~50 - y o u~

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»Fuck! Warum habe ich das nicht erkannt?«, sage ich laut zu mir selbst. Er meint es ernst. Das hier ist kein Spiel. Er will mich loswerden, verdammte Scheiße. Ich habe nicht erwartet, dass Kilian antwortet, aber er tut es. »Weil du blind bist.« Seine Stimme klingt eiskalt.

»Ja, ich war blind. Und ja, ich war dumm. Und alles nur, weil ich dachte, dass das zwischen uns etwas besonderes  ist!«, rufe ich und als ich merke was ich da gerade gesagt habe, schlage ich mir die Hand vor den Mund.

Nein. NEIN! Das habe ich jetzt nicht ernsthaft gesagt.

Und das scheint Kilian zu treffen. Er sieht mich an. Scheinbar habe ich mit meinen Worten einen Nerv getroffen. »Aber ich habe dich nie geliebt«, ruft der fast panisch. Okay, jetzt bin ich wieder verwirrt. Kommen wir gerade wieder zum Spiel zurück, oder was soll dieses verdammte Theater hier? Ich schließe die Augen und hole tief Luft. Ich weiß nicht, ob es das Adrenalin ist oder die Tatsache, dass ich vor Wut koche, aber ich gehe zu dem Tisch, schnappe mir die Flasche und trinke zwei große Schlucke. Mein Hals brennt höllisch und ich muss ein Husten unterdrücken, aber ich habe das jetzt gebraucht.

»Ich will mich nicht wieder mit dir Streiten, Kilian. Das kann ich nicht. Ich halte es nicht aus. Du hast mir mein Herz gebrochen. Ich habe dir vertraut. Ich habe dich... geliebt. Aber das ist vorbei. Wir haben uns in den letzten Wochen verändert. Wenn wir damals gesagt haben, dass wir nicht zusammenpassen, dann sind wir heute so verschieden wie der Himmel und die Hölle. Aber es ist egal. Ich bin nicht gekommen um zu streiten. Ich habe eine Bitte an Dich. Beende das alles. Hilf mir, meiner Mutter die Schuld am Mord deiner Mutter nachzuweisen. Hilf mir, dass die Gerechtigkeit siegt. Danach bist du mich los! Für immer.«, wispere ich und eine unkontrollierte Träne läuft meine Wangen hinunter.

Ich will aber nicht, dass meine Stimme abbricht. Meine Träne vermischt sich mit den Regen und wieder zuckt ein Blitz. Ich bin völlig durchnässt. »Ich will aber mit dir streiten. Ich will, dass du mir alles sagst, alles was du denkst. Ich werde nichts unternehmen, bevor du mir nicht sagst was du fühlst!«, schreit er. Betrunken. Definitiv. »Aber das habe ich doch getan. Und ich ertrage es nicht.«, brülle ich und merke wie alles um mich verschwimmt und ich kaum noch gerade stehen kann.

»Du meinst es aber nicht ernst!«, schreit er und steigt aus dem Pool. Ich weiche einen Schritt zurück und blinzele irritiert.  Er kommt näher auf mich zu. »Ich meine es ernster, als du es dir denken kannst. Es macht mich fertig, dass du nur mit mir gespielt hast. Es ist einfach erbärmlich. Du hast damals im Krankenhaus zu mir gesagt, dass ich erbärmlich bin, aber das bin ich nicht. Du bist erbärmlich!«, fauche ich ihn an, ohne dass ich genau darüber nachdenke was sich sage. Er bleibt stehen und sieht mich an. 

Ich kann das nicht. Ich erkenne ihn nicht wieder. Er hat sich verändert. Das Lustige und unbeschwerte ist weg.  Wir waren gerade beide nicht wir selbst. Wir wollen uns gegenseitig verletzen und es ist wie ein Zwang. 

 Er kommt auf mich zu und drückt mich gegen die Wand und in dem Moment, in dem er mich küssen will, schlage ich ihm mit meiner flachen Hand ins Gesicht. Er taumelt kurz zurück und hält sich die Wange.

Ich drücke mich gegen die Wand. »Kilian! Ich verstehe es nicht. Ich verstehe dich nicht! Wie kannst du so sein wie du bist?! Wie kannst du nur immer versuchen alles um dich zu zerstören?! Ich bin es leid, dass mit mir gespielt wird!«, fahre ich ihn an. Er schüttelt den Kopf und das Wasser tropft von seinem Körper. Mein T-Shirt klebt total nass an mir, weil er sich gegen mich gedrückt hat.

»Was hast du von mir erwartet?! Dass ich der perfekte Freund bin?! Das ich hinnehme, was deine Mutter und dein Ex getan haben? Hättest du mir das nie erzählt, dann wäre das nie passiert!«, brüllt er und wirft die Arme in die Luft. Ich hole wütend Luft. 

Destiny Love ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt