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LEYLA|Es ist soweit. Der erste Schultag an der neuen Schule. Heute bin ich ausnahmsweise früher wach, aber das auch wirklich nur ausnahmsweise.
Ich ziehe mir eine schlichte boyfriendjeans an. Dazu ein top und darüber meinen weißen Cadigan. Ich liebe Cadigans. Ich blickte in den Spiegel. Ja ich sah gut aus. Ich grinste, schnappte mir meinen Rucksack und lief in die Küche. „Mama?" rief ich auf dem Weg „Du weißt, dass du zu mir kommen sollst wenn du etwas brauchst. Ruf nicht so nach mir" sagte sie im strengen Ton. Ich verdrehte die Augen. „Wann kommst du von der Arbeit wieder?" fragte ich, während ich mir ein Toast nahm. „22:30Uhr aškim, bitte Koch dir was schönes und hör auf immer nur Toastbrot zu essen" sagte sie, was mich grinsen ließ „nö" sagte ich nur „Ruf mich an, wenn du nachhause gehst ich hol dich ab" sagte ich und dachte daran, wie meine Mama mehrmals die Woche um so späte Uhrzeiten alleine nachhause lief. „Mal sehen" sagte sie leise. Abrupt drehte ich mich um „Mam, du rufst mich an!" sagte ich und blickte sie warnend an. Sie ist doch verrückt. „Rede nicht so mit mir. Wir sehen uns" erwiderte sie nur und gab mir schnell einen Kuss. „Pass auf dich auf" sagte ich schnell und winkte ihr zum Abschied nochmal zu „Du auch mausi" erwidert sie. „Such dir gute Freunde" sagte sie noch. Ich lachte und nickte, obwohl sie es nicht mehr sehen konnte.
Ich aß mein Toast schnell auf und machte mich auf dem Weg in die Schule. Der weg zum Gymnasium sollte nur etwa 10-15 min dauern-Laut maps.
Ich blickte auf mein Handy, um mich zu vergewissern, dass ich auch wirklich den richtigen Weg ging, als mich plötzlich etwas von der Seite rammte.
Ich fiel hin, mein Handy prallte laut auf der Straße auf. Erschrocken griff ich danach und musste feststellen, dass das Display zersprungen war. Wütend darüber, richtete ich mich auf und sah direkt neben mir einen weißen Mercedes. Die Person, die ihn fuhr konnte ich nicht erkennen. So ein kleiner...Das Hupen des Autos ließ mich aufschrecken. Wütend ging ich näher ans Auto und klopfe hart an die Fensterscheibe. Das Fenster wurde runtergefahren und zum Vorschein kam ein junger Mann. Er trug eine Sonnenbrille, was mich direkt störte. Meine Hände kribbelten bereits vor Verlangen, sie ihm vom Gesicht zu reißen. „Was willst du? Ich bin spät dran" sagte er monoton. Seine tiefe, raue Stimme ließ mich erschauern. „Du hast mich fast überfahren!" sagte ich und versuchte wütend seine Augen durch die schwarze Sonnenbrille zu erkennen. „Hey, ich hab dir gerade dein Leben gerettet. Ich hab keine Zeit mir dein Gelaber anzuhören. Mach mal Platz jetzt" sagt er und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mein leben gerettet? Bist du eigentlich geistig noch ganz bei dir? Hier ist ein Zebrastreifen du Esel" bevor ich weiter reden konnte nahm er seine Sonnenbrille ab und sah mich ernst an. Ich verstummte. Woahh... sie sind warm. So unerwartet warm. Ein helles warmes braun. Fast schon wie.. „Ist mir egal was du sagst. Fakt ist, dass dich jeder andere umgefahren hätte und jetzt geh von meinem Auto weg ich hab's eilig" sagte er mit einen Ton, der mich innerlich erzittern ließ. Dieser arrogante... Es ist sinnlos sagte ich mir und trat einen Schritt zurück und als er losfuhr, streckte ich ihm noch provokant meine Zunge raus. „Hab ich gesehen" rief er aus dem noch offenen Fenster. Ich spürte, wie ich leicht errötete. Phh hat er verdient, versuchte ich mein peinliches Verhalten zu rechtfertigen

In der Schule angekommen hatte ich keinen Plan, wo ich hin musste. Warum sind Schulen nie ausgeschildert. Planlos ging ich durch den Flur. Als ich um die Ecke bog, musste ich feststellen, dass hier jeder Gang gleich aussah. Ufff.
Irgendwann entschloss ich mich dazu, in ein beliebiges Klassenzimmer zu gehen. Was bleibt mir denn Übrig? Weiter im Kreis zu laufen?
Ohne zu klopfe, öffnete ich schnurstracks die erste Tür. Ich spüre die Blicke der Schüler auf mir. Der etwas ältere Herr, der vor der Klasse stand, wurde auf mich aufmerksam und blickte mich an. „Hay, heute ist mein erster Tag hier und ich wollte fragen, wo das Sekretariat ist" fragte ich direkt. „Mein Name ist Mr.Leyn, willkommen. Es werden gerade im ursprünglichen Sekretariat Renovierungen vorgenommen, weshalb es für diese Zeit in den dritten Stock verlegt worden ist." erklärt er. Ich nickte. „Okay danke" sagte ich nur und verließ schnell den Klassenzimmer. Sowas dummes. Im dritten Stock? Hallo?
Dort angekommen sah ich ein Schild, welches auf das Sekretariat deutet
‹‹Die zweite Tür rechts››
So ein scheiß Schild hätte man im Erdgeschoss gebrauchen können. Genervt klopfte ich an die Tür „Herein" vernahm ich eine Stimme und trat hinein „Hallo, mein Name ist Leyla." sagte ich und schloss die Tür wieder hinter mir „Ich hatte dich früher erwartet. Du bist spät dran." sagte er und tippte etwas auf dem PC vor sich ein „Mein Name ist Mr.Kyton" fügte er hinzu und lächelte mich kurz an. Ich nickte nur lächelnd. Er reichte mir ein paar Unterlagen und sagte „Du kommst in die 11b, hier anliegend ist der Stundenplan. Lass dir alles von einem deiner Mitschüler erklären." sagte er. „Okay, danke Mr.kyton und tut mir leid für mein zu spät kommen" sagte ich, er winkte ab. Ich wollte gerade gehen, als er sagte „Du hast eben Chemie bei Mrs.Selon verpasst. Sie hat es nicht gern, wenn man zu spät ist. Du weißt, was ich damit sagen will" Ich lächelte „Natürlich Mr.Kyton" erwiderte ich. Er grinste und richtete seinen Blick wieder auf seinen PC. Ich kann Schwänzen und das indirekt mit Erlaubnis. Ich öffnete die Tür voller Elan und knallte gegen einen Stein. Ich hörte jemanden genervt aufstöhnen. Ich blickte hoch und erstarrte „Du...duuuu" sagte ich entsetzt. Genervt schaute er mich an, dann runzelte er die Stirn. „Irgendwas stimmt mit dir nicht. Lass das mal checken" sagte er. Wie bitte? „Mit mir stimmt was nicht? Du kleine Hexe hast..." fing ich an, doch wurde von einer Stimme hinter mir unterbrochen. Oh.... „Was ist hier los? Kennt ihr euch schon?" fragte Mr.Kyton und blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zwischen uns hin und her „Die kleine hier kenn ich nicht nein." sagte er ernst. Wütend blickte ich von ihm zu Mr.Kyton „Er hat mich fast überfahren" platzte es aus mir heraus. Er blickte mich warnend an, mit diesen Augen...Ich schluckte. „Mr.Kaan stimmt das?" fragt Mr.Kyton und blickte ihn an. Sein Nachname ist also Kaan „Das ist ein Missverständnis. Ehrlich. Ich habe ihr das Leben gerettet. Kein Grund zur Sorge glauben Sie..." fängt er an, doch ich unterbrach ihn „Stopp. So stimmt das alles nicht. Ich glaub's nicht, dass du jetzt so auf unschuldsmäuerblümchen tust. Ich meine, du..."
Mr.Kyton unterbrach mich lautstark „Ruhe jetzt! So wie ich sehe, kennt ihr euch schon sehr gut und ich will von euren Privatangelegenheiten nichts wissen verstanden. Sie Mrs.Inan müssen heute nachsitzen" Dieser Kaan neben mir lachte leide. Böse blickte ich ihn an. „Wir kennen uns nicht! Und was kann ich dafür, wenn er mich so dreckig von der Seite fast umbringt" sagte ich wütend und traurig zugleich und verschränke dabei die Arme vor der Brust. Kaan lachte lauter. „Mr.kaan" ermahnt ihn Mr.kyton streng. „Tschuldige" sagte er, musste sich sein Lachen trotzdem noch verkneifen. „Sie werden ihr Gesellschaft leisten" sagte er an ihn gewandt. Ich lachte. „Darf ich gehen?" fragte ich. „Ja. Sie auch Mr.Kaan" fügte er hinzu. Ich ging hinaus und das mit einem fetten grinsen auf meinen Lippen. Ja ich musste nachsitzen, aber das war nichts neues. Ich musste schon öfter nachsitzen, aber die Lehrer mochten mich trotzdem, da meine Noten erstklassig waren. Tja. Und ich bezweifelte stark das Kaan gut in der Schule ist. Vorurteile lassen grüßen. Ich meine jeder hat sie. Beim rausgehen spürte ich seine Anwesenheit hinter mir, was mich direkt nervös machte. Warum bin ich so? Ich richtete mich auf und ging zielstrebig durch die Flure, jedoch ohne Plan wohin. Als ich mir sicher war, dass er weg war blieb ich abrupt stehen und spürte plötzlich zwei Hände an meiner Taille.

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