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Anfänge

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Immer wieder musste Jaime blinzeln, ansonsten wäre wohl sie wirklich noch gänzlich eingeschlafen. Eigentlich hätte sie sich so langsam daran gewöhnen müssen doch diese Pressekonferenz von Johnsson über seine neuen Projekte für die Stadtbebauung, war noch schlimmer als die von ihrem Vater vor Kurzem.

Ihr Vater hatte Jaime immer wieder geraten mit in die Firma einzusteigen aber nein, sie wollte unbedingt Journalistin werden. Nach dem Studium wollte sie endlich auf eigenen Beinen stehen, weit weg von dem Namen des Vaters. Was gar nicht so leicht ist, wenn dieser jahrelang als erfolgreicher Staatsanwalt tätig war und anschließend eine eigene Import-Export Firma gründetete, die ebenfalls erfolgreich lief.

Nachdem Mister Johnsson mit seiner Rede fertig war, richtete er seine Worte an die Presse und ob es noch weitere Fragen an ihn gäbe. Zunächst sah es nicht danach aus, dass es weitere Fragen gab, doch dann hob die Jaime die Hand. Nicht das, was Johnsson gehofft hatte, nichtsdestotrotz hob er nun seine eigene Hand worauf Jaime ihre Aufzeichnungen noch einmal überflog. Doch auf beide Fragen bekam sie nur eine vage und ausschweifende Antwort, die man sich auch hätten sparen können. Nichts Handfestes. Somit war die Pressekonferenz wohl zu Ende und sie alle konnten ihre Sachen packen.

„Beaton?“, fragte Johnsson als Jaime zusammen mit ihrem Kollegen Lucas die letzten noch im Raum waren und schaute bei ihrem Namen über die Schulter, „Dein Vater ist sicherlich noch immer nicht begeistert, dass du über seine Freunde, Kollegen und Geschäftspartnern berichtest. Man gewöhnt sich nicht daran, dass du auf beiden Seiten stehst. Entweder bist du diejenige, über die berichtet wird oder die, die über andere berichtet.“

„Tut mir leid, aber wie du weißt, ich mache auch nur meinen Job. Niemand eignet sich besser dafür, als jemand, der die Menschen auf der anderen Seite persönlich kennt“, summend riss Jaime ein Stück Papier aus ihrem Block und schrieb mit schneller Schrift noch etwas auf den Zettel, bevor sie diesen Johnsson gab, „Wenn du mir diese drei Fragen ausführlicher beantwortest und mir das, sagen wir bis drei Uhr schickst, kann ich sicherlich noch etwas retten. Bitte, du hast einen Pressesprecher. Geh mit ihm deine Rede vorher durch. Die werden dich morgen früh hierfür in der Luft zerreißen. Mit Sicherheit.“

„So schlimm? Nun gut, dann spätestens um drei liegt alles in deinem Postfach“, bestätigte Johnsson der Reporterin mit einem erleichternden schnauben, „Ähm, du bist morgen Abend auch bei der Eröffnung. Als was?“

„Als Gast und Tochter von Frank Beaton. Wir sehen uns morgen“, mit aufmunterndem Lächeln verabschiedete sich Jaime und ging zurück zu Lucas, um endlich gehen zu können wobei sie sich auf halbem Wege noch einmal umdrehte und warnend auf den Unternehmer zeigte, „Drei Uhr. Aller spätestens halb vier ansonsten kann ich für nichts mehr garantieren.“





Auf dem Weg zum Auto lief ein Typ im schwarzen Sweatshirt, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen war, an Jaime vorbei und streifte sie dabei am Arm. Bloß flüchtig schaute sie über die Schulter und drehte sich glucksend um. Der musste es aber eilig haben. Beim nächsten Mal einfach früher losgehen. Keine fünf Meter waren Lucas und Jaime gekommen, als ein weiterer Kerl, nur dieses Mal einer im Anzug, die beiden umrannte.

„Hey!“, rief Jaime dem Mann hinterher und hob die Hand in seine Richtung, „Der Gehweg ist ja auch so schmal..... Ja tut mir leid, dass wir Ihnen im Weg waren. Idiot...... Gott was ist das heute für ein Tag?“

✔Joker [James Bond]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt