GV.1_Der Fluch des Gorvan

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Eindringliche Worte, ihr Name und Kips Stimme rissen Tartara aus den Tiefen ihres Bewusstseins

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Eindringliche Worte, ihr Name und Kips Stimme rissen Tartara aus den Tiefen ihres Bewusstseins. Sie schlug ihre Augen auf und stöhnte leise. Ihr Kopf dröhnte.

Tartara setzte sich auf und blickte sich um. Kip kniete neben ihr, stützte ihren Rücken und blickte sie mit einem undefinierbaren Blick an. Nach einigen Momenten stand sie dann schließlich auf, wankte ein wenig und fand dann ihr Gleichgewichtsgefühl wieder.

Sie wollte ihren Weg fortsetzen und machte sich an den Abstieg in das Tal hinunter. Kip folgte ihr dichtauf, woraufhin sie sich zu ihm umdrehte. »Was hat deine Meinung geändert?«, fragte sie. Zuletzt war er stehengeblieben, weil er ihr nicht dabei helfen wollte, Manannan zu befreien, wenn es hieß, dafür den Urozean zu zerstören, falls das überhaupt möglich war.

»Nichts«, antwortete er, »ich finde deine Gesellschaft einfach so angenehm.« Tartara konnte nicht identifizieren, ob er das nun sarkastisch meinte oder nicht. Sie wusste, dass er enttäuscht von ihr war, doch zuvor hatte sie auch seine Gesellschaft sehr genossen.

»Dann hast du nichts dagegen, dass ich Manannan befreie?«, fragte sie ein wenig verunsichert nach. Er hatte ziemlich deutlich gezeigt, dass er sie nicht unterstützen würde, wenn es um die Zerstörung des Urozeans ging.

Kip, der offensichtlich keine Lust mehr hatte, nur am Hang zu stehen, machte sich auf in Richtung des Dorfes, falls man das überhaupt ein Dort nennen konnte. Dort standen lediglich fünf Steinhütten, die bewohnt schienen. Da gab es noch ein Gebäude, das keine Wohnhütte war, wo möglicherweise ein zentraler Ort des Zusammenkommens oder des Essens war. Groß thronte es zwischen den Steinhütten und überragte diese um deren doppelte Höhe. Menschen sah sie keine und sie sah auch keine Silhouetten durch die Fenster, doch sie war sich sicher, dass die Häuser bewohnt waren. Als Tartara Kip schnellen Schrittes folgte, einholte und dann neben ihm auf dem plattgetrampelten Pfad ging, antwortete er. »Nein«, meinte er bloß.

»Warum dann der Aufstand zuvor?«, wunderte sich Tartara, während sie einem mannshohen Stein auswichen.

Daraufhin lachte Kip einmal kurz auf. Es klang gezwungen und Tartara wünschte sich, dass sie nie diese Meinungsverschiedenheit gehabt hätten. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, als er ihr antwortete. »Wenn du es schaffen solltest, Manannan zu befreien, kannst du dann gerne dein Anliegen vortragen. Und ich kann mit flehenden Augen zu ihr aufblicken und sie bitten, es nicht zu tun. Was meinst du, wessen Weisung sie eher befolgen wird? Die deinige oder die von einer ihrer Schöpfungen?«

»Sie ist eine Göttin«, hielt Tartara dagegen, »ich denke, dass sie wissen wird, was das Richtige zu tun ist.« Und dann beließen sie es dabei. Manannan würde verstehen, dass der Urozean eine Bedrohung für alle darstellte und dass Kips Sorge geringer als die ihre war. Bei ihm ging es um die Ehre seiner Heimat, Tartara wollte Sicherheit für alle Seefahrer. Doch es waren nicht nur die Seefahrer und Piraten, denen es ohne den Urozean besser ergehen würde. Auch die Menschen an der Küste, die die großen Wellen und gewaltigen Stürmen aus der Richtung des Urozeans fürchteten, würden eine langersehnte Erleichterung verspüren. Noch immer könnte man Sagen von diesem erzählen, doch er würde nie wieder eine echte Gefahr darstellen.

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