Kapitel 3

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Zustimmendes Gejohle ließ das WindClan-Lager erzittern. Gleich darauf schnappten die Kiefer von Schattenroses Clangefährten, fauchten, knurrten. Sie schienen sogar Spaß daran zu haben, Schattenrose und Seelenschatten zu verängstigen.

"Verschwindet aus dem Territorium des WindClans. Entdecken wir euch nach Sonnenuntergang hier, werden wir euch wie Eindringlinge behandeln.", fauchte Distelstern die üblichen Worte und der gesamte WindClan, sogar die jüngste Schülerin Blumenpfote, fauchte und kniff die beiden Verräter in die Hinterbeine.

Schattenrose dachte nicht mehr nach. Ihr einziger Gedanke galt ihren Jungen, den kleinen, zappelnden Wesen in ihrem Bauch, die sie beschützen musste. Und ihre Beine rannten wie von selbst. Raus aus dem Lager. Seelenschattens warmer, nach Rauch duftender Atem, klebte an ihren Fersen, er war direkt hinter ihr. Sie rannten. Kopflos. Über das Moor. Durch die Heidebüsche. Den Aussichtsfelsen hinunter, hinaus aus dem Territorium. Unsanft kamen die zwei unten auf, doch Seelenschatten half seiner Gefährtin sofort auf. Rauer Kies bröckelte ihm auf den Kopf. Der Boden zitterte, aber er kümmerte sich nicht darum. Bis Schattenrose schrie.

"Pass auf!", kreischte sie, dass es Seelenschatten in den Ohren klingelte. Er drehte sich um...und empfing nur Schmerz. Schlimmer als jeder Schmerz den er je verspürt hatte. Gleißend helles Licht blendete ihn, vor Schmerz konnte er nicht sehen. Er hörte dumpf, wie Schattenrose fauchte und roch stark den Hund, der ihn gepackt hatte. Fauchend und kratzend wehrte er sich, schlug nach allem was er zu fassen bekam, Augen, Mund, Nase, einfach alles. Gerade als seine Kralle sich in das schwarzrote Hundeauge hineinbohrte wurde er zu Boden geschleudert. Hart kam er auf dem steinigen Boden auf, er spürte wie er Blut verlor.

"Lauf, Schattenrose. Ich halte ihn auf. Lauf. Für unsere Jungen.", brüllte er, seine Ohren schienen taub von dem lauten Hundegebell.

Und Schattenrose rannte. Schneller als sie je gelaufen war. Ihre Ballen schürften sich auf, aber sie kümmerte sich nicht daraum. Sie stieß sich an Ästen, rannte aber einfach weiter, von panischer Angst getrieben. Die Angst um Seelenschatten. Die Angst um ihre Jungen. Tränen brannten in ihren Augen, noch bevor sie den grellen Schrei hörte.

Schattenroses WutWhere stories live. Discover now