Ich stinke 1 ✔

Kapitel 13

Aysches POV

Der Rest der Fahrt verlief ganz ruhig. Harry und ich sprachen nicht viel miteinander. Scheint wohl sehr schüchtern zu sein, wenn er verliebt ist.

Er liebt mich. Da bin ich mir sicher. Ich seh's in seinen Augen. Wie er mich anguckt.
Aber liebe ich ihn auch?

Natürlich liebe ich ihn! Wie kann man ihn auch nicht lieben? Ok, außer dass er jetzt eine Glatze hat, aber.. Sehen wir's positiv: Wir haben beide etwas gemeinsam. Über uns beiden wird viel geredet. Wir sind einfach das Traumpaar. Wir gehören einfach zusammen.

Ich klingelte an der Tür und wartete darauf, dass mir meine Eltern öffneten.

"Hallo Aysche! Oh man wir haben dich so vermisst!"

"Mum,Dad! Wir müssen unbedingt Schampoo kaufen! Das riecht so gut! Wusstet ihr, dass man das während man duscht auf die Haare tut??"

"Aysche" Sagte meine Mum mit einem bemittleidenden Ton. "Wir haben nicht so viel Geld, um für die ganze Familie Schampoo zu kaufen, das weißt du doch."

"Aber dann muss ich nicht mehr stinken und Harry würde sich nicht mehr schämen, mir seine Liebe zu gestehen."

"Harry?" fragte mein Dad verwirrt.

Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ich würde ihnen alles erzählen, wenns soweit ist.

"Aysche es tut mir leid. Aber wenn der Typ dich nicht mit deinem Gestank akzeptiert, dann hat er dich nicht verdient. Und was wär dir lieber: nicht mehr zu stinken oder nicht zu verhungern?"

Eigentlich hatte Mum ja recht. Ich nickte lediglich, nahm meinen Koffer und ging in mein Zimmer.

Ich schloss mein Handy mit unserem Computer an und zog mich schnell um.

Meine Eltern tun alles, um mir mein Leben so schön wie möglich zu machen. Letztes Jahr haben sie mir einen Computer gekauft, weil ich ihn so sehr für die Schule brauchte. Ich verzichtete auch auf ein modernes Handy. Ich hatte ein altes Handy, womit ich nur Fotos machen und ein paar Spiele spielen konnte. Aber mehr brauchte ich auch nicht, solange ich damit im Notfall telefonieren konnte.

Ich sah mir die ganzen Fotos an, die ich mit Harry gemacht hatte, während er schlief. Oh man er sah so süß und niedlich aus!

Ich suchte mir das Beste aus und wollte es auf Facebook stellen.

"Süße Träume mein Schatz xx" Schrieb ich drüber und postete es.

Nach nicht einmal einer Minute kamen schon die ersten Kommentare.

"Awww Harry  wieso hast du uns nie erzählt, dass etwas zwischen dir und Aysche läuft."

"Hahahaahaha Traumpaar der Schule!!"

"Schicke Frisur Harry! Viel Glück euch Beiden hahahaahha"

Ich wollte mich gerade ausloggen, als ich sah, dass Harry kommentiert.

"WTF Aysche nimm das Bild raus! Da läuft nix zwischen mir und dem Stinker! Das hätte sie wohl gerne, Leute die ist gestört!"

Ach Harry... Schon süß wie er versucht es immer noch zu leugnen.

Ich loggte mich aus, packte meinen Koffer aus und ging ins Bett. Morgen ist wieder Schule. Dann kann Harry mich endlich wiedersehen.

...

Mein Wecker klingelte und ich hatte eigentlich keinen Bock aufzustehen. Doch dann erinnerte ich mich an Harry und sprang auf. Ich ging schnell ins Bad, spülte meinen Mund aus und wusch mir mein Gesicht. Dann zog ich mich an und verließ die Wohnung.

In der Schule spürte ich wieder die ganzen Blicke, doch heute störte mich garnichts.

Ich ging ins Klassenzimmer und fand Mrs. Winston schon am Pult stehen. Sofort ging ich auf sie zu, worauf sie einen Schritt zurück machte.

"Guten Morgen Mrs. Winston. Wie Sie wissen, sitze ich alleine und ich hätte nichts dagegen, wenn Harry sich neben mich setzt. Ich könnte ihn in allen Fächern unter die Arme greifen."

"Das ist eine sehr gute Idee Aysche, aber denkst du, Harry wäre vollkommen einverstanden damit?"

"Aber ja, Natürlich! Wissen Sie, er ist total in mich verschossen, aber traut es sich nicht vor den anderen zu sagen. Könnten Sie ihm vielleicht den Gefallen tun?"

Sie versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, nickte jedoch dann.

"Naja wenn das so ist... Ich werde mich darum kümmern."

"Danke vielmals Mrs. Winston."

Ich ging auf meinen Platz und konnte den Unterricht kaum erwarten.