30. ronaldo x dybala ~ how to save a life

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Between the lines of fear and blame

„Lass mich los!", zischte Paulo mir wütend entgegen und versuchte seinen Arm zu lösen, aber mein Griff war stärker.
„Lass' mich!", schrie er mir entgegen: „Ich bin nicht dein Kind!"
Mein Körper haderte zwischen Scham und Angst. Mir war es unangenehm, Paulo hier gegen seinen Willen zu halten und nutzen von meiner Überlegenheit zu machen. Ich tat so etwas generell nicht, schon gar nicht bei Paulo. Zugleich hatte ich allerdings auch Angst, was er anstellen würde, wenn ich ihn jetzt gehen lassen würde. Wusste ich, ob er morgen überhaupt noch zum Training erscheinen würde? Nein!
Letztes Jahr war alles perfekt gewesen. Paulo und ich hatten uns angenähert, waren sogar ein Paar gewesen und dann war er mir Stück für Stück entwichen. Anfangs hatte ich ihm seinen Freiraum gelassen, immerhin war er um einiges jünger als ich, aber dann hatte er sich einfach von mir getrennt und plötzlich war er nicht mehr der grinsende Paulo, der immer nur Quatsch im Kopf hatte. Auf einmal war er der triste, Trübsal blasende Paulo, den man jetzt nur noch kannte.

You begin to wonder why you came

Und als ich Paulo so sah, der sich panisch von mir loszureißen versuche und mich flehend an sah, da gab ich kurz nach und lockerte meinen Griff. In binnen einer einzigen Sekunde riss sich Paulo los und floh erneut durch die Tür.
Ich wunderte mich, warum ich gekommen war, wenn Paulo so oder so nicht mit mir reden würde. Ich hatte doch gewusst, dass es hoffnungslos war. Warum war ich gekommen?

Where did I go wrong?
I lost a friend

„Paulo, jetzt mach' richtig!", rief Leonardo ein wenig genervt zum Jüngeren, der gemeinsam mit Emre auf dem Feld herum alberte und der Trainingseinheit nicht folgte. Paulo sah auf und fing an zu Lachen.
„Okay Papa!", witzelte er und nahm Anlauf um den Ball von einer Distanz zu schießen. Er schoss den Ball mit einer präzise ausgeführten Technik ins Tor und fing an laut zu jubeln. Er sprang in die Luft und ahmte meinen Torjubel nach. Ich fing an zu Lachen und beobachtete Paulo, der auf mich zusteuerte und mir dann in die ausgebreiteten Arme sprang.
„Ich bin du!", lachte er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Ey! Sowas macht man im Bett!", kommentierte Emre. Paulo sprang von mir ab und streckte dem Deutschen die Zunge raus, bevor er sich in meine Arme fallen ließ.
„Ist nur eifersüchtig", brummte er in meine Brust.

Ich lächelte bei diesen Erinnerungen und begann mich zu fragen, wie und wo alles so schief gegangen war, dass das alles nur noch Erinnerungen waren.

Somewhere along in the bitterness

„Paulo, wie stehen Sie zu den Gerüchten um einen Wechsel von Ihnen?", fing ein Reporter Paulo auf, als wir beide nach dem Spiel zu Bus schritten. Ich würde sogleich von einem anderen angehalten.
„Warum sollte ich wechseln?", hörte ich Paulo verwundert fragen.
„Weil sie im Schatten von Cristiano Ronaldo spielen. Sehen sie eine Zukunft für sich bei Juventus oder einem anderen Club?"
Ich kniff meine Augen zu und hätte den Reporter am liebsten dafür erschossen, wie kalt er das gesagt hatte. Ich bemerkte wie Paulo einige Tränen wegblinzelte und dann sein Business Lächeln aufsetzte.
„Wir werden sehen", meinte er mit belegter Stimme und ging weiter. Ich griff nach seinen Hand, aber er riss sich von mir los und lief mir mehr oder minder weg.

And I would have stayed up with you all night

Vermutlich war das der Moment gewesen, an dem ich hätte etwas machen sollen.
Ich lehnte mich frustriert gegen den Spind. Für Paulo wäre ich die ganze Nacht wach geblieben, hätte mit ihm geweint und ihn einfach nur im Arm gehalten. Aber ich habe den Moment, an dem man ihm hatte helfen müssen, einfach verpasst. Ich hatte es damals nicht ernst genommen und Paulo war mir schon entwichen, noch bevor ich es verstanden hatte.

Sport Songfiction One Shots (1) || boyxboy - ✓Where stories live. Discover now