01. Das Gegenteil einer Romantikerin, Pt.1

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kapitel eins ——— Das Gegenteil einer Romantikerin, Pt.1

    ༄ Hannah

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    ༄ Hannah

ES WAR KEINE LÜGE zu behaupten, dass Hannah Lancaster das Gegenteil einer Romantikerin war. Sie war jung, hatte noch genügend Zeit sich auf Liebe zu fokussieren und wusste, dass sie in ihrem letzen Schuljahr noch genügend Stress aufgrund der UTZ auf sich zukommen hatte — sie konnte keinen zusätzlichen gebrauchen. In den letzten Jahren war sie diejenige gewesen, die ihren Tee geschlürft und sich über die neusten Liebesprobleme ihrer Mitschüler informiert hatte. Von außen konnte das Ganze zwar einen unterhaltsamen Wert haben, aber es hatte sie gleichzeitig schwören lassen, dass sie nie in etwas ansatzweise Kompliziertes geraten wollte.

Wahrscheinlich war sie sowieso nicht für eine Beziehung geeignet, wo ihr niemals poetische Liebesgeständnisse über die Lippen kommen würden, ohne zu lachen, und sie komplizierte Dramen nur als Zuschauerin mochte.

Doch gerade deswegen gefiel ihr Remus Lupin. Sie hatte ihn erst mit ihrer Ernennung zur Vertrauensschülerin im fünften Schuljahr kennengelernt und hatte schnell festgestellt, dass er das erträglichste Mitglied der Rumtreiber war. Er war nicht großspurig wie Potter oder von sich selbst eingenommen wie Black, sondern hatte eine erfrischende Art mit einem trockenen Humor, mit dem Hannah sich wunderbar identifizieren konnte. Zudem konnte man ihm sofort anmerken, dass er ein großes Wissen hatte und sich mit vielen Themenbereichen auskannte, über die man sich ausführlich mit ihm unterhalten konnte.

Kurz gesagt: Hannah und Remus waren sich so ähnlich, dass sie perfekt füreinander waren. Diese Tatsache hatte sie bereits nach wenigen Wochen erkannt und würde sich die Chance eines perfekten letzten Schuljahres nicht entgehen lassen, für das sie hoffte, mit ihm auszugehen. Es würde so einfach und unkompliziert zwischen ihnen werden, dass Hannah ihr Herz bereits aufgeregt klopfen spürte, als sie in den Hogwartsexpress stieg. 

In ihrem ersten Schuljahr hatte sie sich immer auf die Ferien gefreut, um ihre Eltern wiedersehen zu können, doch nun, wo sie wusste, dass sie gerade ihre letzten Sommerferien hinter sich hatte, fühlte sie nur Wehmut bei dem Gedanken daran, in einem Jahr endgültig nach London zurückkehren zu müssen.

Sie war heute früh dran — vielleicht sogar zu früh — aber dafür würde sie eine annähernd freie Auswahl ihres Sitzplatzes haben und entspannt auf Jo warten können (ganz davon abgesehen, dass Remus ebenfalls immer früher am Bahnhof war).

Vielleicht ließ sich Hannah wirklich nur länger Zeit, als sie durch den Zug schlenderte, weil sie die Hoffnung hatte, durch Zufall auf ihn zu stoßen, aber wie es schien, war ihr Plan nicht schiefgegangen. Ihre Wangen färbten sich sofort rot, als sie ihn tatsächlich etwas weiter entfernt in ihre Richtung kommen sah.

Eilig warf sie einen Blick in das Fenster neben sich, wo ihr ihr eigenes Spiegelbild entgegenblickte, und strich sich eine Strähne ihres glatten, braunen Haares hinters Ohr, das sie sich in den Ferien etwas kürzer geschnitten hatte. Nun reichte es ihr nur noch bis kurz über die Schultern.

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