Kapitel 10

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Ich seufzte, lehnte mich an die Tür und rutschte sie herunter, sodass ich auf dem Boden saß. Ich zog meine Beine an, schlang meine Arme darum und legte meinen Kopf darauf. Und erneut seufzte ich. Er hatte Recht. Ich war eifersüchtig und vielleicht hatte ich auch etwas überreagiert. Sie waren immer noch meine Freunde. Ich bleib einige Minuten so sitzen, bis ich mir sicher war, dass er nicht mehr vor meiner Tür stand. Dann stand ich auf und lief die Treppen hinunter. Ich musste einfach mit irgendjemanden reden. Auf dem Weg kam mir Juli strahlend entgegen. "Hey, ich habe gerade Marius getroffen." Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. "Sein Vater hat doch dieses Hotel hier. Ich kann dort für kurze Zeit wohnen!" voller Begeisterung klatschte sie in die Hände und ich versuchte mich für meine Freundin zu freuen. "Was ist los?", fragte sie, aber ich winkte ab. Sie würde das sicher nicht verstehen. "Also ich pack' mal meine Sachen, verabschiede mich von allen und dann hast du deine Wohnung wieder für dich alleine. Aber besuch mich mal!", lachte sie und umarmte mich. Ich sagte, ich habe noch etwas zu erledigen, gab ihr meinen Wohnungsschlüssel und lief weitere Stufen herunter. Dann stand ich vor Felix' Tür und betete, dass er da war. Mit Ardy wollte ich nicht reden, da Taddl wahrscheinlich in der Wohnung war und Simon hatte genug zu tun, wie ich ja vorhin von Felix erfuhr. Ich versuchte mich zusammenzureißen und klopfte an Felix' Tür. Er machte mir fröhlich die Tür auf, aber als er mein Gesicht sah, verschlug es ihm kurz die Sprache. Er bat mich in seine Wohnung und fragte was passiert sei und ich versuchte die richtigen Worte zu finden, während wir uns auf seine Couch setzten. "Also...ich...äh...ja...also, das das Taddl niemals erfahren...", ich versuchte ihr irgendwie zu erklären, dass ich ein wenig eifersüchtig war. "Ich...also...das fällt mir irgendwie richtig schwer...ja...also...", stotterte ich. "Ich versteh' schon...", sagte er und ich atmete erleichtert aus. "Puh! Das macht es mir wirklich leichter!" Plötzlich beugte er sich zu mir herüber und drückte deine Lippen auf meine. Ich realisierte dies erst nachdem seine Lippen nicht mehr meine berührten. "Was soll das bitte?!", rief ich verwirrt. "Du...du..hast doch gemeint...und ich...und Taddl darf es nicht erfahren....und..." ich sah ihn immer noch verwirrt an. Dann verstand ich. "Oooh! Du dachtest...äh...Nein! Das wollte ich nicht sagen...ich..." ich rieb mir mit der Hand übers Gesicht. "Ich glaube, ich geh lieber.", sagte ich und stand auf. "Nein, bitte. Es...es tut mir leid, okay? Ich hab nur gedacht...Können wir bitte so tun, als wäre nichts passiert?", fragte er und ich überlegte kurz, nickte aber dann und setzte mich wieder. "Also. Was ist los?", fragte er und wirkte wirklich wie ausgewechselt. "Ich habe mich vorhin wieder mit Taddl gestritten und...ja...er hat mir vorgeworfen, ich wäre eifersüchtig. Weil er sich mit Juli, meiner Freundin, so gut verstand." "Und?", fragte Felix, "bist du das?" Ich schaute auf den Boden und spürte wie ich rot wurde. Dann nickte ich. "Verstehe...", sagte er. "Dann haben wir uns hefig gestritten und...ich weiß auch nicht...er war wieder so komisch, wie damals, als ich erst eingezogen bin, weißt du?", versuchte ich es irgendwie zu erklären und er nickte. "Ja. Damals war er nicht sehr nett zu dir..." "Ja und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann doch nicht einfach mit ihm reden..." "Natürlich kannst du das!", rief er und ich sah ihn fragend an. Er ergänzte: "Klar, das ist nicht einfach... ich würde vorschlagen, das lenkst dich irgendwie ab und hälst dich erstmal von Taddl fern. Vielleicht kommt er auch auf dich zu und macht dir die Sache leichter." Ich nickte, da seine Vorschläge ziemlich gut waren. "Hey, wenn du willst kannst du heute mit uns und ein paar Freunden essen gehen. Zwei Freunde von uns wollen hier auch noch einziehen und schauen sich deswegen heute Abend noch einmal die Wohnung an. Dann wollten wir essen gehen. Bist du dabei?" Ich brauchte kurz, bis ich das alles verstand, da ich irgendwie bei Taddl hängengeblieben war. "Ja, klar. Wird bestimmt lustig", sagte ich und lächelte. Dann bedankte ich mich bei Felix für die Tipps und ging zur Tür. "Und das bleibt bitte unter uns...du weißt schon...", sagte ich, bevor ich nach der Klinke griff und er nickte. Dann öffnete ich die Tür und vor mir stand Juli. "Was bleibt unter euch?", fragte sie lächelnd. Ich ignorierte ihre Frage und umarmte sie erneut. "Tschüss. Und ich werd dich mal besuchen." Verwirr klopfte sie auf meine Schulter. Nachdem verabschiedete sie sich von Felix und ich drängte mich an ihr vorbei in meine Wohnung. Vielleicht würde das folgende ihr wehtun, daher sagte ich das nur in Gedanken: "Schön, dass du weg bist!" Nagut, das sollte man sowieso nicht zu einer Freundin sagen. Aber ehrlich gesagt: dann war ich wenigstens nicht mehr eifersüchtig. Und Taddls Reaktion interessierte mich brennend.

Verpasst? - Taddl FF (Teil 2)Where stories live. Discover now