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Die Tür fiel hinter ihm zu und er wusste, dass ihn niemand bemerkt hatte. Sein Schlüssel klimperte in seiner Hand und er ging hinaus ins Freie.

Gegenüber von ihm lag das Haus. Die Straßen waren leer, um diese Uhrzeit fuhren keine Autos. Die Laternen warfen bedrohliches Licht auf den Boden. Er spuckte seinen Kaugummi auf den Asphalt.

Das Haus begrüßte ihm mit seinen riesigen Toren und lud ihn freundlich ein, hineinzugehen. Seine Mutter hätte ihn für verrückt gehalten, aber seine Mutter schlief, sein Vater war tot und Geschwister hatte er nicht. 

Warum sollte er also das freundliche Lächeln des Hauses nicht erwidern?

,,Wir dachten schon du hättest dir in die Hosen geschissen.", sagte M. und schmiss den Fernseher an. ,,Ich meine, du bist doch sonst nie zu spät."

,,Man du weißt doch, dass ich Abends net raus darf. Meine Mum hat diesen kitschigen Liebesfilm geschaut, bis 23 Uhr oder so und danach hat sie noch gefühlte drei Stunden geheult."

P. lachte, er war der einzige der lachte und das erfüllte ihn mit Wertschätzung. M. sagte gar nichts.

Er holte die Zigarettenpackung aus der Schachtel und F. gab ihm ein Feuerzug. Der erste Zug befreite ihn, er konnte nur hier rauchen.

Das Rauschen des alten Fernsehers übertönte die Stille, es lief ein alter Spielfilm, den er mindestens schon 3 mal gesehen hatte. Die Gruppe rutschte immer näher zusammen, es roch wundervoll nach Rauch und er genießte jede freie Minute.

M. unterbrach die Stille: ,,Ok ihr kennt die Regeln. Hol den Schnaps."

K. stand auf. R. zitterte, es war sein erstes Mal. 

Als K mit einer Flasche zurückkam, bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Es war Freitag und der einzige Tag, an dem er trinkt. Er war eigentlich ein recht braver Junge, seine ganze Liebe galt seiner Freundin Emilia. Nur Freitags betrügte er sie mit dem Alkohol.

L. stand auf und machte das Licht aus.

,,Wer als erstes umfällt, bezahlt nächsten Freitag."



,,Ja Mama, ich geh nur zu einer Freundin."Onde histórias criam vida. Descubra agora