• D R E I ß I G • ✔

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M A Y A

Hastig vollendete ich den letzten Satz und sah dann zu Isac, der mich schon die ganze Zeit beobachtete. Unwohl rutschte ich etwas weg und konzentrierte mich auf das Verbessern des Textes. Zufrieden packte ich den Zettel in meinen Rucksack und Isac stand auf. "So, das war's." Er stopfte sich seine Notitzen in seinen Rucksack und lächelte mich an.

Ich sah mich um, Elijah war noch nicht da. Isac kratzte sich am Nacken und hielt mich am Arm fest, als ich gehen wollte. "Hör mal, ich wollte dich eigentlich etwas fragen. Hast du vielleicht Lust mit mir Essen zu gehen?" Überrascht schaute ich in seine braunen Augen und überlegte, was ich nun sagen sollte. Schließlich lächelte ich ihn an. "Nein, will sie nicht.", knurrte jemand hinter mir, was Isac zusammenzucken ließ.

Wütend starrte ich Elijah an. Er sollte mir gefälligst meine Entscheidungen alleine überlassen! "Schreib mir dann wo und wann. Wir sehen uns.", verabschiedete ich mich lächelnd von Isac und ging mit schnellen Schritten weg. Schwere Schritte folgten mir und hoben mich hoch. Ich sah bockig auf den Boden und ignorierte Elijah. Er ließ mich vor seinem Auto los und ich sah an ihm vorbei. Sollte er doch mit sich selbst reden.

"Was soll das, Maya?!", zischte er und drehte mein Kiefer zu sich. Ich ignorierte ihn weiterhin und verdrehte meine Augen. "Wieso triffst du dich mit diesem Typen? Du bist so naiv, Maya. Denkst du wirklich er will bloß ein schönes Essen mit dir haben? Wach auf. Das ist die Realität.", spuckte er mir herablassend ins Gesicht. In meinen Augen sammelten sich Tränen und ich sah auf den Boden.

Mich verletzte es, dass er mich naiv nannte. Ich war normalerweise nicht naiv, aber die Weise wie er es gesagt hat, hat mir einen Stich verpasst. "Fuck! Maya, bitte nicht weinen." Er zog mich in seine Arme, was mich noch emotionaler machte. "Geh weg, ich hasse dich.", schniefte ich leise und wollte ihn von mir stoßen, doch er ließ es nicht zu. "Ich wollte dich nicht verletzen. Bitte verzeih mir. Ich war nur so wütend, dass du lieber was mit ihm machst." Seine Anwesenheit beruhigte mich und ich zog seinen unbeschreiblich guten Duft ein.

"Arschloch.", brummte ich schmollend ich und wischte mir meine Tränen an seinem Shirt ab. Ich sah nun in seine Augen, die mich voller Reue musterten. "Fahr mich nach Hause.", gab ich dann immernoch abweisend von mir und drehte mich von ihm weg. Als ich mich extra nach hinten setzte, stieg er ein und starrte mich an. "Fahr los!", zischte ich gereizt und sah beleidigt aus dem Fenster.

"Geh bitte nicht zu diesem Essen.", bat er mich sanft und mein Blick verdüsterte sich. "Das werde ich aber tun!" Elijah mahlte sein Kiefer und atmete tief durch. Seine Muskeln stachen durch sein etwas engeres Shirt deutlich hervor, was mich für einen Moment ablenkte. "Das werden wir noch sehen.", murmelte er und fuhr los. Schnaubend verdrehte ich meine Augen und sah weiterhin aus dem Fenster.

Vor meinem Zuhause stieg ich, ohne etwas zu sagen, aus, doch eine Hand packte mich am Arm und wirbelte mich herum. Seine wütend funkelnden Augen kniffen sich zusammen und sein Blick war kalt und gefühllos. "Wenn du nicht nach meinen Regeln spielst, werde ich ihm den Arsch versohlen und ihn ins Krankenhaus befördern, bevor euer schönes Essen stattfindet.", sagte er ernst und ließ mich los.

Nachdem er die Tür zugeknallt hat, fuhr er weg. "Du kannst mir nichts befehlen!", schrie ich laut und frustriert. Stampfend ging ich in das Haus rein und zog meine Schuhe plus Jacke aus. Er konnte mich mal am Arsch lecken! Mein Stolz und meine Sturheit ließ nicht zu, dass ich auf ihn hörte, also ging ich in mein Zimmer und zog mich um. Mein Outfit bestand aus einem roten Oberteil und dazu eine schwarze Jeans, die ich mit weißen Sneakern kombinierte. Ich zog mir eine goldene Kette an, sprühte mich mit Parfüm ein und betrachtete mich einigermaßen zufrieden im Spiegel.

▪▪

Unsicher suchte ich nach dem Braunschopf und zuckte leicht zusammen, als mich jemand antippte. Isac lächelte mich an und ich erwiderte es aus Freundlichkeit. "Hey." Seine braunen Augen passten perfekt zu seinen braunen Haaren, die leicht mach oben gestylt waren. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose.

"Ich halte nicht viel von noblen Restaurants, also dachte ich mir, dass wir hier hin gehen könnten.", meinte er und deutete auf das All-You-Can-Eat Lokal. Begeistert nickte ich und mir fiel eine Last von der Schulter. Ich hatte etwas Panik, dass er mit mir Schnecken oder Austern essen wollte. Als wir reingingen, füllten wir unsere Teller mit haufenweise verschiedenen Gerichten.

Beim Essen lernte ich ihn besser kennen und ehrlich gesagt wirkte Isac ziemlich sympathisch. "Ist Elijah eigentlich dein Freund? Jedenfalls benimmt er sich so.", fragte er dann neugierig und grinste hinterlistig. Isac lehnte sich etwas vor und knabberte an seiner Pommes. "Nein, er ist einfach nur beschützerisch, wenn es um männliche Leute geht." Wir starrten uns einen Moment an, bevor wir losprusteten und Isac fast an seiner Pommes erstickte. Sonst war der Tag ziemlich schön und amüsant.

Er bestand darauf für mich zu bezahlen und nachdem wir diskutiert hatten, gab ich auf. Daraufhin gingen wir etwas spazieren und fanden einen Park. Ich kletterte auf die Rutsche und rutschte runter, was Isac zum Lachen brachte. Einige Male rückte er näher an mich, doch das war wahrscheinlich unbewusst und irgendwie auch logisch, da wir zusammen hinunterrutschten.

Als mein Handy vibrierte entschuldigte ich mich bei Isac und ging etwas weiter weg. "Wo bist du?!", keifte mich die tiefe und verärgerte Stimme von Elijah an und ich verdrehte meine Augen. "Ich legte jetzt auf, tschüss." Genervt legte ich auf und legte mein Handy in meine Hosentasche. Danach widmete ich mich Isac, der konzentriert auf sein Handy starrte und breit grinste.

"Was ist so lustig?" Interessiert hob ich die Augenbrauen und er packte sein Handy schnell weg. "Nichts, ist unwichtig." Der kurze panische Ausdruck verschwand in seinem Gesicht und er lächelte mich an. Ich mochte ihn. Er war echt nett und wirkte nicht so, als hätte er die Symptome einer schwangeren Frau mir Stimmungsschwankungen. Anders als Elijah..

fucking lostDonde viven las historias. Descúbrelo ahora