Teil 1

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Es war ein ganz normaler Morgen, es war Samstag. Endlich ausschlafen, der Stress von der ganzen Woche hat Samira komplett übermüdet. Doch dann wurde sie durch ein lautes Geräusch geweckt. Sie brauchte ein paar Sekunden um es einzuordnen, natürlich, ihre Mutter musste genau heute um 7 Uhr anfangen zu staubsaugen. Genervt richtete sie sich auf und blinzelte in das Sonnenlicht, das durch die teilweise offenen Glissen ihrer Rollos, durchschien. Das Geräusch wurde immer lauter, bis ein Klopfen ertönte. "Samira, steh auf!" "Jaha, es ist ja auch unmöglich bei dem Krach zu schlafen", erwiderte sie genervt, "Warum musst du eigentlich jetzt schon das Haus sauber machen, kannst du das nicht später erledigen?" "Beschwer dich nicht sonst kannst du es tun, außerdem solltest du dein Zimmer auch mal wieder aufräumen!" rief sie.

Etwas unbeholfen taumelte sie vom Bett zu ihrem Kleiderschrank. "Was soll ich nur anziehen?", flüsterte sie. Nachdem sie eine Zeitlang ratlos in ihren Schrank schaute, nahm sie einfach eine Hose und einen Pullover sowie frische Socken und Unterwäsche heraus. Sie packte die Sachen und begab sich dann ins Badezimmer um ihre Zähne zu putzen und zu duschen. Als sie sich dann schließlich auch noch gekämmt hatte, warf sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel, dieser ließ sie feststellen wie fertig sie aussah.

Erneut ertönte die Stimme ihrer Mutter: "Bist du jetzt endlich fertig?" "Man Mama nerv mich nicht, kann ich nicht einfach mal meine Ruhe haben?" "Komm jetzt runter und hilf deiner Schwester beim backen. Schon vergessen, dass heute Gäste kommen?"

Ja das hatte sie vergessen. Genervt ging sie die Treppe runter und dann in die Küche zu ihrer Schwester Emily. Diese schien jedoch auch einen schlechten Tag zu haben und begrüßte sie nicht einmal. "Wer kommt eigentlich?" fragte sie vorsichtig nach. Statt Emily antwortete aber ihre Mutter: "Es kommen deine drei Tanten sowie Onkels, außerdem noch dein Cousin Michael und deine beiden Cousinen Emma und Nina. Ach und ich hab noch unsere Nachbar eingeladen." "Warum denn so viele?" Samira hasste große Menschenmengen, allgemein unter Menschen zu sein, am liebsten war sie allein in ihrem Zimmer und hörte Musik oder sah sich irgendwelche YouTubevideos an. Da ihre Familie eigentlich nie ruhig war, benutzte sie immer Kopfhörer.

Das Essen war fertig und sie zog sich wieder in ihr Zimmer zurück, Musik an und Augen zu.

Sie muss wohl eingeschlafen sein, denn plötzlich stand jemand vor ihr und rüttelte an ihren Schulten herum. "Die wacht nicht auf! Wie kann man nur so fest schlafen?" Sie riss die Augen auf und sah der Person ins Gesicht, komplett entsetzt erblickte sie ihren Cousin. "Na endlich, ich dachte schon wir müssen einen Krankenwagen rufen weil dir etwas passiert ist.

"Was ist denn?", fragte sie komplett angepisst nach. Dieser erwiderte nur, dass es Essen gäbe und sie jetzt runterkommen sollte.

Was ein scheiß Tag, ich will doch nur etwas in meinem Bett liegen und entspannen, warum können die alle mich nicht einfach in Ruhe lassen.

Alle saßen schon am Tisch, selbst ihr Vater war inzwischen aufgetaucht. Und schon begannen auch die ersten Fragen: Hast du etwa geschlafen?, Wie geht's dir?, Wie läuft es in der Schule?, Welchen Kuchen willst du?, Willst du dich zu mir setzten?

Ok, versuch einfach möglichst nett zu sein, sie beantwortete die Fragen und versuchte dabei zu lächeln, so schnell wie es ging aß sie auf und erzählte dann, dass sie wieder in ihr Zimmer müsse, da sie ja noch etwas lernen muss.

Sie war froh, als sie die Türe hinter ihr zumachen und sich in ihr Bett fallen lassen konnte. Erneut setzte sie ihre Kopfhörer auf und stelle die Lautstärke noch höher.

Sie begann nebenbei ein Buch zu lesen, irgendwann schaute sie dann mal auf dir Uhr. Was schon so spät? Die Ziffern auf der Uhr zeigten 16:10, da es November war, war es auch schon leicht düster. Normalerweise blieben die Gäste bis um 17 oder 18Uhr, also beschloss sie nochmal runterzugehen. Sie setzte ihre Kopfhörer ab, jedoch war kein einziger Laut zu hören. Sie ging näher zur Türe, aber immer noch nichts.

Gerade setzte sie zu einem Schrei an, als ihr Handy vibrierte. Also ging sie zurück um die Nachricht zu lesen. Es war eine sinnlose App-Benachrichtigung, wow das wars wert.

Nach einem erneuten Gang zur Tür stellte sie fest, dass da doch etwas war, jemand redete, eine Männerstimme. Aber sie hatte das Gefühl die Stimme noch nie zuvor gehört zu haben. Deshalb wollte sie erst einmal vorsichtig schauen wer das war, wenn sie die Person nicht leiden konnte, würde sie nicht runtergehen. So leise wie es nur möglich war öffnete sie die Tür und ging in Richtung Treppe.

Jetzt konnte sie verstehen was die Stimme sagte, oder besser gesagt, die Stimmen, denn es waren mindestens zwei Männerstimmen, die nicht aus ihrem Bekanntenkreis stammten. "Wo sind eure Wertsachen?" Dann die erste bekannte Stimme, ihre Mutter: "In einem Schließfach" Ihre Stimme war so zittrig wie nie zuvor, was war da bloß los? Wurden sie überfallen, aber es sind so viele, wie viele müssen dann die anderen sein? Was wollen sie? Was passiert jetzt mit mir? Soll ich abhauen? Aber wie, es gibt nur einen Ausgang und um dahin zu gelangen, müsste ich erst durchs Wohnzimmer. Warte war das Schließfach nicht auch im 1.Stock, so wie ich? "Verdammt was sollte ich tun? Ok, ich gehe jetzt erstmal zurück in mein Zimmer. Aber ich kann nicht abschließen, denn das ist zu laut. Gesagt getan, sie ging wieder zurück und begann so leise wie möglich die wichtigsten Sachen zu packen. Handy, Geldbeutel und Karte, Buch und dann noch eine Jacke, als diese Sachen warf sie in ihren Rucksack.

Die Schritte kamen jetzt die Treppe hoch, aus Reflex verstecke sie sich in ihrem Schrank und versuchte ihren lautem Atem zu unterdrücken. Nur wenige Sekunden später wurde auch schon die Türschnalle runter gedrückt.

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⏰ Last updated: Nov 24, 2019 ⏰

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Samiras beschissener TagWhere stories live. Discover now