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Am nächsten Tag wurde Markus von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Dabei war es doch Samstag. Der Grund dafür war, dass der Dunkelblonde am Wochenende arbeiten muss, da sie nicht viel Geld hatten.
Der Vater des 17 jährigen war vor drei Jahren einfach mit seiner Neuen abgehauen und hatte seine Familie einfach sitzen gelassen. Silvia, Markus' Mutter verdiente nicht so viel und nun musste er eben ran. Emilia hatte sich mal wieder schön mit ihrem Klavierunterricht gedrückt und nun blieb wieder alles an ihm hängen.

Seufzend stand der Junge auf und schlurfte ins Badezimmer. Dort putzte er sich erstmal die Zähne und machte sich die Haare, die am Morgen immer in allen möglichen Richtungen abstanden. Nach ein paar Minuten war er dann fertig und zog sich an. "Bist du soweit?", wollte Markus' Mutter wissen. Der Dunkelblonde nickte und gab sich nicht mal die Mühe, seine Missgunst zu verbergen. "Ich weiß, dass du nicht willst mein Schatz und deshalb bin ich noch stolzer auf dich, dass du das wirklich durchziehst", lobte Silvia ihn und strich über seine Wange. Markus schenkte ihr kurz ein halbherziges Lächeln und ging an ihr vorbei nach unten. Silvia folgte ihm und beide zogen sich die Jacke und Schuhe an. "Wieder in das kleine Café?", fragte sie und Markus nickte. Er half in einem kleinen Café am Stadtrand aus. Dort war es sehr ruhig und eigentlich mochte Markus die Arbeit dort. Seine Kollegen waren nett und die Kunden waren auch immer gut gelaunt und echt erstaunlich freundlich. Der einzige negative Aspekt war, dass es Samstags war und er nicht ausschlafen konnte. "Wir sind da", riss seine Mutter Markus aus den Gedanken. "Danke Mum". Der Dunkelblonde gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und stieg aus dem Auto. Ein kleines Glöckchen verkündete seine Anwesenheit und er ging direkt nach hinten in den Mitarbeiterbereich, wo er sich die Schürze umband und seine Sachen in ein Schließfach einschloss. "Markus, schön dich zu sehen", flötete der Chef und gleichzeitig auch Besitzer des Café's.
Markus lächelte ihm freundlich zu. "Guten Tag", meinte er und ging dann hinter die Theke. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Kunden kamen. "Einen Milchshake bitte", ertönte eine sanfte Stimme. Markus stand mit dem Rücken zur Theke, weshalb er nicht gesehen hatte, wer das war, doch als er sich umdrehte, und sah, wer vor ihm stand, stockte ihm der Atem. Diese braunen Locken, diese Figur. Vor ihm stand zweifellos der Junge, den er gestern noch aus der Ferne bestaunt hatte. "Ähm...kommt sofort", beeilte sich Markus zu sagen, da er nicht wieder anfangen wollte zu starren.
Schnell drehte der Dunkelblonde sich weg und bereitete den Shake zu. Sein Herz raste wie verrückt und seine Hände wurden feucht. Als der Milchshake fertig war, drehte er sich um und reichte dem Jungen den Plastikbecher. Seine Hände zitterten und er schluckte schwer. "Hier bitte", lächelte Markus schüchtern und hoffte, dass sein Gegenüber ihn nicht komplett für bescheuert hält. "Dankeschön, bei so einer freundlichen Bedienung werde ich öfter vorbei schauen. Wann bist du denn immer hier?", fragte der hübsche Fremde plötzlich unerwartet. Markus schluckte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und sah ihn vorsichtig an. "Immer Samstags bis elf Uhr", antwortete der Blonde. "Gut, man sieht sich bestimmt nochmal", lächelte der braunhaarige und drehte sich um, um das Café zu verlassen. Markus nahm all seinen Mut zusammen. Er wollte unbedingt den Namen des Unbekannten wissen, damit er ihn nicht mehr als "Fremden" bezeichnen musste. "Warte!", piepste der 17 jährige und es war ein Wunder, dass der Hübsche es überhaupt gehört hatte. "Ja?". Lächelnd drehte er sich um und blickte ihn aus seinen wunderschönen bernsteinfarbenen Augen an. "Wie...wie heißt du?", wollte er wissen. Der Dunkelhaarige musste schmunzeln. "Samir".

Please don't hurt me  [ ᴮˣᴮ ] #yellowaward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt