Mary, Königin von Schottland, soll bald auch Köngin von Frankreich werden, da sie Francis, Thronfolger Frankreichs, heiraten wird. Eines Tages beschließt ihr Verlobter etwas, was ihr gar nicht geheuer ist und sie sorgt sich Tag für Tag um ihn. Um si...
Nun waren schon zwei Tage vergangen und ich machte mir große Sorgen um Francis. Auch wenn ich ihn nicht richtig liebte, waren wir Freunde und das von klein auf. Was war, wenn er gar nicht mehr zurück kam? Eine kleine Träne lief über meine Wange, welche ich sofort mit dem Handrücken meiner rechten Hand weg wischte.
Seit seinem Aufbruch stand ich rund um die Uhr, wenn ich nicht gerade schlief, am Fenster in einem der Flure des Schlosses, welcher vor meinen Gemächern war und schaute einfach hinaus. Meine Hofdamen, welche zugleich auch meine besten Freundinnen waren, machten sich Sorgen. Sie meinten ich sollte mich etwas ablenken und mit ihnen ein bisschen Tanzen oder einfach nur Spaß haben wie immer. Doch war mir danach irgendwie nicht zu mute.
"Du vermisst ihn stimmt's?", ertönte die Stimme von Bash hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und fiel ihm um den Hals. Leicht überrascht erwiderte er die Umarmung und ich fing an zu weinen. Behutsam strich er mit einer Hand über meinen Rücken. Wir hatten noch nie richtig Kontakt, aber ich kannte ihn ebenfalls von klein auf und ab und zu hatten wir was gemacht, aber nicht besonders viel. Deswegen war es vielleicht etwas komisch, dass ich ihn jetzt so überfiel, aber ich brauchte gerade nun mal wen und ich wusste, dass man Bash vertrauen konnte, er war immer für einen da. Damals als meine Hofdamen und ich hier in Frankreich ankamen, fühlte ich mich trotz meinen Freundinnen etwas einsam und Francis schien es nicht zu sorgen, doch Bash schon, er hörte mir zu und gab mir Mut und Hoffnung. Außerdem fühlte ich mich wohl bei ihm.
Als er erneut etwas sagte, liefen mir noch viel mehr Tränen über die Wangen. Er hatte gemeint, dass Francis zurück kommen und alles gut werden würde. Doch ich wusste nicht, ob dann alles gut werden würde. Ich müsste dann Francis heiraten und ich wollte dies ja nicht. Bash wusste davon nichts. Also erzählte ich es ihm und fügte hinzu: "Ich liebe ihn nicht. Er bedeutet mir nur freundschaftlich viel, da wir schon sehr lange befreundet sind." Ich löste mich von der Umarmung und gespannt was er nun antworten würde, guckte ich zu ihm auf.
"Und weiss er davon?", fragte er und ich verneinte. Er seufzte und strich mir eine Haarsträhne hinter's Ohr. Sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen herab und mein Blick auf seine. Er legte vorsichtig seine Hände an meine Wangen und kam meinem Gesicht mit seinem langsam näher. Dann spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen und ich erwiederte den Kuss. Es fühlte sich falsch an, aber es war irgendwie auch schön. Trotzdem lösten wir uns wieder. "Verzeihung, ich hätte das nicht tun dürfen", entschuldigte er sich und schaute zu Boden. "Du brauchst dich nicht entschuldigen", sagte ich ihm. Daraufhin hebte er seinen Kopf wieder und ich presste meine Lippen auf seine und diesmal erwiederte er, wenn auch leicht überrascht. Somit küssten wir uns erneut.
"Mary?", rief eine bekannte Stimme durch die Flure. Schnell lösten Bash und ich uns. Da kam auch schon Kenna um die Ecke. Fragend schaute sie uns an, aber zu gleich sah sie uns an, als wüsste sie, was wir zu vor gemacht hatten. "Ist alles okay bei euch?", fragte sie als sie vor uns stand. Bash und ich wechselten paar Blicke, dann sagten wir beide wie aus einem Mund: "Nichts." Meine Hofdame guckte uns immer noch komisch an, aber stellte keine weiteren Fragen. Stattdessen meinte sie, sie müsste dringend mit mir reden. Ihr Blick fiel zu Bash. "Alleine", fügte sie hinzu, woraufhin Bash uns zwei zurück ließ. Plötzlich leuchteten ihre Augen und sie beugte sich leicht zu mir vor. "Du kannst dir nicht vorstellen, was ich gehört habe." "Was denn?", fragte ich sie neugierig. "Ich habe zufällig mitbekommen wie Henry mit einem seiner Bediensteten geredet hatte. Er sagte zu ihm, er solle seine Gemächer schön herrichten mit Kerzen und so. Weisst du was das heißt, Mary? Er will mich überraschen." Sie strahlte bis über beide Ohren und ich lächelte ebenfalls. "Freut mich für dich." "Danke, Mary", meinte sie und fragte dann: "Aber du sag' mal, was war da eben zwischen dir und Bash?" Das war eine gute Frage. Ich wusste es auch nicht so genau.
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