1. kapitel

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"Sari bring deine Taschen!", ruft meine Mutter ungeduldig und ich springe schnell die Wendeltreppe, die sich in unserem Haus befindet, herunter. Wir wohnen in einem kleinen, gemütlichen Haus am Stadtrand. Es ist abgelegen, ruhig, hat viele Bäume und ist voller Wiesen die mit Blumen übersät sind. Von meinem Zimmer aus sehe ich direkt auf den kleinen Teich der sich in unserem Garten befindet. Vor einer Woche ist ein Brief angekommen, darin schrieb meine Tante dass ich, wenn ich möchte die Sommerferien bei ihr verbringen kann. Ich habe mich riesig über diese Nachricht gefreut. Meine Tante ist echt nett und wohnt auf einem Bauernhof ca. Eine Stunde von hier entfernt. Sie hat viele Tiere wie zum Beispiel Katzen, Pferde, Hunde, Hühner und Ziegen. Natürlich freue ich mich wie immer wenn ich zu ihr darf wahnsinnig. Vorallem freue ich mich auf Topas, das Pferd dass ich das letzte mal reiten durfte wiederzusehen. Er ist ein schwarzer Hengst. Wenn er galoppiert fühlt es sich so an als würde man fliegt. Ich hoffe nur dass er mich wiedererkennt. Es wäre so schön wenn er mir schon von weitem zuwiehern
würde. Seit ich klein bin nehme ich areitunterricht... Schon immer habe ich Pferde angeschaut und konnte an keiner Wiese vorbeifahren wenn Pferde daraufstanden. Ich ziehe geniesserisch die Luft ein und meine dass ich schon den Pferdegeruch schmecke. Doch ein Poltern reisst mich aus meinen Gedanken. Ich habe die Tasche auf den Boden fallen lassen. Erst jetzt bemerke ich dass ich stehen geblieben bin. Total in Gedanken versunken stehe ich da und starre vor mich hin. In diesem Moment ertönt wieder die Stimme meiner Mutter. Ich schüttle meinen Kopf und lache leise über mich selbst. Ich mit meinen Tagträumchen... Schnell mache ich mich auf den Weg nach unten. Dort steht ungeduldig meine Mutter und nimmt mir meine einte Tasche ab. Ich schaue sie dankbar an und wir tragen die schweren Taschen zum Auto. Nacheinander landen die drei Taschen mit einem dumpfen Knall im Kofferraum und endlich können wir losfahren. Ich sitze neben meiner Mutter auf dem Beifahrersitz und beobachte sie beim fahren. Sie schaut konzentriert auf die Strasse und fragt mich ab und zu ob ich dies oder das eingepackt habe. Ich bejahe alles mit einem Stöhnen. Meine Mam ist wohl aufgeregter als ich. Ich lache und meine Mutter wirft mir einen verwirrten Blick zu. Schnell lächle ich sie an. Dann lehne ich mich im Sessel zurück und sehe aus dem Fenster. Die Landschaft zieht an mir vorbei. Nur verschwommen nehme ich die Sachen wahr. Ich denke über dies und das nach. Ich höre wie meine Mutter im Hintergrund über einen Autofahrer schimpft. In diesem Moment surrt mein Handy und ich ziehe es aus meiner Jackentasche. Es ist ein Nachricht von Luna, meiner besten Freundin. Sie wünscht mir eine tolle Fahrt und dass ich aufpassen soll. Dann noch richtet sie einen schönen Gruss an Topas und meine Tante aus. Schnell schreibe ich ihr zurück und schaue dann wieder aus dem Fenster. Ich weiss nicht wann, aber irgendeinmal bin ich eingeschlafen. Eine Stimme weckt mich. Es ist Mama. Es kommt mir so vor als hätte ich eine Ewigkeit geschlafen. Sie sagt dass wir gleich da seien. Ich richte mich auf und erkenne sofort wieder die Landschaft. Das grosse Haus und die vielen Weiden mit Tieren. In diesem Moment biegt unser Wagen in die Strasse ein, in der das Bauernhaus meiner Tante steht. Es sieht aus wie bei meinem letzten Besuch. Nur etwas hat sich geändert. Neben dem Haus, da wo vorhin eine Wiese gewesen ist, steht ein riesiger stall. Er ist hellbraun und wirkt noch sehr neu. Mama parkt unser blauen Opel auf einem der Parkplätze. Verstohlen sehe ich zur Weide herüber und meine Augen suchen Topas. Doch ich kann ihn nicht finden. Ein schlimmer Gedanke breitet sich in mir aus. Was ist wenn er gestorben ist? Es wäre schrecklich. Nein einfach... Ich kann es nicht beschreiben. Topas und ich haben uns so gut verstanden. Am Ende der Letzten Ferien konnte ich am Zaun stehen, pfeifen und er kam zu mir. Ich wende schnell meinen Blick von der Weide ab. In diesem Moment sehe ich wie sich die Haustür öffnet und eine Gestalt erscheint. Doch es ist nicht meine Tante. Es ist ein junge. Er sieht etwa gleich alt aus wie ich. Der Knabe grinst in unsere Richtung. Trotz der Entfernung merke ich dass er hübsch ist. Er hat ein kleines Grübchen am Kinn. Das kann ich erkennen. Dann noch braune Haare, die strubbelig vom Kopf abstehen. Er sieht uns an, ruft etwas ins Haus und läuft dann im Laufschritt auf uns zu. Ich wende meinen Blick Weg von ihm und hole meine Tasche. Währenddessen hat er uns erreicht und begrüsst meine Mutter. Nachdem ich die Tasche endlich hoch gebracht habe, laufe ich stöhnend auch nach vorne und lasse die Tasche vor seinen Füssen fallen. Er grinst mich an und stellt sich als Liam vor. Seine grünen Augen funkeln mir entgegen und ich muss grinsen. Irgendwie gleicht er wahnsinnig meiner Tante. Kann nicht sein. Ich weiss nichts von ihm. Meine Tante hätte mir von ihm erzählt wenn es ihr Verwandter wäre. Ich schiebe den Gedanken weg und konzentriere mich auf das was Liam uns gerade erzählt. Meine Tante ist weggefahren... Sie sollte gegen den Mittag wieder zurück sein. Ich umarme meine Mam und folge dann Liam. Ich winke nochmal Mam zu, die den Tränen nahe scheint, dann laufe ich entgültig zum Hof herunter.
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Hay zusammen!
Ich hoffe dieses erste Kapitel hat euch gefallen... Natürlich werde ich so schnell wie möglich das zweite Kapitel bringen... Bitte gebt Kommentare!
Lg eure Hony

Ferien bei meiner TanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt