Kapitel 3 - 1

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Adrian  - Trebor

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Adrian  - Trebor

Als der Untergrund vom weichen Wiesenboden zu den kantigen Pflastersteinen wechselte, war deutlich zu hören, wie der Zweitakt der beiden Rösser, die nebeneinander durch das Nordtor liefen, in einen ruhigeren Viertakt überging. Leises Schnauben war zu vernehmen, da es in den verwinkelten Gassen der Stadt noch vergleichsmäßig ruhig war. Zu dieser Zeit waren noch kaum Händler oder Mägde unterwegs, nur ein junger Kaufmann verneigte sich tief, als ihn die Frau auf dem Rappen neben ihrem Begleiter, auf einer braunen, kleineren Stute reitend, passierten.

„Wirst du ihn immer in Schutz nehmen, Adrian?"

„Er ist jung Majestät."

Die Frau schnaubte, schüttelte dabei den Kopf und schwieg, sodass nur das Klappern der Eisen zu hören war, die auf den grauen, teils schmutzigen Stein schlugen. Sehnig traten die Muskeln an den Oberschenkeln der Pferde heraus, als sie die ansteigende Straße hochschritten.

Die Frau nahm ihre Zügel an, als sie an den königlichen Stallungen ankamen. Der Rappe parierte durch und im gleichen Moment kam schon ein Stallknecht herangeeilt. Eine geübte Handbewegung reichte ihr, um das Kleid zu heben und ihren Schenkel über das obere Horn des Damensattels zu schwingen. Dann ließ sie sich elegant vom Rücken ihres Pferdes gleiten und tätschelte seinen feuchten Hals.

„Reiben Sie Norio ab, bevor Sie ihn in den Stall bringen!", sagte sie zu dem Diener und wandte sich dann ihrem Begleiter zu, der seine Stute noch an den Zügeln hielt und auf einen Stallknecht wartete. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass sich ein Fohlen aus deiner Paparui und meinem Norio sehr gut machen würde. Wenn es das entspannte Wesen meines Hengstes hätte und die Leichtigkeit deiner Stute, würde es eine wunderbare Zuchteinheit abgeben."

Adrian lachte auf. „Ja, das hast du mir schon einige Male gesagt. Aber auf was soll ich bitte reiten, wenn Paparui ein Fohlen bei Fuß hat?"

„Du kannst eines der Pferde aus meinen Stallungen nehmen!", lachte sie ihn aufmunternd an.

„Vielen Dank, Majestät. Es wäre mir eine Ehre, aber ich bleibe bei meiner Lieben hier." Der großgewachsene Mann mit den schwarzen Haaren, die ihm verwegen ins Gesicht fielen und von deutlich sichtbaren grauen Strähnen durchzogen waren, strich der braunen Stute zärtlich über den Hals. „Ich könnte es auch nicht verantworten, wenn beim Abfohlen etwas schief gehen würde!"

„Du wärst ein denkbar schlechter Züchter, Adrian", antwortete die Frau bestimmt und schüttelte dabei den Kopf.

„Nun, deshalb habe ich ja auch eine andere Aufgabe gewählt und bin dein Berater geworden, nicht dein Stallmeister", meinte er lächelnd und übergab die Zügel dankbar nickend dem Stallburschen, der nun eilig über den Hof gelaufen kam und ihm Paparui schnell abnahm.

Nebeneinander gingen die beiden nun an den Stallungen entlang zur Burg hinauf.

„Wollen wir nicht lieber weiter über deinen Sohn reden?", fragte Adrian gut gelaunt.

Rossfehde (+Hörbuch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt