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Minho P.O.V.

Langsam, reuevoll und doch ohne irgendeine erkennbare Emotion im sonst so fröhlichen Gesicht, drückte ich den zarten Hals der Halbchinesin zusammen. Yerim schaute mich aus tränenverschleierten Augen an, und erinnerte mich in diesem Augenblick mehr denn je an eine kleine Maus. Sie tat mir wirklich leid. Es sollte nicht so enden, und ich wünschte es müsste nicht immer auf die selbe Art und Weise aufhören.

"Minnie... W-warum tust du d-das?" röchelte sie, und die erste Träne rann über ihre seidene Haut. Ich spürte die Angst welche von ihr ausging, und lächelte traurig. Mit jeder Sekunde färbte sich ihr schmales Gesicht noch mehr. Aus dem dunklen Rot wurde nun ein ungesundes Lila, doch sie versuchte sich gar nicht erst zu wehren. Wenn es auch nur eine Person mal schaffen könnte. Wenn auch nur eine Person mal den Mut gehabt hätte.

"Sorry..." sagte ich leidend. Doch meine Stimme klang ganz anders. Es hörte sich so an, als würde es mir Spaß machen, sie zu quälen, was eigentlich gar nicht der Fall war. Mittlerweile war ihr Gesicht tränenüberströmt, und ich verbannte jede Emotion aus meinem Blick. Sie sollte mir nicht leid tun. Mit einer fließenden, schnellen Bewegung schnappte das silberne Messer auf, sobald ich es aus meiner hinteren Hosentasche gezogen hatte. "Denkst du ernsthaft ich habe dich je wirklich geliebt? Wir kennen uns nicht Mal richtig, warum sollte ich an dir interessiert sein?" fragte ich unheimlich ruhig. Mit der schimmernden Klinge fuhr ich unter ihrem Hals entlang.

Ein schmales, dunkelrotes Rinnsal floss aus der soeben entstandenen Wunde, weshalb ich sie bemitleidend, traurig ansah. "Schade, dass es so enden muss. Ich mag dich eigentlich..." flüsterte ich noch, bevor sich die scharfe Spitze meines Lieblingsmessers mit einem festen Ruck in ihre Luftröhre bohrte. Stark drückte ich zu, so dass sie gar keine Chance mehr hatte, zu überleben.

Ich starrte ihr kalt in das Gesicht, als ich sah, wie auch der letzte Tropfen Leben aus ihren Pupillen erlosch. Ein leises, schmerzerfülltes Gurgeln war noch von ihr zu hören, dann war es still.
Seufzend stand ich von ihr auf, ließ ihre geschundenen Handgelenke los, legte meine freie Hand sanft an ihre noch gewärmte Wange. Das arme Mädchen verdiente es eigentlich nicht kaltblütig ermordet zu werden. Genau wie meine anderen 23 Opfer zuvor. Aber was sollte ich dagegen schon tun?

Wenn mein Boss mir etwas befahl, konnte ich dagegen nichts sagen, sonst würde ich anstelle des gegebenen Opfers sterben. Aber ich war kein schlechter Mensch. Ich war ein Mörder. Ja, ich war ein Auftragskiller, ein Typ der für Geld Mord begeht, der Albtraum jeder jungen Frau. Aber schlecht war ich dennoch nicht. Wenn ich ein Opfer zugeteilt bekam, tat ich alles dafür ihm die schönsten letzten Wochen des Lebens zu bereiten. Und wenn es soweit war, brachte ich es so schnell es mir möglich war hinter mich.

Keiner von uns beiden sollte unnötig lange leiden. Das schlechte Gewissen danach hatte ich trotzdem nicht. Diese Welt war sowieso grausam. Ein Monster mehr oder weniger störte da auch keinen. Meist erstach ich meine "Beute" nach dem Motto 'leben oder leben lassen'.
Ich entschied mich für das Leben. Somit gab es mir auch keine Angst, dass ich ein schlechtes Gewissen mit mir rumtragen musste. Ich versuchte nur nicht selber in dieser grausamen Welt zu sterben. Ziemlich selbstsüchtig, wie mir gerade klar wurde.

Die schwarzen, verschwitzten Haare raufend stand ich schließlich von der blutigen Leiche auf, und zog das teure Messer, gefertigt aus Edelstahl, aus dem Körper meiner Ex-Freundin. Töten war nicht so einfach wie man zuerst glauben könnte, doch ging es bei ihr wirklich schnell. Ich wusste sowieso, dass sie mich zuvor mit einem anderen Typen betrogen hatte, also geschah es ihr irgendwie Recht.

Ich pfiff ein kleines Lied für mich hin, während mein Weg ins Badezimmer führte um dort das Blut von der Tatwaffe zu wischen. Eigentlich bräuchte ich es auch gar nicht. Die Polizei erwischte mich so gut wie nie, und wenn sie mich doch einmal sahen, entkam ich ihnen immer und immer wieder. Wie blöd Menschen heutzutage waren. So naiv und dumm.

Hitman || MinsungWhere stories live. Discover now