2. Die Vorbereitungen

11 1 0
                                    


Alce kam in seinem Sportwagen angerollt. Seitdem er vor einigen Monaten seinen Führerschein gemacht hatte nutzte er jede Gelegenheit zu Fahren, selbst wenn es nur zehn Fußminuten sind. Er machte uns mit einer Geste deutlich, dass wir einsteigen sollten. Im Auto war es angenehm warm, wodurch meine Finger allmählich wieder auftauten. "Boa war das stressig, hier den hab ich dir mitgebracht.", Ace, der selber einen eleganten Sakko mit Fliege anhatte, warf Brandon eine Tüte mit einem Anzug drinnen nach hinten. "Danke bro, du bist echt meine Rettung, ich wär ungern underdressed zur Party gekommen.", sagte Brandon und zog sich umständlich um. "Kein Problem, ich hoffe nur Sarah hat ein Kleid das dir passt Liz.", meinte Ace. "Mhhmm", murmelte ich, weil ich wusste, dass Sarah eine voluminösere Brust und insgesamt schönere Kurven hatte. Brandon, der mich wegen meiner schmalen Figur immer "Stock" nannte, grinste schon schelmisch, worauf ich nur mit einem schmollenden Blick antwortete. Doch die schlechte Laune verging so schnell wie sie gekommen war, als Ace das Radio anmachte und auf volle Lautstärke aufdrehte. "Und der nächste Song ist ein legendärer Klassiker von David Bowie, namens Heroes", kündigte der Radiomoderator an. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, Heroes war einer meiner Lieblingssongs. Als der Refrain angestimmt wurde, begannen wir alle drei laut loszusingen und obwohl es sich wahrscheinlich mehr wie Katzengejammer anhörte fühlte ich Freude und Glück in mir brodeln.

Nach zahlreichen Songs und mit einer rauen Stimme kamen wir schließlich bei Sarah an. Eine Lichterkette, die den Vorgarten verzierte, wies durch die Dunkelheit den Weg zu ihrem Haus. Alec trat vor und klingelte an der Haustür seiner Freundin. Sie öffnete mit einem strahlenden Lächeln und begrüßte uns herzlich. Wie immer sah sie wunderschön aus, sie trug ein langes goldenes Paillettenkleid, dass ihre karamellbraunen Haare und ihre Eisblauen Augen perfekt zum Ausdruck brachte. Alec konnte seine Augen nicht von ihr wenden und teilte einen leidenschaftlichen Kuss mit ihr, während wir uns peinlich berührt umschauten.
Sarahs Haus war riesig und hatte durch bunte Lichterketten und den vertrauten Geruch von warmen Plätzchen schon den weihnachtliche Touch abbekommen. In der Mitte des Wohnzimmers stand ein großer Weihnachtsbaum, auf dem unzählige Kerzen die goldenen und roten Christbaumkugeln erhellten.
"Also in einer halben Stunde sollten alle kommen. Bis dahin müssen wir noch den Tisch decken, den Salat schnibbeln und die Betten vorbereiten.", meinte Sarah nachdem sie sich von Alecs Lippen gelöst hatte. "Betten?", verwirrt schaut ich meinen Bruder an "ich wusste nicht das wir hier übernachten" "Ich auch nicht", warf Brandon ein. "Ja das haben wir gestern auch erst entschieden, wir übernachten hier noch mit paar anderen die einen zu weiten Heimweg haben, dann ist es bisschen entspannter." , klärte Alec auf. "Sarah hast du noch ein Kleid für Liz? Wir waren vorhin im Stress und sie hat es nicht mehr geschafft sich umzuziehen.", fügte er hinzu. "Klar, komm mit Liz", meinte sie und führt mich die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf.
Nach kurzem stöbern, hielt sie mir ein schwarzes, elegantes Spaghettiträger Kleid hin  und wies mich an es anzuprobieren.
Das Kleid ließ ziemlich tief  und schmiegte sich perfekt meinem Körper an. Als Sarah mich sah, machte sie große Augen. "Wow, das musst du auf jeden Fall anziehen!", meinte sie und gab mir noch Schmuck und ein paar hohe Schuhe um den Look abzurunden.
Ich trug ein wenig Wimperntusche, Lippenstift und Rouge auf und musste, als ich mich im Spiegel ansah zugeben, dass ich zufrieden mit der Reflektion war.
Auch meine Brüder reagierten überrascht, als ich mich wieder zu ihnen gesellte, wobei Ace kritisch meinen tiefen Ausschnitt betrachtete und Sarah, dafür dass sie mir das Kleid ausgesucht hatte, mit einem strafenden Blick bedachte. " Ach komm, lass deine kleine Schwester doch auch mal bisschen Spaß haben.", antwortete sie darauf nur.

Wir widmeten uns noch den restlichen Aufgaben und gerade als ich das letzte Namensschild verteilt hatte, klingelte es auch schon an der Tür.

Free Fallin' Where stories live. Discover now