мεяяч cняıƨтмαƨ﹗ ❤

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Meine Sicht verschwand für einen Augenblick, es wurde alles schwarz. Doch gleich danach war wieder alles normal und ich kehrte in die schmerzhafte Realität zurück. Meine Augen waren geschlossen. Ich hörte, wie Kinder glücklich aufkreischten, wie sich die Eltern freuten, weil ihre Kinder die Geschenke wunderbar fanden. Es tat so weh. Die ganzen Menschen hatten eine Familie. Hatten Freude. Freunde. Fröhlichkeit, sie bekamen Liebe. Sie waren füreinander da, wenn es jemandem schlecht ging. Und ich?

Ich war alleine, verzweifelt, hatte keinen Schimmer Fröhlichkeit in mir und war kriminell. Niemand schenkte mir etwas, niemand beachtete mich. Jeder, der mich sah, warf mir Worte zu, die mich innerlich zerstörten. Was macht ein Fettsack hier in München? Geh in eine Ecke und schäm dich! Du hast es nicht verdient, zu leben!

Solche Dinge waren Alltag für mich, und doch war ich noch nicht darüber hinweggekommen. Es traf mich immer wieder in der Brust, so etwas zu hören. Egal wie freundlich die Leute schienen, sie waren innen immer grausam und gefühlskalt. Immer.

Wieder rollte eine Träne meine Wange hinab, diesmal konnte ich ein Schluchzen nicht verbergen. Es würde sowieso keinen interessieren. Sie würden an mir vorbeigehen, mich nicht beachten und sich denken: Was ist das denn für ein Schwuchtel, der alleine auf ner Bank sitzt und heult?!

Ja, ich war diese Dinge gewohnt. "Warum weinst du?", ich erschrak. Geschockt rutschte ich benommen von der Bank und landete auf meinem Hintern. Durch die Dunkelheit konnte ich einen gut gebauten, schwarzhaarigen Jungen erkennen, der mich skeptisch musterte.

Er sah verdammt gut aus. Doch ich durfte mich nicht auf ihn einlassen, und so lief ich so schnell ich konnte in die entgegengesetzte Richtung. Weit kam ich allerdings nicht.

"Hey, warte! Wo willst du denn hin?", meine Tränen hatten nicht aufgehört zu fließen.

Ich lief immer weiter, immer weiter weg von diesem Jungen. Äußerlich mochte er nett sein, doch innerlich war er wie alle anderen: Verdammt gemein und gefühlskalt. Er hielt mich am Ellenbogen fest, seine Atmung war zu schnell. Schnurstracks stand ich vor ihm und musste in seine braunen Augen sehen. Sie fesselten mich, gaben meine Augen nicht mehr freu. Verzweifelt versuchte ich, mich loszureißen, in den Augen spiegelten sich die unterschiedlichsten Gefühle. Hass, Verzweiflung, Skepsis, Ratlosigkeit, Verwirrung, Liebe. Das war das, was ich am Wenigsten erwartet hatte. Genauso wie Ratlosigkeit.

"Was ist los? Warum bist du weggerannt?", seine Stimme war tief, sie hörte sich an wie ein sprudelnder Wasserfall, der nie aufhören würde, Wasser zu spenden und alle Lebewesen um sich herum zu versorgen. Ich schluckte und konnte mich endlich von seinen Augen losreißen. Als Antwort schüttelte ich nur mit dem Kopf und wollte mich losreißen. Aber natürlich ließ er mich nicht los.

Angst machte sich in mir breit, ich konnte nicht mehr richtig atmen. Sie bereitete sich in jeder Zelle, in jede Kapillare meines Körpers aus. In jedem Gewebe, in jedem Glied war sie zu spüren. Meine Unterlippe begann zu zittern und ich befürchtete, gleich wieder weinen zu müssen.

"Sieh mich an!", als ich es nicht tat, umfasste der Unbekannte mein Kinn und hob es sanft hoch. "Komm, ich nehme dich mit zu mir!" Nein. Nein, das wollte ich nicht! DURFTE ich nicht. Was würde Spider davon halten? Er würde mich umso mehr schlagen, weil ich mit dem Typ weggegangen bin. Zusätzlich zu der Strafe, die ich bekommen würde, weil ich das Geld nicht liefern konnte. Allein das bereitete mir schon Bauchschmerzen.

Panik spiegelte sich in meinen Augen, ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Seufzend hob er mich hoch, als ob ich nur zehn Kilo wiegen würde. Verdammt, ich musste hier weg!

Egal, wie viel ich zappelte, er ließ sich nicht davon beirren und trug mich zu einem Auto, das er nur antippte. Sofort sprang die hintere Tür auf und er ließ mich hineinplumpsen. Die Autotür schlug zu und bevor ich realisierte, was er tat, war er auch schon auf dem Fahrersitz und lenkte den Wagen aus der Parklücke.

Zouis One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt