3. Kapitel: Dir Mexikanerin

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Rogelio und Katrin fahren nach Hause. Dort angekommen trägt er sie ganz altmodisch über die Türschwelle, durch ihr Haus, bis ins Schlafzimmer, er legt sie angezogen aufs Bett, legt sich neben sie, kuschelt sich an sie ran und ist über glücklich der Mann von Katrin zu sein.

Er weiß dass seine Frau ein wenig unterkühlt nach außen ist, ok sehr unterkühlt. Er weiß das sie voller Geheimnisse ist, er weiß das er mit ihr den besten Sex seines Lebens hat. Er schätzt Katrin sehr dafür dass sie im Bett nicht zimperlich ist und sich nicht nur nimmt was sie begehrt sondern mehr noch sie rastet aus wenn sie es bekommt. Er weiß dass sie ihn liebt, dass sie es nicht wirklich überschwänglich zeigen kann, aber das muss sie auch nicht, er ist feinfühlig genug um zu erkennen dass sie sich wohl fühlt. Das sie froh ist nicht wieder in ihre alte Heimat zurück zu müssen und er weiß das sie intelligent ist und sich sehr schnell einleben wird. Dass sie eine Job haben wird wollen, denn eine Frau wie sie definiert sich lieber durch ihre eigene Leistung als die ihres Mannes. Er weiß dass Katrin endlich die Frau ist nach der er sich gesehnt hat, stark, gradlinig, wild, stur und geheimnisvoll. Rogelio liebt Katrin und Rogelio glaubt zu wissen wen er geheiratet hat.

Doch nicht einmal Katrin weiß momentan wer oder was sie ist. Sie weiß Rogelio ist die Basis um hier leben zu können. Er hat ihr ein Konto eingerichtet was sie noch nicht oder nur widerwillig annimmt, da sie immer noch von ihrem Ersparten lebt.

Eine Arbeit ist die eine Sache aber welche: "Ich verlasse doch nicht Deutschland um letztlich dann in Mexiko wieder in einem beschissenen Büro zu sitzen."

Katrin spürt dass sie irgendwie raus muss, sie kann nicht den ganzen Tag in Rogelios, jetzt auch ihrem Haus bleiben.

Sie redet mit ihrem Mann und bittet ihn um Unterstützung was die Jobsuche angeht und die kommt direkt. Katrin wird Handelsvertreterin seiner Kommunikationsfirma.

Innerhalb eines Monats hat sie alle Kunden kennen gelernt, hat die Gegebenheiten studiert und die ungeschriebenen Gesetzte beobachtet. Sie ist drinnen und sie geht darin auf, sie ist mittlerweile mehr unterwegs als Rogelio. Der beschwert sich schon ein wenig, aber vor allem ist er zufrieden zu sehen wie seine Frau in ihrer Aufgabe aufblüht. Er liebt das Organisierte, Strenge an ihr, die Businessfrau, wenn sie leicht abgekämpft in ihrem Anzug nach Hause kommt, die Haare streng zurück, der Ton zwar schon leicht müde aber immer noch metallisch scharf. Ihre Highheels die auf den kalten Fließen tönen, er begehrt sie und sie begehrt ihn weil er sie begehrt.

Ein halbes Jahr vergeht in dem sich Katrin einlebt und man nicht mehr wirklich meinen würde sie ist Ausländerin. Ihr Spanisch nimmt immer mehr den hiesigen mexikanischen Dialekt an.

Mit Rogelio läuft es gut, mit dem Job auch und sie liebt es ihr eigenes Geld zu verdienen.

Sie erhält eine Einladung von Herrn Fürthler, zu einem Treffen in der deutschen Botschaft. Sie mag nicht hin gehen, sie ist gelangweilt von diesen offiziellen Empfängen. Am Tag der Einladung entschließt sie sich spontan doch zu gehen, sie will wissen was es mit Herrn Fürthler auf sich hat.

Katrin kleidet sich einem Botschaftsempfang entsprechend sehr stilsicher, sehr elegant und nicht zu auffällig. Sie ist erstaunt als sie in der Botschaft ankommt und sie niemanden weiter sieht, keine Limousinen die vorfahren, kein Personal welches einem die Tür aufhält. Sie muss klingeln und man lässt sie schweigsam ein, bittet sie zu folgen und geleitet sie in ein sehr nüchternes Zimmer mit einem Schreibtisch und zwei Stühlen.

Sie bekommt ein ungutes Gefühl, sie spürt Gefahr, wie immer wenn der Puls eigentlich rasant ansteigen soll wird Katrin ruhiger, sie fährt runter, kontrolliert ihrem Atem und wartet.

Die Tür öffnet sich und Herr Fürthler tritt herein, bittet sie auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen, er tut dies dahinter. Er schaut ihr sehr lange ins Gesicht und direkt in die Augen. Katrin bleibt cool, selbst als er wieder sein süffisantes Lächeln grinst, welches sie gerne mit einem Skalpell vergrößern würde.

Paradies - das Ende der Welt!Where stories live. Discover now