19

85 9 0
                                    

Ich sehe sie an und erkenne die Schweißperlen, die sich auf ihrer Stirn gebildet haben. Ich knie mich zu ihr und wische über ihre Stirn. "Geht es dir besser?" frage ich. Sie ist nicht mehr so heiß wie vorhin. Sie nickt und kann dabei sogar wieder grinsen. "Wie sieht es mit den Prellungen aus?" hake ich weiter nach. "Ich fühle mich noch etwas taub vom Schmerzmittel" antwortet sie. Sie klingt aber erleichtert. Ich stehe kurz auf und hole einen Lappen. Damit wische ich ihr den Schweiß von der Stirn. Dann lege ich ihn weg und lege mich zu Emma. Ich lege mich hinter sie sodass sie nach kurzer Zeit auf mir einschläft.

Am nächsten Morgen werde uch von einem melodischem 'Aww' geweckt. Ich öffne langsam die Augen und sehe wie Logan und Bruce mit ihren Fingern ein Herz formen. Nate steht amüsiert daneben. Schlaftrunken strecke ich mich und sehe mich um. "Morgen ihr Lieben, gut geschlafen?" fragt Bruce unschuldig. "Mmmhhh ja toll ganz toll" sage ich. "Hmm was ist los?" fragt Emma verwirrt. "Nichts es ist Morgen. Wie geht es dir?" frage ich sie vielleicht eine Sprur zu besorgt. "Besser, aber die Prellungen schmerzen wieder. Zum Glück habe ich aber nicht mehr das Gefühl, mich gleich umbringen zu wollen. Was ist das für ein Zeug in der Spritze gewesen?" fragt sie nach. "Das ist ein starkes Antibiotika. Ich habe es damals geklaut, als meine Frau totkrank war, in der Hoffnung ich könnte sie damit retten" antwortet Nate. Er klingt wehmütig. Dann fragt Emma nach seinem Namen. "Ich bin Nate, das hast du warscheinlich nicht mitbekommen" antwortet er freundlich. "Aber jetzt schlaf weiter du brauchst ihn, sonst wirst du nicht ganz gesund dann verschleppst du das Fieber" fügt er noch hinzu. Sie lässt mich aufstehen. "Was steht heute auf dem Tagesplan?" frage ich nach. "Nichts, ihr könnt mir aber gerne etwas im Haus helfen" sagt Nate darauf. "Hast du noch Essen?" frage ich nach. "Suppe, ich mache sie auf Kräutern und Knochen" sagt er und kratzt sich am Hinterkopf. "Naja kann man um diese Zeit Jagen gehen?" frage ich weiter nach. "Hmmmm...ja, nein, ja man kann schon" antwortet Nate unsicher. "Na gut dann lass uns jagen gehen" fordere ich sie auf. "Emma, konntest du eigentlich deinen Bogen retten?" fragt Logan. Sie schüttelt den Kopf. "Na gut, dann mit den Gewehren" sagt Bruce. Wir ziehen uns die Warmen Sachen an und schnappen uns unser Zeug. Dann gehen wir vor die Tür. Der Schnee reicht mir knapp über die Knie. "Gott sei dank sieht es nicht so aus wie bei uns. Ich meine der Schnee ging schnell weg aber ein Großteil blieb liegen" berichtet Logan. "Wie meint ihr das?" fragt Nate. "Wir wurden fast komplett eingeschneiht, doch der Schnee ist fast komplett weggegangen. Nach ein-zwei Tagen steckten wir nur noch bis zu den Knien im Schnee" informiere ich ihn.

Wir bleiben in einer Gruppe, kommen aber nur langsam voran. Dann duckt sich Logan. Er zeigt in eine Richtung. Da sitzt ein Schneehäschen. Ich lege an und drücke ab. Der Schnee ist rot. "Wer nimmt es?" frage ich. Keiner meldet sich also gehe ich hinüber und nehme es an den Hinterläufen hoch. "Aber wenn wir ein Reh schießen kann es einer von eich nehmen!" schimpfe ich. Dann gehen wir weiter.

Die Tagesbilanz: drei tote Hasen. Wir gehen zurück und betreten die Hütte. Ich laufe sofort zu einem Fenster. Es ist stickig und warm. Ich reiße alle Fenster auf, die zu öffnen gehen. "Emma sieht nicht gut aus" sagt Logan. Nate geht zu seinem Medizinkasten und holt eine frische Spritze und den Koffer heraus. Er zieht sie auf und verabreicht ihr wieder das Antibiotikum. Ich lege ihr einen kalten Lappen auf. Sie bleibt hier, neben dem Kamin hat sie es warm. "Sie wird wieder" will Nate mich beruhigen. Ich mache mir trotzdem Sorgen.

April

Emma war kranker als wir dachten und dann haben sich einzelne Wunden noch entzündet. Wir blieben bei Nate für ihm war das okay, aber wir mussten in einem Beamtendorf in einer Apotheke Medikamente klauen. "Danke Nate, dass du uns aufgenommen hast für die lange Zeit" bedanke ich mich. "Und danke das du mich gepflegt hast" fügt Emma dem noch hinzu. "Kein Problem, ich habe die Gesellschaft genossen, und viel Glück bei eurer Unternehmung" verabschiedet sich Nate. "Ich habe aber noch eine Frage: Als wir damals geklopft haben, wir hatten Uniformen an und Waffen dabei wieso hast du uns reingelassen?" frage ich ihn. "Wenn ihr vom Staat wärd hättet ihr ein Krankenhaus gehabt, wo ihr hingehen hättet können. Ihr seid aber im Dunklen herumgeirrt und dann habt ihr bei mir geklopft. Als ich damals 15 ward ist es mir ähnlich ergangen und ich bin hier alleine, da genießt man Gesellschaft" antwortet er. "Aber wir hätten dich auch umbringen können" füge ich dem noch hinzu. "Ja hättet ihr, aber ihr brauchtet Hilfe und ihr habt mir leid getan" antwortet er. "Danke dafür" sage ich und schüttle seine Hand. Dann nehmen wir unsere Sachen und setzen unseren Weg fort. Emma ist vollständig gesund aber sie ist noch schwach. "Ist alles okay bei dir Emma? Immerhin bist du in den letzten Monaten viel gelegen" frage ich nach. "Ja es geht schon. Nur nicht zu schnell bitte" antwortet sie.

Die ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt