,, Hallo? Spreche ich mit Mary Winters?" Die raue Stimme war leise und ruhig, als sie nach der Frau am anderen Ende der Leitung fragte. ,,Ja, die bin ich. Was wollen sie...wer sind sie überhaupt? Ihre Nummer ist mir unbekannt. Ich möchte auf jeden Fall nichts kaufen, falls sie deshalb anrufen." Mary war eben eine vorausschauende, gern auch mal etwas sehr zu viel planende Frau. ,,Oh, nein, keines Wegs möchte ich sie mit derartig dummen Dingen belästigen. Und kennen tun sie mich nicht. Dazu gibt es keinen Grund. Ach übrigens, sie werden sterben. In drei...zwei...eins." gelangweilt ließ die Person ihre blutverschmierte Waffe sinken. ,,Wie langweilig...so ein öder Tod und doch so viel Arbeit. Ich werde mehr als zehn Minuten brauchen,tzz."
Das blutverschmierte Messer schwebte über den Spielbrett, auf dem normalerweise Figuren standen. Ein feines, rotes Kreuz zog sich über das erste Feld vor dem roten Haus, die Waffe hinterließ beim leichten Berühren einen Schnitt in der billig verarbeiteten Pappe. Was eine Ironie, dass diese Person ein solch billiges Spiel mit solch wertvollen Figuren spielte...
,,Mary Winters starb durch einen äußerst bedauerlicher Fehler. Sie wollte einen Salat für ihre Gäste zubereiten und schnitt nachweislich sich beim Abrutschen mit dem Küchenmesser die Pulsader auf. Mein Beileid, möge sie in Frieden ruhen." Keiner bemerkte die person, die, wie ein Schatten an einen Baum gelehnt stand, durch den großen, schwarzen Hut das Grinsen verdeckt. ,,Ein Feld voran gerückt" , würde er später in das schwarze Büchlein mit den vergilben Seiten schreiben.
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Mensch, ärger dich nicht - du wirst es eh nicht überleben
Randomein weiteres Feld auf dem Brett, dass so viele ihr Leben kostete. Ein weiterer lebloser Körper, ein weiteres Schriftstück. Inspiriert hat mich die Geschichte des ,,Schachbrettmörders", der seine Opfer auf einem Schachbrett vermerkte, jedoch gefasst...