Kapitel 2

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„Und Ava ist wirklich der festen Überzeugung, dass du mit ihren Bruder in einem Zimmer schlafen sollst?" fragte sie mich.
„Ja, nur weil sie mit ihrem Freund in ein Zimmer möchte habe ich jetzt die Arschkarte gezogen, das lasse ich aber nicht auf mir sitzen, weil das immer unser Urlaub war, das kann ich dieses Jahr aber auch vergessen, weil sie sich die ganze Zeit über mit Dario beschäftigen wird und mit mir wahrscheinlich nur zum Essen richtig redet, da sie ja sonst Dario hat. Ich hasse sowas!" beschwerte ich mich bei Freya.
„Oh Alessa das ist wirklich heftig. Aber kannst du ihr das nicht einfach darlegen!" sie setzte genauso an wie meine Mutter, während wir den Springplatz verließen.
„Hey, gehen wir noch eine Runde ausreiten, zur Entspannung?" fragte sie.
„Ja klar, ich muss nur kurz die Abschwitzdecke und Blue holen!" erklärte ich ihr.
„Gut, eine Decke brauche ich auch noch, in 10 Minuten am Tor?" fragte sie und ich nickte.
„Bis gleich!" ich ritt Aela zum Stall zurück und band sie dann an, um ihr ihre Überwurfdecke zu holen. Gleichzeitig befreite ich auch Blue aus Aelas Box und leinte meinen kleinen Racker an. Dieses Mal nahm ich die große Leine damit nichts passieren konnte.
Aela warf ich ihre Decke über und befestigte sie, bevor ich mir wieder auf die 1,75 große Holsteiner Stute schwang und dann mit Blues Leine in der Hand aufs Tor zuritt, an dem Freya schon auf mich wartete. Sie hatte sich noch eine dünne Weste angezogen. Trotz der Tatsache, dass wir schon fast Mitte Mai hatten, wehte ein kleines Lüftchen und die Außentemperatur betrug nur knappe 20 Grad. Mir reichte jedoch mein T-Shirt. Also trotteten wir los.
„Also nochmal, um auf Ava und das Zimmerdesaster zurück zu kommen, wäre es denn wirklich so schlimm mit ihrem Bruder in einem Zimmer zu schlafen?" fragte sie.
„Oh ja, Toby ist ein Höhlenmensch, er hasst Ordnung und er raucht und mir beißt der Rauch immer ziemlich heftig in der Nase und das kann ich nicht leiden, außerdem falls ich es vergessen habe zu erwähnen, befindet sich in diesem Zimmer ein Doppelbett und das soll ich mir dann mit ihm teilen!" beschwerte ich mich.
„Okay, das würde ich auch nicht wollen!" gab mir Freya recht.
„Genau!" ich trieb Aela weiter an und betrachtete dabei unsere Umgebung. Diese Route war ich schon gute 100-mal geritten. Der Waldrand rechts von uns, das Weizenfeld links von uns und der Weg, der um die Ecke bog und dann direkt in den Wald führte. Eine beliebte Galoppstrecke für alle Freizeitreiter. Meist zogen auch Aela und Sunny auf diesem Abschnitt an und heizt dort rüber wie, wenn sie fliegen würden. Dies ging aber seit wir Blue hatten nicht mehr, denn der Kleine war noch nicht so schnell wie ausgewachsene Huskys.
„Wann kommst du denn das nächste Mal wieder in den Stall?" fragte Freya mich.
„Ich weiß nicht, vielleicht am Sonntag noch einmal, morgen habe ich Training und dann habe ich noch eine Woche lang Schule und danach geht's dann in die Ferien, in die Horrorferien!" Freya kicherte.
„Wer passt eigentlich solange auf Aela auf?" fragte sie dann.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich wollte dich eigentlich fragen ob du dich die 2 Wochen lang um sie kümmern könntest, bei dir ist Aela nämlich auf jeden Fall in guten Händen!" Freya grinste.
„Liebend gern, darf ich dann auch mit ihr springen und ausreiten?" fragte sie.
„Ja klar, saßt du eigentlich schon einmal auf ihr drauf?" fragte ich sie dann.
Freya schüttelte den Kopf.
„Na komm, dann lass uns Pferde tauschen, damit du dich an Aela gewöhnen kannst!" bot ich ihr an.
„Wirklich jetzt?" fragte sie mich strahlend.
„Ja klar, es sei denn du willst nicht!" ich zuckte mit den Schultern und parierte Aela neben einem Baumstamm durch.
„Oh doch, natürlich!" Freya grinste und schwang sich dann von ihrer etwa 1,60 großen Schimmelstute Sunny herunter.
„Klar!" auch ich steig ab und dirigierte dann Blue um Aela außenherum und nahm dann Sunnys Zügel entgegen.
„Muss ich bei ihr auf etwas bestimmtes achten?" fragte ich sie.
„Nein, Sunny ist ziemlich ruhig, nur die Zügel anliegen lassen, das ist alles!" erklärte sie mir.
„In Ordnung, bei Aela musst du darauf achten, dass du richtig treibst, ansonsten bleibt die faule Dame hier einfach stehen!" erklärte ich ihr.
„Geht klar, Aela ist aber ganz schön riesig!" bemerke sie dann, sobald ich ihr auf sie draufgeholfen hatte.
„Ja, 1,75m ist sie!"
Ich drückte Freya Blue in die Hand und ließ sie schon vorreiten, bevor ich zum Baumstamm lief und von dort aus auf Sunny stieg. Natürlich nahm ich viel zu viel Schwung, da Sunny ja 15 cm kleiner war als Aela, deswegen stieg ich beinahe auf der anderen Seite wieder ab. Schnell schloss ich wieder zu Freya auf.
„Darf ich Blue noch ein wenig nehmen?" fragte sie mich.
„Aber klar doch!" ich nickte.

Enge im HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt