Hintergrund Hexenschlaf

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Nun zur Kurzstory

Die ganz wichtige Frage: „Worüber will ich eigentlich Schreiben?"

Um ehrlich zu sein, am Anfang hat man hier gar nicht so richtig eine Meinung, nur eins ist klar, die Geschichte soll überraschen, einen Endpunkt erreichen der einen Knoten auflöst und den Leser umhauen. Leichter gesagt als getan.

Womit also anfangen, bei einer Kurzgeschichte doch gar nicht so wichtig, oder? Also entscheide ich mich Erstmal drauf los zu schreiben. Und worüber? Ich picke mir die Zahl raus, die mich am Anfang der Aufgabe bewegt hat. 500 Wörter. Also beginne ich mit „Nur 500 Wörter", und schon habe ich die Grundidee – es geht um ein Mädchen, das in einer Prüfung eine Abhandlung über Magie schreiben muss. Es muss ihr mit nur 500 Wörtern gelingen das Thema so zu erläutern das sie „weiter" an der Schule kommt. – Check die Aufgabe.

Dann kam die Idee - ohne Vorwarnung zugeflogen mit den ersten zwei Sätzen:

Ich erzähle eine Geschichte in der Geschichte und Schreibe diese „Abhandlung über Magie" (mit nur 500 Wörtern) wirklich als einen Brief in Kursivschrift auf. – Ein Grundthema worum es in meiner Kurzgeschichte „Hexenschlaf" vermutlich generell gehen wird.

Okay also los geht's! Tut Tut.

Inzwischen habe ich eine erste Version bei mir auf dem Rechner fertiggestellt, die ich jedoch im Gegensatz zu meinen früheren schwächen noch stark überarbeiten werde.

Dinge, die sich dabei herauskristallisiert haben, möchte ich Euch hier in den Hintergründen zusammenfassen. Teilweise bieten die Geschichte nicht genügend Raum die Komplexe Hintergrund Geschichte komplett zu beleuchten. Eine schlüssige Motivation und für sich allein überlebensfähige Welt, sind für mich aber sehr wichtig beim Weltenbau, um sich dann während des Schreibens hierfür nicht mehr wirklich viele Gedanken zu verschwenden. Nun da es gestatte ist wollte ich euch die weiteren Informationen zum Hintergrund nicht vorenthalten:

Die Fantasy Welt: - Im vierten Zeitalter

Beim lostippen merke ich, warum Schreibe ich eigentlich über ein Mädchen und in welcher Welt spielt meine Geschichte eigentlich? Fragen die man sich im Grunde schon vor dem Schreiben beantworten sollte.

Seit Jahren schreibe ich an meinem Fantasyroman und dazu habe ich auch eine komplette Zeitlinie geschrieben. In einem Zeitalter, das im Grunde kaum etwas mit meinem „Hauptroman" zu tun hat gibt es eine Zeit in der eine Krankheit einen großen Teil der Menschheit dahinrafft.

Meine Welt ist stark an das europäische Mittelalter angelehnt. Auf dieses fremde Mittelalter drängen jedoch zeitgleich die schrecklichen Einflüsse des dreißigjährigen Krieges mit den Folgen der verharrenden Pest sowie zeitgleich das diktatorische Dritte Reich ein, was aus dieser dunklen Epoche meines Zeitalters hervorgegangen ist.

Die verlorene Magie sowie die starke Religion, die jedoch seit Jahren ohne Wunder als Beweis ihrer Realität auskommen muss, spielen in der Welt eine wichtige Rolle. Die Magie sowie die Götter stehen in einem immer schwellenden Konkurrenzverhältnis zueinander. Ein Teil der Bevölkerung glaubt immer noch an Magie und schenkt den Göttern nur wenig Aufmerksamkeit. Der größere Teil der vorherrschenden Bevölkerung ist jedoch streng gläubig und den Priestern dankbar dafür, dass sie durch ihr entschlossenes eingreifen der schwarzen Krankheit Einhalt geboten haben. Die exakte Religionsform spielt im Rahmen dieser Kurzgeschichte aber keine tragende Bedeutung und wird daher nicht näher behandelt. Da der Thron verwaist ist übernimmt der Gottpriester stellvertretend die Regentschaft über die dankbare Bevölkerung des Reichs. Um der Gefahr durch die schwarze Krankheit Herr zu werden veranlasst der Gottpriester strenge Kontrollmaßnahmen im Reich und dehnt seinen Einfluss auch über die Magier im Lande aus, die sich ihm unterordnen müssen.

Immer dann, wenn ein diktatorischer Herrscher an die Macht gelangt, egal welchem Umständen dies letztlich geschuldet ist, geschehen schreckliche Dinge unter den Deckmantel des übergestellten Wohlergehens. In meiner Welt sind die Königsfamilie und all ihre Nachkommen komplett an der schwarzen Krankheit zu Grunde gegangen. Die religiösen Vertreter übernehmen zunächst vorrübergehend die Regentschaft des Landes. Doch auch wenn sie dies mit den besten Absichten taten und es ihnen gelang die schwarze Krankheit einzudämmen und damit das Überleben ihres Volks sicherzustellen, entstehen Immer wenn Minderheiten beschränkt werden, und sei es auch aus den vermeintlich besten Absichten, großes Leid und Unrecht. Immer wachsen Gruppen die Wünschen Missstände zu beseitigen. Dies soll zu der Würze meiner Hintergrundgeschichte werden und die Grundpfeiler werden, welche sie durch dieses kurze Abenteuer tragen werden

Im Mittelalter war die Rolle der Frau der des Mannes stark untergeordnet und sie war vermutlich häufig von dem wohlwollen der Männerwelt abhängig. Ein Missstand, den ich schon immer irgendwie interessant fand und sicherlich auch der Grund warum ich instinktiv als Hauptprotagonistin das Mädchen Narjeri Flusskrebs wählte.

Die Protagonistin „Nadjeri Flusskrebs":

Sie lernte ihre Mutter nie kennen und ihr Vater ein Fischer brachte dem jungen Mädchen in den Zeiten der Hungersnot im Lande das Fischen bei womit sich die kleine Familie über Wasser hielt. Doch auch ihr Vater starb viel zu früh an einer gewöhnlichen Grippe. Das viel zu junge Kinde blieb hilflos und allein zurück. Doch wie ein Wunder überlebte das Mädchen wochenlang allein und ernährte sich aus dem Fluss, der schon nahezu erschöpft war. Kaum noch Fische schwammen in ihm und nur die Krebse hielten sich im Schlamm am Boden verborgen vor den hungrigen Anglern versteckt. Narjeri hatte einfach Glück. Die Flusskrebse mochten sie. Immer hielten sich die kleinen Flusskrebse in ihrer Nähe auf und selbst wenn sie hungrig war schenkten ihnen die zutraulichen Tiere selbstlos ihr Fleisch und hielten damit das Kind am Leben. Als sie von Männern aus dem Nachbardorfentdeckt wurden erzählte sich dieses kleine Wunder sofort herum und die Akademie wurde auf sie Aufmerksam und bot dem Mädchen fast selbstlos einen Platz in ihren Hallen an. Dies ermöglichte es Narjeri Flusskrebs nun doch noch wie ein gewöhnliches Mädchen aufzuwachsen. Doch die Akademie bot nicht unbegrenzten Platz und immer wieder wurden Anwärter und Anwärterinnen durch Prüfungen aussortiert. Narjeri fürchtete sich davor eines Tages ebenso wie zahllose andere zuvor an den Aufgaben der Magier zu scheitern. Sie waren hier, um die seltene Kunst der Magieanwendung zu erlernen, und doch gab es keine Magier mehr, oder hatte es sie nie gegeben?

Der Schauplatz

Die Akademie der Magie ist der Schauplatz, an dem unsere Kurzgeschichte Hexenschlaf also spielt.

Hoffentlich ist es mir gelungen euch mit dem Hintergrund für meine Kurzgeschichte zu begeistern und eure Erwartungshaltung ein wenig zu steigern (nur bloß nicht zu viel erwarten, ich fürchte mich euch oder mich am Ende doch noch zu enttäuschen).

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