15.Dezember: Lolf

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Schutz, Gänsebraten, Printen, Tannenwald, Weihnachtwunder

Luna setzte den Wasserkessel auf den kleinen Ofen in ihrem Zelt. Es bot vielen magischen Kreaturen Schutz vor Kälte und Tierfängern und ihnen die einzigartige Möglichkeit sie alle zu beobachten. 

Rolf Scamander verband hinter ihr einen Bowtruckle und fütterte gleichzeitig einen Crap mit Hundefutter. „Das Wasser ist gleich heiß.", Luna nahm eine der an vielen Ecken geklebten und abgesprungenen Porzellantassen ohne Henkel von Rolfs kleinem Geschirrregal. „Machst du mir auch einen Tee, Luna?", Rolf sah nicht auf sondern legte vorsichtig die letzte Schlinge verband um das Ärmchen des Bowtruckles. „Was machen wir an Weihnachten?", fragte er unvermittelt als sie ihm die Tasse reichte und mit einem Waschlappen begann den kleinen Crapwelpen zu waschen. „Weiß nicht, Tiere retten?", Luna sah ihn an, sie hatte gar nicht mitbekommen, wie weit der Dezember schon voran geschritten war. Aber Rolf hatte Recht, in zehn Tagen war Weihnachten, der 25. Dezember. „Ich halte nicht viel von Gänsebraten und so, musst du wissen", Rolf rappelte sich hoch und streckte sich. Auf seiner Schulter saß der Bowtruckle. „ Ich weiß gar nicht, ob Daddy da wäre. Schau mal!", unterbrach sie sich und deutete auf den kleinen Crap, dessen Rute sich am Ansatz schon gabelte. Rolf hockte sich neben sie und beobachtete mit ihr wie der Crap zu seiner Mutter lief und um sie herum tollte. „Wir haben immer auf Deutsch gefeiert. Am 24. Mit Gänsebraten, Klößen und Printen. Mum wollte es so. Und Dad hat sie gelassen, sie konnte besser kochen als er. Dafür hatte Dad mehr mit Tieren. Wie Opa Newt. Obwohl am besten konnte sowieso Oma Tina kochen. Ihre Spezialität war Strudel." „Und wo ist dein Dad zur Schule gegangen?", Luna wandte sich zu ihm. „In Ilvermony. Und Mum in Rungholt. Und ich bin zuhause unterrichtet worden", Rolf hustete trocken. Luna wusste, dass er es bereute Hogwarts nie besucht zu haben. „Naja wir könnten Weihnachten hier feiern. Im Zelt. Mit all unseren Tieren", glücklich leuchteten Lunas Augen, denn genau das hatte sie sich gewünscht. „Einen Weihnachtsbaum brauchen wir gar nicht, wir haben einen ganzen Tannenwald vor dem Zelt. Wenn wir einen wollen, gehen wir einfach raus und besuchen die Bowtruckle. Die sind viel schöner als jeder Christbaumschmuck", Rolf öffnete die Zeltklappe und sah hinaus. 

„Luna! Luna, komm mal!", sie eilte an seine Seite und traute ihren Augen nicht. Nicht genug damit, das es angefangen hatte zu schneien, nein dort vor ihrem Zelt saß eine Gruppe dachsähnlicher Wesen mit einem Horn auf der Stirn und langem, seidigen, blauen Fell. „Schnarchkakler", hauchte Luna atemlos. , „Richtige, lebendige Schnarchkakler und Schnee. Rolf! Wir haben die Schnarchkakler gefunden!" „Sie haben uns gefunden.", lächelte Rolf und ließ sich von der überglücklichen Luna umarmen. „Ein kleines Weihnachtswunder eben", er vergrub seine Nase in Lunas aschblondem Haar und beobachtete über ihren Kopf, wie die Schnarchkakler spielten.   

Ein kleiner One-Shot-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt