fifth chapter

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Einige Minuten später stand Aevia mit frischer Kleidung und nassen Haaren vor dem Spiegel des Bads. Die heiße Luft der Föhns, in ihrer Hand, blies gegen ihr Gesicht und wehte ihre schwarzen Haare um ihren Kopf.

Seufzend nahm sie das Handtuch vom Tresen um es in den Schmutzwäschekorb zu werfen. Das Geräusch von etwas, was auf den Boden fiel ließ sie innehalten. Auf dem Boden lag die silberne Kette ihrer Gromutter, die einst ihre Mutter immer getragen hatte.

Sie bückte sich und hob die Kette auf. Aevia betrachtete das kalte Silber, welches in ihrer Handfläche ruhte. Der Verschluss war gebrochen und der Anhänger verbogen. Das Metall, welches einst eine Rose formte, glich nun eher einer Dornenranke und hatte seinen einstigen Glanz verloren. Ihre Hand umschloss das Metall. Sie wollte Patty nicht noch länger warten lassen.

Aevia verließ das Badezimmer und lief die Treppe hinab. In der großen Halle blieb sie stehen. Und jetzt? Aevia drehte sich einmal um sich selbst um die Möglichkeiten abzuschätzen. "Hier sind zu viele Türen", stellte sie erschöpft fest.

Eine große Türe aus dunklen Holz fing ihren Blick. Doch es war nicht ihr Aussehen, welche auf sie anziehend wirkte. Irgendwas an ihr schien Aevia förmlich anzuflehen durch sie hindurchzutreten.

Nach kurzem Zögern entschied sich Aevia dem zu Folgen und legte ihre Hand auf den Türgriff. Blitzartig löste sie diese von dem Metall und lief einige Schritte zurück. Der Griff war eiskalt. Als hätte sie gerade ein Stück Eis in ihren Händen gehalten.

Als nach einigen Sekunden das Brennen in ihrer Handfläche erlosch, zog sie den Ärmel ihres Shirts über ihre Handfläche und drückte den Türgriff ein weiteres Mal hinab. Mit einem tiefen Knarren öffnete sie die Türe und trat in den Raum.

Ein Tisch aus dem selben dunklen Holz stand ihr gegenüber. Mehrere Regale, in welchen alten Büchern und Ordner standen, stand hinter diesem. Eine dicke Staubschicht und Spinnennetze bedeckten das Regal und den Tisch. Der Raum war nicht sonderlich groß und das einzige Fenster war mit dicken Holzbrettern verriegelt. Die einzigen Lichtquellen waren Lichtstrahlen, welche zwischen den Holzbrettern hindurch fielen und eine flackernde Kerze, welche auf dem Tisch stand.

Dies war eindeutig kein Krankenzimmer. Eher ein Arbeitszimmer. Jedoch wirkte es nicht so als hätte in den letzten Jahren jemand in diesem gearbeitet geschweige es betreten. Dies war auch kein Raum indem man arbeiten wollte. Die Dunkelheit die trotz des Lichtes in jeder Ecke ein tiefes schwarz bildete, schien einen zu erdrücken.

Ein eiskalter schauer lief Aevia über den Rücken. Sie wollte weg von diesem Ort.

Ein Knall ließ sie aufzucken. Ein kalter Windstoß, welchen die zufallenden Türe um Aevia wehte, traf ihr auf den Nacken und bildete dort eine Gänsehaut.

Blanke Angst durchströmte ihren Körper. Leise lauschte sie den schweren Atemzügen hinter ihr. Mit einem weiteren, tiefen Atemzug schloß Aevia ihre Augen und öffnete diese Sekunden später wieder. Ängstlich drehte sich das Mädchen um und erblickte einen Mann in dem Schatten des Raumes.

Silberne Strähnen des weißen Haares lagen in dem faltigen Gesicht, welches auf den Boden gerichtet war.

„Wie ist dein Name junges Mädchen?", Aevia zuckte zusammen als der alte Mann seine raue Stimme erhob.

„Aevia", sage sie leise.

„Aevia. Ein besonderer Name für ein besonderes Mädchen...", sagte der alte Mann ohne ihr ins Gesicht zu schauen. Nervös umklammerte sie die silberne Kette in ihren Händen.

„Aevia...", wiederholte der mysteriöse Mann leise: „Als hätten deine Eltern um dein besonderes Schicksal gewusst", der Mann lachte rau auf. Seine Brust erbebte.

Sofort zog sich ihre Brust schmerzhaft zusammen und ein unbeschreibliches Stechen flackerte in dieser auf, wie ein Licht, welches bis in den letzten Winkel ihres Leibes floss und diesen kurz erschaudern ließ. Eltern. Wenn er nur wüsste.

Der Mann verstummte und etwas Kaltes umschloß blitzschnell Aevias Handgelenk. Ehe sie reagieren konnte, wurde sie näher an den Mann gezogen.

Erschrocken schaute sie auf und blicke direkt in zwei milchig-weiße Augen. Sie schnappte nach Luft.

Die kalten, leeren Augen musterten sie und ein weiteres Mal durchfuhr ihr ganzer Körper ein unangenehmer Schauer.

Es war als würde er direkt in ihre Seele schauen. In ihre Gedanken.
Als würde er sie wie ein offenes Buch lesen.

Schlagartig sank die Temperatur des Raumes. Die eiskalte Luft brannte wie Nadeln auf Aevias Haut und durchflutete jeden Winkel ihres zierlichen Körpers.

„In Ravenhill treiben dunkle Mächte ihr Unwesen. Pass auf wem du dich anvertraust. Jeder hat ein zweites Gesicht und du kannst nie wissen, auf wessen Seite sie sind.", wisperte der Mann mit einer tiefen, eisigen Stimme, als wäre er von etwas besessen.

Mit klopfenden Herzen schaute sie ihn an. Seine Miene war todernst. Er scherzte nicht, nein. Er wirkte ängstlich, panisch. Als würde der dem Tod in die Augen sehen.

Eiskalte Luft seines Atems, prallt gegen ihr Gesicht. Was war diese Gestalt? Ein Geist?

Sie senkte ihren Kopf und versuchte ihren Herzschlag im Griff zu bekommen, vergeblich. Auch sie hatte Angst. Todesangst.

Sie hatte gehofft der Dunkelheit entkommen zu sein, doch wie es schien war sie ihr genau in die Falle getappt. Hier in diesem Schloss war sie ihr näher als je zuvor.

Ein Blitzen in ihrer Hand ließ sie ihren Blick auf die Kette ihrer Mutter fixieren. Sie umschloß sie fester. In diesem Moment schien es so als wäre diese das einzige, was sie noch von ihrem alten Leben überhatte.

„Merk dir Aevia...", die eiserne Stimme des Mannes ließ sie sein weiteres Mal zusammenzucken: „Hat die Dunkelheit dich einmal in ihren Fängen, wird dir auch deine Gabe nicht mehr helfen können. Ravenhill ist kein normales Schloss. Hier gibt es keine Menschen wie da draußen, hier herrscht ein Krieg. Ein Krieg um Leben und Tod. Gut oder Böse. Um Licht oder Dunkelheit. Und du wirst nichts dagegen machen können ein Teil dieses Krieges zu werden!".

Die Worte des Mannes hallten in ihrem Kopf wie ein Echo wieder. Sie schluckte einmal hart. Was meinte er damit?

Plötzlich verschwand die Kälte von ihrem nun schmerzendem Handgelenk. Sie schaute auf und blickte in blanke Dunkelheit. Der Mann war weg.

Als hätten ihn die Schatten des dunklen Arbeitszimmer verschlungen.

Tut mir wirklich leid dass ich so lange nicht geupdated habe:( Ich habe auch echt das Gefühl, dass mittlerweile niemand mehr das Buch ließt

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Wörteranzahl: 1417
Veröffentlicht: 9.11.2019
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