Kapitel 1 - Ludmilla haut ab

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Ludmilla Smith, die damals noch Brander hieß, wuchs mit ihrer kleineren Schwester Sarah Brander in Ärmeren Verhältnissen auf, ihre Eltern hatten kaum Zeit für die beiden, da sie nur am Arbeiten waren. Lauter extra Schichten hatten sie immer wieder gemacht um sich etwas leisten zu können.

Sie haben sich sehr vernachlässigt und allein gelassen gefühlt von ihrer Mutter, aber ihren Vater hatten sie nicht vermisst, denn wenn der doch mal Zuhause war, musste Ludmilla alles Zuhause machen während er auf der faulen Haut lag und sie für alles verantwortlich gemacht hatte, Ihr Vater hatte sie ständig geschlagen, wenn ihm etwas nicht gepasst hatte, was Ludmilla sehr verängstigt hatte.

Ludmilla hielt es irgendwann nicht mehr Zuhause aus, und hatte sich oft selbst im Zimmer eigesperrt, aus Angst wieder für irgendwas bestraft zu werden. Ihr Vater redete ihr immer wieder ein sie sei an allem selber schuld, das ihr Vater zu solchen Mitteln greifen muss, was sie dann auch letztendlich geglaubt hatte. Sie war ihrem Vater nicht einmal böse, sie suchte die Schuld wirklich bei sich.

Warum war er denn so zu mir?, Was hab ich falsch gemacht?, Liebt er mich denn nicht mehr?, Bin ich wirklich an allem schuld wie er gesagt hatte?, Warum war er nur zu mir so und hatte Sarah total anders behandelt?, ich verstehe es nicht!, Bin ich wirklich so eine miserable Tochter?, Hab ich es etwa verdient so behandelt zu werden?

Alles fragen die Ludmilla im Kopf herum schwirrten, die sie sich aber nicht beantworten konnte.

Alle waren so verletzend zu ihr, sie hielt es einfach nicht mehr aus, Schuldgefühle plagten in ihr, die sie nicht mehr loswurde.

Ihre Mutter war nie Zuhause und bekam nichts davon mit, wenn ihr Vater wieder zugeschlagen hatte, und ihre Schwester stand auf der Seite ihres Vaters, aus Angst auch geschlagen zu werden, was Ludmilla sehr enttäuscht hatte, dennoch konnte sie ihrer kleineren Schwester nicht weiter böse sein und hatte sie auch in dem Punkt verstehen können.

Ludmilla war anders als Sarah und versuchte ihren Kopf immer wieder durchzusetzen, sie hatte eben ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Leben, immerhin war sie zu der Zeit schon 19 Jahre alt und wollte ihre eigenen Interessen verwirklichen und nicht immer nach der Pfeife ihres Vaters tanzen und genau das hatte ihm ganz und gar nicht gefallen, weshalb sie ständig von ihm bestraft worden ist.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich schon sehr einsam, ausgenutzt und im Stich gelassen gefühlt, und wurde immer ruhiger, sie machte alles was ihr Vater verlangt hatte um stress zu vermeiden, doch Eines Abends platzte ihr der Kragen sie konnte nicht mehr und schrie ihn an.

„Du kannst dein Scheiß nun alleine machen, ich kann nicht mehr, merkst du denn gar nicht wie fertig ich bin."
„Das hast du dir selbst zuzuschreiben, mach das was ich dir sage dann gibt es auch keinen Ärger.

Ihr Vater hatte es schon wieder getan, er versuchte sie einzuschüchtern und gab ihr mal wieder für alles die Schuld, doch diesmal hatte sie sich von ihm nicht beirren lassen, sie zog das nun durch, in der Hoffnung das ihr Vater endlich mal einsehen würde, das es so nicht weiter gehen kann. Doch er hatte nichts verstanden, was man im Verlauf des Gespräches mitbekommen hatte.

„Sag mal du merkst es nicht oder, wie verletzend du bist?"
„Wieso ich, du machst doch nicht was ich sage!!!"
Ihr Vater hatte es einfach nicht verstanden, Ludmilla versuchte auf ihn einzureden, doch ohne Erfolg, sie Packte ihre Sachen und gab ihm eine letzte Chance, sich noch einmal zu ändern.

„Ich packe jetzt meine Sachen, mich werdet ihr nie wieder sehen, du hast es echt geschafft, mich aus der Wohnung zu ekeln, ich hasse dich!"

„Das wirst du nicht!"
„Was willst du machen? Etwa wieder zu schlagen?, mich kannst du nicht mehr aufhalten!"
in dem Moment kochte ihr Vater vor Wut und hielt sie am Handgelenk fest.

„Lass mich los!"
„Du wirst nirgendwo hingehen hörst du!"
„Du kannst mich mal."
„geh in dein Zimmer!"

Es war spät am Abend.

Ludmilla hatte diesmal drauf gehört was ihr Vater ihr sagte, sie ging in ihr Zimmer aber nicht ohne hinter Gedanken. Sie hatte sich dort eingeschlossen hatte alle ihre wichtigen Sachen eingepackt und lief von Zuhause weg.

Stundenlang lief sie durch die Stadt, und suchte eine schlaf Möglichkeit, fand jedoch keine. Doch dann fand sie eine Brücke, unter diese hatte sie sich schlafen gelegt. Plötzlich kam ein Charmanter Mann an ihr vorbei, und hatte sie geweckt.

„ist alles okay bei ihnen, sie sehen so mitgenommen aus?, kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?

Was ein netter Mann!, wieso wollte er mir denn helfen, wenn er mich gar nicht kannte? War Das etwa doch nur eine Masche um mich ins Bett zu bekommen?

Typisch Ludmilla sie dachte wieder einmal nur das schlimmste.

„Wie heißen sie denn?"
„Ludmilla Brander und sie?"
„Wayne Smith."

„Sie haben einen schönen Namen."
„danke das kann ich nur zurückgeben, aber kommen sie erstmal mit, ich kann das nicht so mitansehen, dass sie hier so in der Kälte liegen."

Warum war er denn nur so nett zu mir?, eigentlich hätte es ihm ja egal sein können, aber eigentlich hatte er ja schon recht, in der eisigen Kälte konnte ich wirklich nicht bleiben oder, denn es war Mitte Januar, ich würde mir doch sicherlich den Tod holen, nur kann ich sein Angebot wirklich annehmen?

Und schon wieder stiegen ihr gefühlt tausende fragen durch den Kopf.

„Das ist zwar sehr nett von ihnen aber ist schon okay, ich werde versuchen meine beste Freundin zu erreichen."
„Okay gut aber wenn sie noch etwas brauchen, ich bin gerne für sie da.

Nach diesem Satz gab er Ludmilla seine Nummer und verabschiedete sich. Kurze Zeit später klingelte sie bei ihrer besten Freundin namens Cleo Winter, die ihre Familiensituation sehr gut kannte und freute sich über Ludmillas besuch, sie hatte ja keine Ahnung was Ludmilla an diesem Tag alles durchmachen musste.

„so und du erzählst mir jetzt erst einmal was passiert ist."
„ich bin von Zuhause abgehauen."
„Gab es etwa wieder stress."
„ich hab diese Schläge nicht mehr ausgehalten.

Ludmilla zog ihr T-Shirt hoch und zeigte Cleo ihren Rücken, dieser war mit blauen und Lianen Flecken übersehen."
„Oh mein Gott, Ludmilla du musst dringend zu einem Arzt."
„nein, das geht schon, ich werde jetzt versuchen nach vorne zu sehen, ich kann nicht mehr, ich möchte nun die Vergangenheit vergessen und nicht mehr über diese schreckliche Zeit nachdenken müssen, verstehst du?"

„Ja ich verstehe dich."

Ludmilla hatte ihr in diesem Moment auch von Wayne erzählt.

„Meinst du ich soll Wayne mal anrufen?"

„ja am besten Ruf ihn morgen mal an und lade ihn als Dankeschön zu einem Kaffee ein."
„Ja das könnte ich machen."

Ludmilla war sich in diesem Punkt sehr unsicher, ob sie das wirklich machen sollte.

Würde er die Einladung denn überhaupt von mir annehmen?

Und schon wieder dachte Ludmilla unterbrochen nach, doch diesmal waren es schöne Gedanken, denn anscheinend hat sie sich in Wayne verliebt.

Nun war es spät am Abend und Ludmilla ging ins Bett, und dachte noch eine Weile an Wayne bevor sie seelenruhig einschlafen konnte.

Ludmillas Leben - Zwischen Vergangenheit und ZukunftWhere stories live. Discover now