Mütter benehmen sich echt verrückt

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»Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Reiter Emma - das Pferd war ein Kind;
Sie reiten durch die Gegend sehr geschwind
Bis auf einmal etwas spinnt

Sie merkte nicht sofort, was sich da erbot;
Doch als sie es merkte, war die Lage rot
Sie eilte sich mit Mühe und Not;
Doch - Krawumm - Norman war tot.

...oder so in etwa«, dichtete Ray vor sich hin, während er das Buch zusammenklappte und gelangweilt hochschaute.
Er sah, wie Norman erschöpft auf dem Boden lag, während Emma auf Normans Rücken saß und ihn besorgt anschaute.
»Oh Gott, Norman! Ist alles okay mit dir?«
Emma stand von Normans Rücken auf und ging auf die Knie, während Norman sich langsam aufrappelte, im Schneidersitz saß, Emma anlächelte und müde seine Augen rieb.
»Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur ein bisschen müde; mir ist sonst nichts passiert.«
Emma atmete erleichtert aus, während Ray frech antwortete: »Gibs doch zu; Emma wiegt einfach zu viel.«
»Ray! Hör auf! Emma ist nicht schwer!«
»Jungs, wie oft denn noch... Mich stört es nicht, ob ihr mich schwer findet oder nicht«, seufzte Emma.
Norman rieb sich weiter mit beiden Händen die Augen und fing an zu gähnen: »Wie gesagt; ich bin noch ein bisschen müde, deswegen bin ich noch nicht ganz wach das Pferd zu spielen.«
»Tja Norman«, seufzte Ray, »Was lernen wir daraus? Direkt nach dem Mittagsschlaf Hoppe, Hoppe Reiter zu spielen ist keine so gute Idee.«
Emma und Norman stimmten ihn stumm zu.
Und bevor hier die ganzen Leser auf die FailFiction zustürmen, warum die drei Mittagsschlaf halten und Hoppe, Hoppe Reiter spielen, muss ich hier meine Aufgabe des Erzählers dazu nutzen, um zu erklären, dass im diesem Kapitel die drei fünf Jahre alt sind. Da ich jetzt schon wieder einige höre: Ja, nur im diesem Kapitel!
Bloß weil im Grace Field House super-hochintelligente Kinder (wo sich sogar die Vierjährigen anstatt Die Kuh macht Muh mit v = √(2 g h) unterhalten) leben, heißt dass noch lange nicht, dass sie keine Kinder-Bedürfnisse haben. Wenn die Kleinen in ihrer Fantasie Piraten oder Hoppe, Hoppe Reiter spielen wollen, dann tun sie das halt auch.
Da die drei sowieso drinnen spielten, war aber auch nicht mehr so viel Platz um irgendwas großes zu spielen.
»Ach Manno«, schrie Emma rum, »Was kann man denn noch alles drinnen spielen?!«
Ray zuckte mit den Schultern.
»Wir könnten gegen Mama ja wieder Schach spielen. Wir werden sowieso gegen sie verlieren, aber besser als Langeweile.«
»Oh Nööö... Schach will ich nicht«, murmelte Emma.
»Gleiche Meinung wie bei Emma, Ray«, mischte sich Norman nun ein, »Letztes Mal, als wir kurz davor waren gegen Mama zu gewinnen, schmiss sie doch das Schachbrett gegen deinen Gesicht.«
Ray zuckte bei der Erinnerung zusammen: »Ja... Da war ja was...«
Emma schaute währenddessen Norman an; dieser bemerkte ihren Blick und schaute sie zurück an.
Nach einigen Sekunden grinste Emma breit und ohne jegliche Vorwarnung sprang sie Norman an, so, dass sie ihn runterdrückte und er wieder auf dem Boden lag.
»Rooaar, ich bin Emma, die Löwenkönigin!«, brüllte sie lachend.
Norman hingegen murrte und zappelte rum.
»Ich will aber kein Löwe sein!«
»Dann bin Nala und du Simba. Ha! Festgenagelt!«
Ray drehte sich um und ging von den beiden weg.
»Da lese ich ja lieber Goethe weiter, als solche Romanzen anzuschauen«, murmelte er.
»Ray! Du Spielverderber!«
»Lass ihn, Emma. Wenn du Nala bist und ich Simba, dann ist Ray einfach der Baum, der in der Ecke steht.«
Emma grinste: »Dann wäre er ja ein großer Baum.«
Als sie gerade den Satz zu Ende sprach, sprang sie auf einmal erstaunt auf und rannte zu Ray hin.
»Wenn ADHS eine Person wäre...«, murmelte Ray.
Emma hielt vor ihn an und brüllte Ray fast schon ins Gesicht: »Boah, Ray! Das sehe ich jetzt erst! Du bist ja jetzt auf einmal größer als wir beide! Norman! Guck mal! Ray ist schon wieder gewachsen!«
Norman rappelte sich wieder hoch, ging zu den beiden, stellte sich neben Emma und betrachtete von beiden die Körpergrößen.
»Stimmt, Emma. Du hast recht. Während wir beide genau gleich groß sind, ist Ray ein paar Zentimeter größer als wir.«
»Hä?! Wie jetzt wir beide sind gleich groß, Norman? Ich bin doch größer als du«, wunderte sich Emma.
»Die Antenne wird nicht mitberechnet«, korrigierte Ray.
Emma schaute weiter Ray an.
»Aber Ray, wenn du so weiter wächst, will ich mir gar nicht vorstellen, wie groß du eines Tages als Erwachsener wirst.«
Ray grinste: »Ach, das kann man einfach berechnen. Ich müsste vielleicht 1,70 m groß werden.«
Emma und Norman schauten ihn fragend an.
»Wie kommst du denn auf die Größe?«
»Man berechnet immer die Größe von den Eltern. Weil Mama ca. 1,70 m groß, müsste ich deshalb in etwa ihre Größe bekommen.«
»Das macht doch gar keinen Sinn!«, meckerte Emma ihn an.
»Hä? Wieso?«
»Du kannst doch nicht einfach Mama als Messgerät verwenden! Wir sind schließlich Waisen und kennen unsere Eltern doch gar nicht. Du weißt doch selber, dass Mama nicht unsere leibliche Mutter ist! Du kannst doch nicht so behaupten, Mama sei... Naja... deine Mama!«
Ray guckte etwas genervt beiseite.

»Ach jaaaa... Stimmt... Da war ja was...«
»Mensch Ray!«, meckerte Emma ihn weiter an, »Mama ist nicht nur deine Mama! Sowas weiß man doch! Du... Du... Du Sohn eines Toastbrotes!«
»Du bist nicht gerade kreativ, wenn es um Schimpfwörter geht...«
Plötzlich rannte Isabella zu den drei hin und schaute sie mit einem wütenden Blick an.
»WER VON EUCH HAT MICH GERADE ALS TOASTBROT BEZEICHNET?!?!«
Es folgte ein Moment von peinlicher Stille, bis Emma, ohne eine Miene zu verziehen, auf Ray zeigte.
»Der da.«
»Ist das dein Ernst, du dummer Antennenkopf?!«
»Ray?!«, Isabella schaute ihn immer noch wütend an, »was fällt dir ein so etwas zu sagen?!«
Ray seufzte genervt.
»Wieso sollte ich mich selber als Sohn eines Toastbrotes beschreiben, Mama?«
»Äääh...«
Es folgte ein weiterer Moment von peinlicher Stille, bis Norman diesmal die Stille durchbrach.
»Es ging darum, dass wir uns über unsere Körpergrößen ausgetauscht haben. Und ähm...«
Norman schaute etwas beschämt zur Seite.
»Was hast du denn, Norman?«, fragte Isabella.
»Also... Ich bin schon immer genauso groß wie Emma gewesen. Sowie Ray schon immer größer als ich war. Don hat mich auch schon eingeholt, obwohl er jünger ist. Naja... Ich bleibe anscheinend wohl immer klein...«
»Aber Norman, du bist doch nicht klein!«, sagte Emma zu ihm.
Isabella kniete sich zu Norman runter und schaute ihn lächelnd an.
»Norman, nur weil du gerade kleiner als Ray bist, heißt das noch lange nicht, dass du kleiner bleibst-«
»Vielleicht bekommt er ja auch eine Antenne auf dem Kopf«, unterbrach Ray Isabella murmelnd.
»Ray!«, meckerte Isabella ihn an, »Noch sowas freches und du musst in die Ecke sitzen!«
Sie wendete sich wieder zu Norman.
»Norman, ich kann es mir sogar sehr gut vorstellen. In so ungefähr acht Jahren wirst du bestimmt zu einen wunderschönen, gutaussehenden, junge Mann.«
»Ähm... Mama... In acht Jahren?! Da wäre ich doch erst 13.«
Es folgte schon wieder ein weiterer Moment von peinlicher Stille.
»WUNDERSCHÖNER, GUTAUSSEHENDER, JUNGER MANN, KAPIERT?!«
»J-j-ja... Okay...«
Ray grinste: »Wenn er nicht schon davor stirbt.«
»Ray!«, brüllte Isabella, »Jetzt reicht es! Ab mit dir in die Ecke!«
»Warum?«
»Weil das Toastbrot es so will!«
Ray ging lächelnd weg: »Gut so. Dann kann ich in Ruhe mein Buch weiterlesen.«
»Du sollst das nicht gefälligst als Belohnung sehen!«
Ray lief an Emma vorbei und flüsterte ihr ins Ohr: »Komm bloß nicht auf die Idee irgendwann Deine Mudda Witze zu machen.«
»Ähm... Okay...«
Während Norman weiter über die junger-Mann-Aussage nachdachte, sprang im nächsten Moment wieder Emma ihn an und drückte ihn wieder auf dem Boden.
»Emma! Warum?«
»Mir war wieder langweilig. Festgenagelt!«
»Wie oft wird dir denn heute noch langweilig?«
Ray rief von weiter hinten: »Ich wiederhole mich Krawumm - Norman war tot
Und Norman dachte sich die ganze Zeit: Nie wieder drinnen Hoppe, Hoppe Reiter spielen.

Pommes Neverland [Fail Fiction]Where stories live. Discover now