiel über die kalte Platte her und derweil stieß sie hier und da versehentlich einige Gegenstände um, wie den Salzstreuer, den Serviettenhalten und Severus’ zum Glück leeres Schnapsglas. Severus stöhnte, denn er wollte unbedingt hier weg. Um die Stille zu durchbrechen, fragte er Hermine: „Warum wissen Sie eigentlich so viel über die ganzen verwendeten Abkürzungen dieser Art von Geschichten?“
Die beiden roten Stellen in ihrem Gesicht frischten sich wieder mit roter Farbe auf, doch sie antwortete nicht. Harry kam mit einem Male eine Idee und er fragte geradeheraus: „Gott, du liest so einen Schund doch nicht etwa oder?“
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Three Characters in Search of an Exit
FanfictionHarry, Hermine und Severus finden sich in einem Raum wieder, den sie nicht verlassen können, bevor Sibyll Trelawney nicht ihre Aufgabe erfüllt hat. Die Lehrerin für Wahrsagen führt die drei an den Rand des guten Geschmacks und konfrontiert sie mi...
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