01. RED ROOM

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-ˋˏ *.·:·  KAPITEL EINS ·:·.* ˎˊ-
— RED ROOM —

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2002 | MOSKAU, RUSSLAND — Sie hatte ein Kind geboren

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2002 | MOSKAU, RUSSLAND — Sie hatte ein Kind geboren. Natalia Alianovna Romanova wachte nach mehreren Stunden, nachdem sie ihr Kind zur Welt gebracht hatte, im kalten Krankenzimmer des roten Raums wieder auf. Das junge Mädchen fühlte sich äußerst schwummerig, schwach und müde. Immerhin war sie selber noch in gewissermaßen ein Kind...

Ihre Augen mussten sich erst wieder an die Helligkeit gewönnen. Auch die Schmerzen, hielten noch immer an. Doch in diesem Moment, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihr Kind zu sehen. Ihr Wunsch ging schließlich in Erfüllung, als sie nach wenigen Minuten, die schwere, quietschende Tür aufgehen hörte, weshalb sie sich versuchte etwas aufzusetzen. Doch jede Bewegung war reine Tortur in diesem Augenblick.

Die nervigen kleckernden Absätze von Madame B, der Vorgesetzten des Red-Rooms, hallten in Natalias immer noch empfindlichen Ohren wider, als diese das Krankenzimmer betrat. Alleine war sie jedoch nicht. Die Frau trug ein kleines müdes Baby, in ihren knochigen Armen, eingewickelt in einer kuscheligen weißen Stoffdecke. Natalias grüne Augen glitzerten vor Freude. „Es ist ein Mädchen." Sagte die Frau unbewegt, so wie sie immer war.

Natalia starrte hoffnungsvoll zu ihr auf und wollte nichts anderes, als ihr Kind sofort in ihren eigenen sicheren Armen zu halten. „Darf ich sie halten?" Fragte Natalia etwas unsicher, aus Sorge sie würde ein nein, als Antwort bekommen. Schon oft hatte sie sich mit Madame B. angelegt, und dafür auch oft schon mal den einen oder anderen Schlag oder eine Ohrfeige bekommen.

Madam B. warf ihr einen kalten Blick zu und zögerte. In ihren Augen, hatte sie kein Recht auf ihr Kind. Das Kind gehörte einzig und allein dem roten Raum, genau wie Natalia auch. Doch die alte Frau, legte gezwungenermaßen die Kleine, vorsichtig in Natalia's geschwächten Arme.

„Na du." Flüsterte sie leise und blickte in die niedlichen blauen Kulleraugen ihres Babys, die ihre grünen Augen zurück anstarrten. Die Augen hat sie von ihrem Papa, dachte sie sich. Er hat so wunderschöne blaue Augen.

„Ich bin's, deine Mama." Ihr Baby, hob langsam ihren Arm und versuchte mit ihrer winzigen Hand nach ihrem Gesicht zu greifen. Natalia lächelte glücklich und hielt ihrem Baby ihren Zeigefinger hin, den ihr kleines Mädchen, mit ihrer eigenen kleinen Hand umklammerte. Sie war so winzig und niedlich, dachte Natalia liebend. Sie liebte sie jetzt schon so unendlich sehr...

Sie bemühte sich, ihre Freudentränen zu verstecken. Gefühle machen einen Schwach. Dies galt als eines der ersten Lektionen, die sie im roten Raum gelernt bekam. Liebe, ist für Kinder. Aber lieber wäre sie schwach und eine Närrin, als ein herzloses Monster.

„Lydia..." Flüsterte sie schließlich, der Name kam ihr einfach in den Sinn. Sie wusste, dass er eine Bedeutung hatte, doch sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, es war als hätte man mit ihren Gedanken herumgepfuscht.

„Lydia? Du hast dich also für einen Namen entschieden." Sprach Madam B. mit dem selben leeren Gesichtsausdruck, den sie die ganze Zeit schon über hatte. „Wir werden uns gut um sie kümmern." Fügte sie dann hinzu, doch dieser Gedanke, machte Natalia einfach nur krank. Sich vorzustellen, dass ihr unschuldiges kleines Mädchen, in diesem Höllenloch aufwachsen wird, genau wie sie es musste. Es ließ ihr Schauer über ihren Rücken ziehen, das Blut in ihren Adern gefrieren, wenn nicht sogar ihr Herz brechen. Auf keinen Fall, lasse ich das zu ... Ich werde sie beschützen. Ich muss mit ihr fliehen, versprach sich Natalia, versprach es ihrem Kind. Ich werde uns hier rausbringen...

„Wann darf ich zu ihr?" Atmete Natalia stets erschöpft aus und schaute von ihrem Baby zu Madame B. hinauf. „Das werden wir entscheiden." Sagte sie stählern und stand nun vor ihrem Bett, kerzengerade wie immer. „Sie wird eine Bereicherung für uns sein." Die Frau ging einen Schritt weiter auf Natalia zu und bedeutete ihr, das Baby zurückzugeben.

„Nein, bitte. Ich möchte sie noch weiter halten. Bitte nur noch ein paar Minuten." Flehte Natalia, fast schon weinerlich. Endlich hatte sie etwas, dass sie festhalten konnte, was ihr wichtig war. Deswegen war es einfach nur grausam, einer Mutter ihr eigenes Kind wegzunehmen.

„Ruh dich aus, Kind. Du kannst sie wann anders wiedersehen. Es ist wichtig, dass du dich erholst." Sie kam nun auf Natalia zu und nahm ihr Lydia aus den Händen. „Bitte, nicht..." Flüsterte Natasha erneut, bevor die kalte Russin, ihr sie entriss. Sie hätte gegen sie angekämpft, aber sie war zu schwach, vollgepumpt mit Medikamenten.

Sobald das Baby, in ihren knochigen Armen war, fing die Kleine an zu weinen, als würde sie wissen, dass es jemand war, der ihr Böses wollte. Und genau so, rollte auch Natalia eine wässrige Träne über die Wange. „Hör auf zu weinen, dummes Mädchen!" Spottete die Frau, den Tränen wurden hier so wieso nicht geduldet. „Erbärmlich, dein Gejammer." fügte sie genervt hinzu.

Natalia wollte nichts lieber, als sie zurück an sich nehmen und sie in ihren sicheren Armen beruhigen. Ihre Wärme spüren und ihr sagen, dass sie für immer auf sie aufpassen würde.

Gnadenlos drehte sich Madame B. ohne ein weiteres Wort um, lief aus dem Krankenzimmer und hielt die kleine Lydia Romanoff in ihren Armen. Sobald sich die schwere Tür schloss, spürte Natalia wie sämtliche Tränen ihre Wangen hinunter strömten. Ihr Kind war weg ... und sie war in der Obhut dieser grausamen Menschen.

Dieser Monster.

Die Angst verfolgte Natalia und ihr gingen die schlimmsten Gedanken durch den Kopf. Was wenn sie, sie wegbringen? Was wenn sie, sie zu einer Widow machen? Sie musste sich schalten, sie durfte das nicht zulassen. Niemals...

𝐋𝐈𝐓𝐓𝐋𝐄 𝐖𝐈𝐃𝐎𝐖, peter parkerWhere stories live. Discover now