Ballon

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Doris Strelzyk - Karoline Schuch

Peter Strelzyk - Friedrich Mücke

Petra Wetzel - Alicia von Rittberg

Günter Wetzel - David Kross

Frank Strelzyk - Jonas Holdenrieder

Andreas "Fitscher" Strelzyk - Tilman Döbler

Günters Stiefvater - Peter Prager

Erik Baumann - Ronald Kukulies

Oberstleutnant Seidel - Thomas Kretschmann

Hauptmann Heym - Christian Näthe

Oberfeldwebel Lesch - Sebastian Hülk

Oberstleutnant Schirra - Gernot Kunert

Apotheker - Peter Trabner

Oberst Witzke - Bernd Michael Lade

Unterleutnant Kuhn - Sebastian Schwarz

Ulrike Piehl - Antje Traue


Sommer 1979 im thüringischen Pößneck. Die Familien Strelzyk und Wetzel haben den waghalsigen Plan, mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen zu fliehen. Nun, wo perfekte Windbedingungen herrschen, wird Günter Wetzel die Sache jedoch zu gefährlich. Er hält den Ballon für zu klein für acht Leute, und seine Frau Petra hat Angst um ihre beiden Kinder. Daher springen sie kurzfristig von dem Fluchtversuch ab. Doris und Peter Strelzyk wollen nun mit ihren beiden Söhnen alleine die Flucht wagen. Sohn Frank hat sich in Klara Baumann, die Tochter des Nachbarn Erik, der für die Stasi tätig ist, verliebt und schreibt ihr einen Abschiedsbrief.

Nachts packt Familie Strelzyk den Ballon und weiteres Zubehör in ihren Anhänger, fährt in den Wald und hebt mit dem Ballon ab. In den Wolken versteckt können sie von den Grenzschützern nicht gesehen werden. Der Ballon geht jedoch mit Doris, Peter und den beiden Söhnen Frank und Andreas „Fitscher" in der Gondel kurz vor der Grenze nieder, weil sich der Stoff mit Wasser vollgesogen hat. Keiner der vier wird dabei verletzt, sie gelangen unauffällig zurück zu ihrem Auto und vernichten alle Beweise. Es gelingt Frank knapp, den Brief an Klara Baumann wieder an sich zu bringen. Die Stasi entdeckt den Fluchtversuch und nimmt unter Leitung von Oberstleutnant Seidel die Ermittlungen auf, der den gefundenen Ballon sicherstellen lässt. Er verhört die zur Zeit des Fluchtversuchs in Dienst befindlichen Grenzsoldaten und wirft ihnen vor, ihren Job nicht ernst genug genommen zu haben. Die Ermittler grenzen den Radius ein, in dem der Ballon gestartet sein muss und damit auch den Kreis der Verdächtigen.

Beide Familien leben in den nächsten Wochen in ständiger Angst, dass sie von der Stasi mit dem Fluchtversuch in Verbindung gebracht werden könnten. Besonders Doris ist besorgt, dass man die Medikamente, die sie im Wald verloren hat, mit ihrem Namen in Verbindung bringen könnte. Peter will es unbedingt noch einmal versuchen. Zuvor reisen sie jedoch nach Berlin, wo sie hoffen, durch die Hilfe der Ostberliner US-Botschaft außer Landes gebracht werden zu können, doch dieser Versuch scheitert. Peter kann Günter davon überzeugen, einen weiteren Fluchtversuch zu unternehmen. Da sie bei der Beschaffung der Materialien vorsichtig sein müssen, kaufen die Familienmitglieder geeigneten Stoff in verschiedenen Städten jeweils nur in kleinen Mengen. Jede Nacht sitzt Günter an der Nähmaschine, um die Stoffteile zusammenzufügen. Unterdessen sitzt Oberstleutnant Seidel die Zeit im Nacken. Er muss um jeden Preis verhindern, dass sich die DDR durch einen gelungenen Fluchtversuch blamiert.

Die Furcht vor Entdeckung steigt, weil Doris ahnt, dass die gefundenen Medikamente die Ermittler früher oder später zu ihr führen werden. Die Stasi veröffentlicht in der Presse Fotos von Gegenständen, die die Strelzyks am Landeort ihres ersten Versuchs zurücklassen mussten. Günter muss die Näharbeiten in den Keller der Strelzyks verlegen, weil seine Nachbarn auf das ständige Laufgeräusch der Nähmaschine aufmerksam geworden sind. Als Frank mitbekommt, dass Klaras Vater Erik zur Apotheke muss, weil jemand gesucht wird, und zudem Nordwind angesagt ist, die Voraussetzung für das Gelingen ihrer Flucht, wollen sie den zweiten Anlauf bereits in der gleichen Nacht unternehmen. Als die Mitarbeiter der Stasi in ihre Wohnung eindringen, befinden sich die Familien bereits auf dem Weg zum Startpunkt. Der Start ist diesmal nicht so perfekt wie bei ihrem ersten Versuch und als das Gas ausgeht, müssen sie nach halbstündiger Fahrt im Wald landen. Als sie von Polizisten gesagt bekommen, dass sie sich in Oberfranken befinden, ist die Freude riesengroß. Oberstleutnant Seidel und sein Vorgesetzter müssen bei Erich Mielke erscheinen. Sie erwarten ihre Strafversetzung. Erik Baumann wird von der Stasi verhört. Man glaubt ihm offensichtlich nicht, dass er von den Aktivitäten seiner Nachbarn nichts mitbekommen hat.

Zehn Jahre später schauen Doris und Peter Strelzyk Hans-Dietrich Genschers Bekanntmachung aus der Prager Botschaft im Fernsehen, dass die dort versammelten DDR-Bürger ausreisen dürfen.


Timur BartelsWhere stories live. Discover now