Der nächste Morgen fing für John sehr früh an. Er hatte sich schon um vier Uhr einen Wecker gestellt, damit er rechtzeitig im äußeren Ring des Stadtzentrums war. John wollte nämlich vor allen anderen bei der IVR Halle sein. Er konnte Menschenmassen nicht ausstehen und schon gar keine riesigen Schlangen vor "seiner" IVR Kabine. Doch dafür musste John nun einmal früher aufstehen als alle anderen. Also packte er seine Karte ein, welche er brauchte um sich Essen in der IVR Halle zu kaufen und generell um überhaupt in die Halle hinein zu kommen, machte die Tür seiner Kapsel im Podtell auf und ging in Richtung Bushaltestelle.
An der IVR Halle angekommen hielt er seine Jahreskarte gegen das Drehkreuz. Dieses öffnete sich sofort und lies John passieren. Er nahm sich ein mit Mandelmus beschmiertes Brötchen aus dem Lebensmittelautomaten, welcher für jeden mit einer Jahreskarte jeden Tag ein Brötchen ausspuckte. Besagtes Brötchen legte er in ein kleines Fach in der IVR Kabine bei welcher er gerade angekommen war. Er stellte sich in die Kabine und zog die Tür zu, welche sich sofort verschloss. Danach legte er den IVR Ganzkörperanzug an, der für die Ortung seines Körpers zuständig war. Als letztes nahm er die IVR Brille von ihrer Halterung und wischte über ihre Gläser um Flecken zu entfernen. John legte sich die Brille an, legte einen Schalter auf der Rückseite der IVR Brille um, und fand sich in einem vollkommen schwarzen Raum wieder. Sein Körper bestand nur aus einem dünnem und schwach leuchtenden Gitterskelett. Vor ihm stand in weißer Schrift: "Scanning Biometrics...". Nach ein paar Sekunden wurde es hell um John herum.
Er befand sich nun wieder in dem Zimmer, in dem er sich gestern abgemeldet hatte, bevor das Mädchen geschrien hatte. John sah das Hologramm in seinem Zimmer. Er hatte wohl vergessen es auszuschalten und es war die ganze Nacht an geblieben. Der Holoprojektor wurde sofort von John ausgeschalten. Draußen auf der Straße schrien Leute. John schaute aus dem Fenster. Auf der Straße hatten sich tausende von Spielern versammelt und protestierten. Fast jeder hatte ein Plakat oder gar ein Hologramm auf dem sich etwas ähnliches wie der Spruch "Keine Bugs von Monoplex!" oder "Lags zerstören Leben!" befand, dabei. John hatte dieses Spektakel jetzt schon einen Monat lange beobachtet. Er hatte bis jetzt noch keinen Lag erlebt also war es ihm relativ egal. Klar war es schlimm, das eine solch wichtige Plattform wie der Chorus mit Lags, Internetfehlern oder Bugs zu kämpfen hatte. Doch John war sich sicher, das Monoplex gerade an einer Lösung arbeitete. Doch eigentlich stand noch mehr auf Johns To-Do Liste außer Demonstranten zu beobachten. Er wollte noch ein bisschen auf den Kleinmarkt um dort ein paar Ersatzteile für seine Ausrüstung zu besorgen. Er hatte nämlich irgendwann vor die Weiten des Chorus zu bereisen. Er hatte sich seit seinem Login noch nicht aus dem Complex heraus getraut, weshalb er es kaum erwarten konnte diesen zu verlassen. Natürlich nur wenn er genügend Geld beisammen hatte. Doch als Fabrikarbeiter einer Online-Lebensmittelfabrik hatte man nun einmal schlechte Karten. Aber er hoffte auf ein bisschen Glück um aus seiner gewöhnlichen Chorus Arbeitsroutine herauszukommen. John tippte gegen seine Tür und befand sich Sekunden danach auf einem großen Platz welcher aus Gold und Quarz bestand. Um ihn herum liefen Milliarden Menschen umher. Manche schnell, manche langsam, manche mit einem Messer in der Tasche, manche mit einem Gewehr über der Schulter und manche befanden sich in einem Roboter-Exoskelett und liefen stolz umher. John konnte über solche Angeber nur den Kopf schütteln. Er drehte sich zum Scoreboard. Das Scoreboard war ein riesiger freischwebender Display, welcher eine Rangliste für alles mögliche anzeigte. Es gab Listen für die längste gelaufen Strecke, oder für die reichsten Menschen. Es gab wirklich für alles eine Rangliste. Sogar für die Menschen, die am meisten Kartoffeln besitzen. John schaute sich jeden Morgen einen Gesamtdurchlauf der Listen an. So blieb er immer Informiert über das was im Chorus geschah. Er war dann fast immer überrascht warum die Spieler manchmal coole und manchmal unnötige Dinge taten, nur um in die Ranglisten zu kommen. Er verfolgte aber auch (wie jeder andere) ganz gespannt die "Killerliste". Diese Liste zeigte die Menschen mit den am meisten getöteten Mitspieler oder Drohnen an. Sie war anscheinend besonders wichtig. Warum wusste John selber nicht. Er wusste nur das wirklich jeder die Killerliste jeden Tag unbedingt begutachten musste. John musste aber zugeben, das es spannend war der Liste beim aktualisieren zuzuschauen. Seit neustem lieferten sich nämlich eine gewisse Victoria Z. und xXOrangeXx (Der seit 2 Jahren unangefochtene erste Platz der Killerliste) einen Kampf um den ersten Platz der Killerliste. John hatte sich sogar über diese Victoria erkundigt. Sie wohnte anscheinend in Sunrise, einer Erfinder-Stadt welche sich in der dritten Ebene befand. Sunrise wurde von Spielern erbaut, welche sich für das erforschen und entwickeln der Chorus Technologien interessierten. Unter Sunrise befand sich nämlich die einzige Planit Quelle im Chorus. Planit war ein flüssiges Metall, welches zusammen mit dem Fest-Metall Cranitit die robusteste Legierung des gesamten Chorus bildete. Es konnte außerdem dazu genutzt werden große Gegenstände schweben zu lassen, da es in der richtigen Formation und mit etwas null-Energie, eine Art Auftrieb erzeugte. Dennoch war es sehr gefährlich, denn es verfügte über eine große Spannung welche bei Berührung mit einem Lebewesen in das Lebewesen überging und es auf einen Schlag tötete. Dennoch war es sehr wertvoll für die Chorus-Wissenschaft und auch für die Industrie. Ein Gramm Planit kostete so viel wie Johns gesamtes hab und gut. Und man brauchte Unmengen davon, wenn man anständige Dinge bauen wollte. Von null-Energie ganz zu schweigen. Niemand im Complex konnte John je sagen, wo null-Energie herkam. Er wusste nur das es anscheinend sehr schwer war nur einen winzigen Tropfen dieser Energie zu gewinnen. Nachdem John sich das Scoreboard einmal komplett angeschaut hatte, ging er sofort in Richtung Kleinmarkt. Er wollte nämlich keine Zeit vergeuden, da er sich wie gesagt auf das verlassen des Complexes sehr freute.
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Khoa học viễn tưởngEine Geschichte über die Verschmelzung der Realität und der Virtueller Realität. Ich bin immer für Vorschläge offen und freue mich über jede konstruktive Kritik : ). Ich nutze für jedes Kapitel meine gesamte Kreativität also können manche Kapitel ei...
