Kapitel 2

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„Hey Ney, wer ist der Kerl mit dem Geri redet?“ Leo setzte sich auf einen der Barhocker und beobachtete das Geschehen zwischen Sergio und Gerard, während Ney ihm seinen Lieblingsdrink hinstellte. „Keine Ahnung, der und seine Kumpels waren noch nie hier. Ich glaube es sind Mundis.“ „Wie konnten die sich denn  hierher verirren?“ meinte der ältere und zog eine Augenbraue hoch. „Schätzchen, zu dieser Bar haben alle aus der Menschenwelt und aus der Schattenwelt Zutritt. Es ist nicht seltsam dass auch Mundis hierher kommen, es ist nur selten.“ zwinkerte Ney seinem Freund zu. Dieser verdrehte grinsend die Augen. „Jaja ist ja gut. Ich bin es eben einfach gewöhnt von unseresgleichen umgeben zu sein. Aber meinst du es ist so gut Gerard auf den Kerl loszulassen? Du weißt schon...wegen dem 'kleinen' Suchtproblem?“ äußerte Leo seine Bedenken. „Na klar, ich hab ihm sogar selbst geraten dass er es machen soll.“ „Du...was?!“ „Leo...“ Neymar legte eine Hand auf die seines Gegenübers. „...Gerard ist sehr gestresst in letzter Zeit. Er braucht mal wieder ein bisschen Besänftigung. Außerdem muss ich seinen Lieblingsdrink wieder bestellen, und bis mein Vorrat aufgefüllt ist kann er doch ruhig eine der Quellen anzapfen. Er kann sich doch mittlerweile wieder beherrschen.“ Leo murrte nur leicht und beobachtete weiter die Lage zwischen Gerard und dem Fremden. Wenn Gerard seinen Trieben wieder verfallen würde, könnte die Sache sehr hässlich werden.

„Wo kommst du her Sergio?“ wollte Gerard wissen während er unauffällig die Hand des Angesprochenen streifte. Diesem bescherte dies eine Gänsehaut, während er in die blauen Augen Gerards blickte. „A..aus Sevilla eigentlich, dort bin ich geboren.“ „Ich wusste doch ich kenne diesen Akzent.“ meinte Gerard darauf lächelnd. „Und was führt dich hierher?“ Er kam ihm immer näher. Sergio wurde die Situation ein wenig unbehaglich. Aber auf der anderen Seite genoss er diese Nähe, und den Atem des geheimnisvollen Mannes, welchen er schon fast auf seinen Lippen spürte. „Naja...erst das Studium und jetzt die Arbeit...“ antwortete der Blonde leise und löste seinen Blick keine Sekunde. Diese Augen faszinierten ihm unheimlich, so wie alles andere an Gerard auch. „Das ist ja interessant. Und du darfst während der Arbeit feiern gehen?“ „Ich habe Urlaub im Moment...“ Gerard begann zu grinsen. Es könnte nicht besser laufen. „Oh, wie schön. Hast du denn auch morgen Abend Zeit?“ Charmant lächelnd lehnte Gerard sich an die Bar und fuhr sich kurz durch die Haare. „Ja eigentlich scho-...äh nein, nein hab ich nicht...ich hab was vor, ganz vergessen...“ stotterte Sergio zusammen. Natürlich hatte er nichts vor. Der einzige Grund, der ihn davon abhielt mit Gerard auszugehen, war dass er sich momentan voll und ganz auf seinen Job konzentrieren wollte. Für Liebe war da überhaupt kein Platz. „Du lügst. Das sehe ich doch. Und weißt du was ich auch sehe?“ Sergio schüttelte kleinlaut den Kopf und Gerard fuhr fort. „Ich sehe, wie du mich anschaust. Ich spüre die Anziehung zwischen uns. Du nicht auch?“ hauchte Gerard und durchbohrte Sergio förmlich mit seinem Blick, während er mit dem Handrücken sanft über seine Wange strich und ihm langsam näher kam. Sergio musste schwer schlucken, sein Herz schlug wie verrückt, doch kurz bevor er schwach werden konnte, ließ Gerard von ihm ab. „Wie ist deine Nummer?“ Lächelnd nahm Gerard sein Handy aus der Tasche. Sergio musste sich erstmal wieder fangen, bevor er überhaupt registrieren konnte was Gerard gefragt hatte. „Äh wie bitte?“ Gerard lachte rau auf. „Deine Telefonnummer. Hier, tipp sie selbst ein.“ Er hielt Sergio sein Handy entgegen, welcher kurz mit sich rang, es dann jedoch entgegen nahm und seine Nummer eingab. Gerard nahm sein Handy lächelnd wieder zurück. „Ich rufe dich an Sergio. Und ich entlasse dich jetzt wieder zu deinen Freunden.“ zwinkerte Gerard. Sergio sah kurz zu Iker und Co an ihrem Tisch. „Warte, wie-...“ Doch in dem Moment, als er nach dem Namen des Unbekannten fragen wollte, war dieser auch schon wieder verschwunden. Verwirrt blickte Sergio sich um. Wo konnte er nur so schnell hin sein?

Der gebürtige Sevillianer begab sich nun zu seinen Freunden. Noch immer schlug sein Herz schneller als gewöhnlich, als er sich setzte. „Naaa wer war denn das?“ Grinsend wackelte Marco mit den Augenbrauen und stupste Sergio an. „Ich...ich weiß es nicht.“ gab er ehrlich zu. „Der muss dich ja ganz schön aus dem Konzept gebracht haben wenn du nicht mal mehr seinen Namen weißt.“ erwiderte Álvaro leicht lachend. „Nein nein ich...er hat seinen Namen nicht mal gesagt. Ich weiß nicht wie er heißt.“ „Aber du bist verknallt.“ Grinsend wuschelte Iker durch Sergios Haare, der dessen Hand sofort wegschlug. Nur weil er der älteste war, hatte er noch lange kein Recht Sergios Haare anzufassen. „Ich bin nicht verknallt ja? Er ist nett. Und er sieht gut aus. Mehr nicht. Und er hat meine Nummer...oh Gott er hat meine Nummer! Wie konnte das denn passieren?!“ „Er hat dich scheinbar um den Finger gewickelt mein Lieber.“ Iker legte einen Arm um Sergio und klopfte auf seine Schulter. Dieser seufzte nur und trank einen Schluck. Wie konnte ein Mann an einem Abend seinen ganzen Plan von wegen 'Keine Liebe' so schnell umwerfen?

Gerard hatte es sich währenddessen im Hinterzimmer der Bar bequem gemacht, als Ney dieses betrat. „Sag mal, warum bist du nicht an ihm dran geblieben? Du hättest nur einmal mit den Fingern schnippen müssen und er hätte dir gehört.“ Voll Unverständnis sah der kleinere seinen Freund an, welcher nur leicht lächelte. „Er hat etwas besonderes an sich. Ich weiß nicht was es ist, aber er macht mich neugierig. Außerdem waren seine Mundi-Freunde noch da. Ich hätte ihn schlecht mitschleppen und in der nächsten Gasse über ihn herfallen können. Die Typen hätten doch sofort die Polizei gerufen oder was weiß ich. Ich ziehe vor ihn alleine zu treffen.“ „Sieh es positiv Ney, das ist ein richtiger Schritt in Sachen Suchtkontrolle.“ Grinsend betrat auch Leo den Raum und legte von hinten seine Arme um die seines Freundes. „Stimmt...“ „Hey, ich kann mein Verlangen gut kontrollieren...mittlerweile. Ich habe kein Problem mehr, Lionel.“ zwinkerte Gerard, wissend, dass Leo diesen Namen hasste. Dieser verdrehte auch sofort die Augen. „Jetzt mach dich aus dem Staub Piqué. Ney und ich wollen jetzt ein wenig unsere Zweisamkeit genießen.“ „Wollen wir?“ Fragend drehte sich Ney zu seinem Freund um, welcher nur grinste. „Ja wollen wir.“ „Okay okay bin schon weg. Gott ihr könnt echt nicht die Finger voneinander lassen oder?“ Kopfschüttelnd verließ der Größte das Zimmer, während Leo grinsend seine Arme um Neys Taille schlang und ihren Lippen miteinander verband.

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