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Nun stand ich da mit meinem roten Koffer vor der riesigen Villa, die bis vor kurzem noch mir gehörte. Genervt gucke ich auf mein Handy.

12:33

Das bedeutet, dass Luna mit Miguel, Monica und Alfredo schon drinnen sind. Ich wusste , dass ich sie sowieso irgendwann alle begegnen muss. Sonderlich Lust mit denen zu sprechen habe ich trotzdem nichts.

Der Fahrer der Limousine fährt los und lässt mich ganz alleine stehen am Tor der Villa.

So schlimm kann es schon nicht werden. Was wollen die ,,Valentes und Bensons'' schon machen?
Selbstbewusst gehe ich die ersten Schritte Richtung Villa. Der Garten sieht vom ersten Blick noch genauso aus wie vor einem Monat. Alles sieht genauso aus wie vorher. Jede Hecke, jeder Baum, jeder Gartenstuhl noch jede einzelne Fliege auf den vielen Tulpen, die den Garten so romantisch aussehen lassen.

Zum Kotzen.

Trotzdem hat sich für mich alles um 180 Grad gewendet. Nicht wird je so sein wie noch vor dem Wettbewerb. Trotzdem bin ich gespannt, was Alfredo vorhat mit der Villa. Ich denke mal, er wird sich einen Golfplatz bauen im Garten.

Was ein Schwachsinn.

Vermutlich wird das ganze Haus noch schön geschmückt damit es nicht so trist wirkt. Ich hoffe ich kann mit meinem Zimmer machen, was ich will. Wenn ich überhaupt mein Zimmer behalten kann. Vielleicht kriegt Luna auch noch meins und ich ziehe in den Keller. Dort würde mich immerhin niemand nerven und ich hätte genug Abstand zu dem Rest der Familie. Naja eher Abstand zu dem Rest der Villa, nicht Familie. Diese Menschen waren, sind und werden nie meine Familie sein.

Meine einzige Familie hat mich hier zurückgelassen und ist in einen Helikopter gestiegen.

Ich öffne die Tür und schließe sie etwas zu energisch zu. Ich stehe nun am Haupteingang und betrachte den Eingang. Nichts hat sich geändert. Jeder einzelne Punkt dieses Raumes ist genauso wie er zuvor geblieben war.

Der Runde braune Tisch in der Mitte des Raumes und die Pflanze, die schon seit 10 Jahren mit einer weißen Vase auf dem Tisch steht, sind immer noch da.

Ich höre direkt schon Stimmen aus dem Wohnzimmer. Monica, Miguel, Alfredo und Luna. Wenn ich Lunas Stimme nur höre, kriege ich das Kotzen. Die nächste Zeit wird bestimmt im ganzen Haus gefeiert, dass Luna die unbekannte Sol Benson ist. Dieser Gedanke bringt mich jetzt schon zum Rasen. Genervt bewege ich mich Richtung Treppe.

Für den ersten Augenblick hoffte ich, dass ich einfach unbemerkt nach oben gehen kann.
Doch ich habe mich geirrt.

,,Ámbar, warum bist du in einem anderen Flugzeug geflogen als wir?''

Vielleicht weil ich keine Lust habe mit euch zu reden?

,,Der andere Flieger sah von außen halt besser aus. Außerdem wollte ich gerne alleine sein.''

Alfredo schaut mich mit purer Freude in den Augen an. Man merkte, wie froh er war, endlich die Wahrheit zu wissen. Ich drehe mich um und nehme meine schwarze Handtasche , die von blauweißen Diamanten besetzt ist, mit und steige auf die erste Treppe.

,,Ámbar , wo willst du hin?''  , fragt Alfredo

,,Nach oben. In mein Zimmer. Ich habe nicht viel geschlafen und will mich ausruhen. Alleine sein."

,,Ruh dich aus. Du musst bereit sein für die Party heute Abend"

Party? Er will doch nicht ernsthaft eine Party schmeißen, um das ganze hier zu feiern. Das kann doch nicht sein Ernst sein.

Amor irresistible | Simbar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt