Träume der Verstorbenen...

Ein ganz normaler Tag

Den Rest des Tages verbrachte ich damit Comics zu lesen, auch wenn ich alle meine Comics schon mindestens 3 mal gelesen hatte. Der Fernseher steht im Gemeinschaftsraum, aber da ich andere Menschen möglichst meide und kurz gesagt kein bock auf irgend welche Gespräche habe, fällt diese Möglichkeit weg. Den einzigen beiden Menschen denen ich halbwegs vertraue sind Mandy und Alina, zwei Menschen die mir etwas bedeuten, auch wenn ich es mitunter nur schwer zeigen kann.

Nach einiger Zeit hatte ich das Comiclesen satt und überlegte was ich tun könnte. Es war Samstag, 13:35 Uhr, und ich hatte bereits alles getan was ich vor hatte, wobei Vorhaben vielleicht das falsche Wort war.

Und so verbrachte ich die restlichen Stunden bis zum Abendessen damit aus dem Fenster zu schauen, darüber nachzudenken wie mein Leben wohl gelaufen wäre, wenn meine Eltern damals nicht gestorben wären. Ob ich dann auch diese Träume hätte ? Oder wäre ich ein ganz normaler Junge ? Tja... Während sich andere Kinder Gedanken darüber machen welches Handy sie sich als nächstes Kaufen oder ausrasten weil sie nicht wissen welchen Film sie gucken wollen, verbringe ich meine Tage so, trostlos, allein und voller Gedanken.

Nach ein paar Stunden ertönte dann der Gong zum Abendessen, die Zimmertüren der anderen Zimmer öffneten sich und man hörte viele Stimmen, ich aber jedoch wartete noch ein wenig bis die meisten schon fertig waren.

Nach dem Abendessen überlegte ich ob ich vielleicht raus auf den großen Hof gehe. Das mache ich sonst nie aber so kalt war es heute nicht und die meisten Kinder saßen im Gemeinschaftsraum und schauten fern. Also beschloss ich mich doch raus zu gehen.

Ok, es war dann doch kälter als gedacht, aber das störte mich nicht, da ich es genoss die frische Luft zu atmen, in den klaren, von Sternen bedekten Himmel zu gucken und einfach frei von allen Gedanken zu sein.

Nach Ca. 15 Minuten ging ich wieder hinein und traf vor meiner Zimmertür auf Mandy, sie sah nicht gerade erfreut aus...