𝟢𝟣| 𝖣𝗂𝖾 𝖠𝗇𝗄𝗎𝗇𝖿𝗍

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Heute war der erste Tag. Ich war total aufgeregt und freute mich schon sehr. Endlich würde ich aufs College gehen. Endlich konnte ich meinen Eltern beweisen, dass sie einen klugen Sohn hatten. Immer hatte ich getan, was sie wollten und hatte alles gegeben, damit sie stolz waren und nun stand ich hier.
Mein Vater hatte mich am Eingang zum Collegegelände raus gelassen. Ein großes, schmiedeeisernes Tor ragte vor mir in den Himmel. Es war silber und glänzte in der Sonne. In der Mitte war ein runter Kreis mit den Wappen des Colleges.

College für Kunst, Musik und Literatur

Das würde nun meine Adresse sein. Dort würde ich zu finden sein.
Ich atmete tief durch und trat durch das Tor hinein in mein neues Leben.
Staunend sah ich mich um. Der Rasen war so gepflegt, dass ich kurz dachte, sie würden ihn mit der Nagelschere schneiden. Große Eichen standen an den vier Ecken, des viereckigen Parkes und spendeten Schatten. Auf den Bänken saßen schon Studenten, die in ihren Büchern schmökerten und gar nicht auf sahen.
Es sah alles so perfekt aus und ich konnte kaum glauben, dass ich nun auch Teil dieser Perfektion war.

Meine Beine trugen mich zum Eingang und als ich im Gebäude war, hörte das Staunen nicht auf.
Ein langer Gang lag vor mir. Von der Decke hingen Kronleuchter und alles wirkte, wie ein Palast. Wenn gleich eine alte Frau mit einer Krone die Treppe herunter kommen würde, dann würde es mich nicht wundern.
Ich ging den Gang hinunter und stieg die Marmortreppe nach oben in den ersten Stock, wo ich zum Sekretariat ging, denn meine Bücher und meinen Schlüssel für meine Studentenwohnung musste ich schließlich auch irgendwo her bekommen.

Ich klopfte an und als mich eine freundliche Frauenstimme herein bat, leistete ich dem folge.
»Guten Tag. Du bist bestimmt Sebastian Johnson richtig?« Die junge Frau holte einen Ordner aus dem Regal und überprüfte noch schnell irgendwas. Wahrscheinlich wegen meiner Wohnung.
»Ja richtig«, gab ich zurück und wartete geduldig, bis sie fertig war.
Sie überreichte mir einen ordentlichen Stapel mit Büchern, den Schlüssel zu meiner Wohnung und zu meinem Schließfach im College und meinen Stundenplan plus Klasse.
»Vielen Dank«, lächelte ich ihr zu und sie nickte nur.
»Viel Spaß.«
Wahrscheinlich hatte sie das viel Spaß nicht wirklich ernst gemeint, da die meisten Schüler und Studenten nicht unbedingt so gern zur Schule oder Uni gingen, aber für mich war es tatsächlich Spaß. Ich hatte Freude daran, neue Sachen zu lernen und mich weiter zu bilden. Nun konnte ich endlich dem nachgehen, das ich am besten konnte. Kunst. Malen. Wie man es auch immer nennen wollte. Ich war ein bescheidener Junge und würde nie von mir behaupten, dass ich in etwas perfekt bin, aber die Kunst, mit dem Pinsel umzugehen, die beherrschte ich tatsächlich annähernd perfekt. Ich liebte es, in eine andere Welt einzutauchen, mich bin Alltag inspirieren zu lassen und völlig losgelöst darauf los zu malen.

Gedankenverloren schlenderte ich durch den Gang und hatte meinen Blick auf den Boden gerichtet. Ich wusste nicht genau, an was ich gerade dachte. Es geisterte so vieles in meinem Kopf herum.
Plötzlich spürte ich einen heftigen Prall gehen meinen Oberkörper. Meine Bücher und Zettel fielen zu Boden und ich sah erschrocken auf.
Die wohl schönsten blauen Augen blickten mir entgegen. Kalt wie Eis, aber so wunderschön, dass man nicht weg sehen konnte.
»Kannst du nicht aufpassen? Verdammt nochmal«, herrschte mich der Fremde an. Er packte seine Sachen zusammen und zog dann wütend wieder ab. Eine Weile blieb ich noch so stehen, ließ die Worte auf mich wirken, die er mir so scharfkantig vor die Füße geworfen hatte, dass man Angst haben musste, sich daran zu schneiden. Dann packte ich ebenfalls meine Sachen und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.

Ich verließ das Hauptgebäude und lief diagonal über den Park. Das Gebäude mit den Wohnungen befand sich schräg gegenüber und das war der kürzeste Weg.
Plötzlich kam ein blondes Mädchen angerannt. Sie war vielleicht in meinem Alter.
»Hey... Bist du Sebastian?« Sie stützte sich keuchend auf ihren Oberschenkeln ab. Offenbar war sie gerannt. Hatte sie mich etwa gesucht? Aber ich kannte sie doch gar nicht.
Verwirrt nickte ich und sie lächelte erleichtert.
»Zum Glück. Ich bin Vivian. Dein Buddy. Naja, du kannst es auch als Zwangsfreundschaft sehen, wobei ich das nicht hoffe. Ich würde gerne mit dir befreundet sein. Freunde machen das Leben leichter«, plauderte sie drauf los und ich musste schmunzeln. Ihre offene Art hatte etwas angenehmes an sich und sie schien auch ganz nett zu sein.
»Du bist also für mich zuständig?«
Vivian nickte.
»Ganz richtig.«
»Gut, dann willst du mich bestimmt zu meiner Wohnung begleiten oder?«, schmunzelte ich und Vivian war sofort dabei.

Wir schlenderten nebeneinander her. Vivian erzählte mir ein bisschen was von sich und ich war ihr dankbar dafür, denn so musste ich nicht reden.
Ich erfuhr, dass sie sehr gerne reitet und sie liebte es, zu lesen. Am liebsten las sie im Sommer in der Natur. Zuhause konnte sie sich nicht konzentrieren, da immer was los war, aber wenn sie in einem Park mit einem Buch saß, dann konnte sie gar nicht mehr aufhören zu lesen. Auch ich las gerne, doch ich fand nie wirklich die Zeit dazu, was sehr schade war, denn es gab so viele interessante Bücher auf der Welt, die nur darauf warteten, uns Menschen ihren Inhalt zu präsentieren.

»Da wären wir«, riss das blonde Mädchen mich aus den Gedanken. Ich hob den Blick und tatsächlich standen wir vor meiner Haustür.
»Danke dir. Darf ich deine Nummer haben? Vielleicht können wir uns ja heute noch treffen, dann kannst du mir das restliche Gelände zeigen«, meinte ich und sie gab mir ihre Nummer sofort. Im Anschluss verabschiedeten wir uns voneinander und ich betrat mein eigenes kleines Reich.
Es war wahrlich nicht groß, aber es reichte vollkommen.

Als erstes legte ich meine Bücher auf meinen kleinen Schreibtisch, der am Fuße des Bettes stand. Dann ging ich hinüber zum Fenster und schob die roten Vorhänge zur Seite. Von hier aus konnte ich in den Park hinunter sehen.
Nachdenklich fuhr ich mit dem Zeigefinger über die Fenster. Ich war bereit. Bereit für dieses Abenteuer.

Hier habt ihr das erste Kapitel meiner neuen BxB Story ❤️ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid gespannt, wie es weiter gehen wird 🥰🙈

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Bad Boys Fuck GoodWhere stories live. Discover now