Kapitel 1

6 1 0
                                    



"Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden. "



 Kurzes Telefonat:

"Das hast du gut gemacht, genau das wollte er von dir, nächstes mal lass es nicht so weit kommen, ich meld mich, Ella."

Realität:

Ohne etwas zu sagen lege ich auf und richte mein zerrissenes, mit Blut bedecktes Kleid. Es war so schön und jetzt kann ich es wegschmeißen. Verdammt! Nikolai musste ja so einen Brocken von Politiker aussuchen. Mit einem Seufzer gehe ich ins Badezimmer und lasse Warmes Wasser ein. Das verdiene ich jetzt . Meine Unterwäsche liegt noch auf der Kommode. Mist!

Schnell tapse ich, auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Aufgarkeinenfall sollte ich  Victor bei seiner Aufgabe stören, hat mir Nikolai gesagt, ich sollte auch nicht mit ihm reden, der Typ soll nicht mal sprechen können und sei gefährlich. Also hopp hopp ...

In diesem Moment knalle ich gegen eine Brust, die von dem Politiker kann es nicht sein, der liegt auf dem Teppich im Schlafzimmer, tot. Ich schaue auf und blicke ins Gesicht von Victor. Oh ..Oh..

Mehr als einen emotionslosen Blick bekomme ich nicht raus.  Die Ausbildung , hat das aus mir gemacht, ein emotionslose Wrack.

"Bin schon weg.", versuche ich links von ihm auszuweichen, da liegt schon der Griff um mein Handgelenk. "Ella?", flüstert er mir ins Ohr. 

Gänsehaut ...

.. der Typ kann also doch sprechen..

"Ja, Victor?", schlucke ich kaum merklich.

"Nikolai meinte, dass du dich in diesem Hotel auskennst?", knurrt er und dreht mich zu ihm so das ich ihm jetzt in die Augen schauen muss. 

Wunderschön.. Nein Ella, konzentriere dich, sonst kommst du ins Lager! 

"Ja, du kannst den Packwagen nehmen und der Aufzug links, bringt dich nach unten zu Parkdeck "E", hier ist die Karte, der Wagen steht auf der rechten Seite, ein Schwarzer "VW", den Rest kennst du ja!", sage ich gelangweilt und versuche aus seinem Griff zu entkommen.

"Du siehst wunderschön aus Ella!", leckt er sich über die Lippen und lässt mich verwirrt stehen.

Ein Anruf, holt mich aus der Trance. 

Ohne drauf zu schauen hebe ich ab. 

"Ella, dein nächster Job findet in ca 2 Stunden, in London statt, die wichtigsten Informationen kriegst du im Jet, ciao!", so legt Nikolai auf, obwohl seine Anrufe nie so kurz sind, hört sich das nicht gut an, es heißt immer das es ihm nicht gefällt und ich in Gefahr sein könnte. Aber ich habe keine Wahl und Zeit ..

Und das heißt ich kann mein heißes Bad vergessen! Schade..

Wortlos und in Gedanken, beachte ich nicht die brennenden Blicke von Victor auf mir, während ich zusammenpacke. Er weiß genau, das er sich meiner Arbeit und ich nicht seiner nähern darf. Ich spiele und  verführe, er tötet und entsorgt, dem sind wir zugeschrieben. 

Für Immer..

Das Geld was ich dafür bekomme, ist es Wert. Ein Schnipsen vor meinen Augen bringt mich aus meinen Gedanken. Verwirrt mustere ich Victors traumhaftes Gesicht.

Wunderschöne graue Augen, volle Lippen ein Schnitt an seiner rechten Wange, scharfes Kiefer, ein Gott..

"Ciao, Ella", ruft er bevor er mich allein im Zimmer lässt.

"Ciao, Victor" flüstere ich mir selbst zu und ziehe meinen Koffer vom Bett und bewege mich Richtung Tür.


Ich verlasse die Suite ohne mich umzudrehen. Näher meinen Untergang.


You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Feb 11, 2019 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

A sip of skillWhere stories live. Discover now