Draco hatte Glück, dass das verwünschte Messer nur seine linke Lunge traf und sein Herz verfehlte, aber ich mochte nicht darüber nachdenken was passiert wäre, wenn Ambroise noch einen Tick zielsicherer gewesen wäre.

Als die Klinge seine Brust verlassen hatte, wich ich kaum von Dracos Seite. Meine Hand verließ nie die seine und als er zum ersten Mal seine Augen öffnet, spüre ich das vertraute Gefühl der Tränen in meinen Augen, doch dieses Mal sind es Freudentränen.

"Mione", krächtzt der Blonde und es wäre lustig, wie unbenutzt seine Stimme klingt, wäre ich nicht so verdammt erleichtert, ihn zurück zu haben. Seine Finger bewegen sich in meinen. Er drückt sie, der Ansatz eines Lächelns auf den Lippen.

"Draco", wispere ich und auch seine Augen füllen sich mit Tränen. "Wie fühlst du dich?" frage ich und fasse vorsichtig an seine Wange.

Draco versucht zu reden aber die Erschöpfung scheint noch nicht gewichen zu sein. Seine Augen schließen sich, eine Träne rollt und er ist wieder eingeschlafen. Seine Wangen sind warm unter meinen Fingern, als ich die Träne wegstreiche und dann kann ich das Schluchzen nicht mehr zurück halten.

Seine Hand gegen mein Gesicht pressend, fällt der ganze Druck, die Panik, Angst und der Schmerz von meinen Schultern und furchtbare Erleichterung macht sich in meiner Brust breit. Ich war die letzten Wochen so besorgt und jetzt sieht es endlich so aus, als würde alles wieder gut werden.

Seine Finger bewegen sich noch einmal gegen meine, ganz schwach aber ich fühle es und ein Lächeln bricht durch das Schluchzen.

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Als er das nächste Mal aufwacht, geht es ihm um einiges besser und ich erzähle Draco alles was passiert ist. Die Tränen fangen erneut an zu fließen. Wir beide sind so erleichtert.

"Dieser Bastard", beginnt Draco. "So ein Verräter! Wie kann er nur, ich hoffe er verbringt sein Leben lang in Askaban!" Frustriert schnaubt er und hätte seine Stimme nicht so gezittert, hätte ich die Furcht fast mit Zorn verwechselt.

Meine Hand ist in seinen Haaren, streichen durch die Strähnen, kämmen die Knoten aus der feinen Seide. Ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe, dass ich Dracos Bettseite nie verließ. Auch jetzt ist mein Stuhl so nah wie möglich neben dem Bett, mein Arm ist auf dem Geländer aufgestützt und beide meine Hände verlassen Draco nur wenn es nötig ist. Mehrere Wochen habe ich geglaubt, Draco nicht wieder zu sehen, ihn nicht berühren zu können, nie wieder seine warme, weiche Haut unter meinen Fingerspitzen zu fühlen.

Wir waren noch nicht lange wieder zusammen, aber die Jahre die ich ohne ihn verbracht hatte, machten mir klar, wie sehr ich ihn brauchte.

"Ist mir egal. Solange wir beide zusammen und sicher sind, kann Ambroise bleiben wo er will", murmele ich gegen Dracos rechte Hand, die er auf meine Wange gelegt hat.

"Ich werd dafür sorgen, dass das so bleibt." Verspricht er mit ernstem Blick. Er dreht seinen Kopf, küsst die Fläche meiner linken Hand. Die Lippen verziehend fügt er hinzu: "In Zukunft, würde es vielleicht helfen wenn du mir Bescheid sagst, bevor du auf meinem Grundstück auf Rettungsaktionen gehst."

Dracos Lächeln wärmt meine Brust von Innen her genauso wie früher und plötzlich kann ich nicht mehr anders. Wie eine Blume im Frühling blüht etwas in mir auf, ich muss heftig blinzeln und seine Hand fester drückend sage ich: "Ich liebe dich, Draco. Ich glaube nicht, dass ich je aufgehört habe dich zu lieben. Diese ganze Zeit ohne dich-"

Draco küsst mich.

Seine Lippen sind weich, vorsichtig, liebevoll, geduldig und so, so vertraut.

Die Tränen brennen erneut in meinen Augen und als ich mich zurück ziehe, sehe ich, dass es Draco nicht anders geht.

Hatelight - Draco&Hermione//Teil II *complete*Where stories live. Discover now