Thirty ~ "Waiting Is Stupid"

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Zusammen setzten wir uns an den Esstisch und leise blies ich auf meine Gabel, da die Nudeln noch verdammt heiß waren.

"Liebesgeschichte hin oder her. Wir müssen das mit deinen Eltern regeln. Nicht, weil ich will, dass du vernünftig bist, aber weil ich das nicht mehr auf mich nehmen will dieses scheiß Vordach hochzuklettern."

Ich nippte an meinem Glas, gefüllt mit Wasser. Als ich schluckte, verzog ich mein Gesicht und sah bedrückt auf meinen Teller. "Ich weiß nicht, ob ich das überleben würde."

Ashton schüttelte den Kopf. "Das wirst du schon. Ich bleibe auch hier, damit ich dazwischen gehen kann und wenn du willst, können wir Kay ja noch dazu holen." Verspielt sah er mich an und ich schüttelte meinen Kopf.

Er war so ein Idiot.

"Was hältst du davon, wenn wir warten, bis sie nach Hause kommen und dann versuchen wir das zu klären?"

Zögerlich nickte ich und legte meine Gabel auf den Tellerrand. "Und was, wenn ich dann nicht mehr Klavier üben gehen darf?"

Ash zog eine Augenbraue hoch. "Dass ich das je von dir hören würde, hätte ich niemals gedacht." Er wickelte die Nudeln um seine Gabel und blies kurz darauf. "Wir kriegen das schon hin."

Nicht ganz überzeugt nickte ich und nahm meine Gabel wieder zur Hand. Wenn ich nicht mehr selbständig Klavier spielen durfte, könnte ich Kay nicht mehr sehen und noch dazu hätte ich keine Möglichkeit ihm das zu sagen.

"So wie ich deine Mutter kenne, kann man gut Kompromisse mit ihr eingehen, also denke ich, dass das schon gut enden wird. Sonst hole ich Kay halt zu dir. Ganz einfach." Ashton zuckte mit den Schultern. "Klettern kann er ja."

Meine Wangen wurden rot und mein Kumpel begann zu grinsen. "Dich hat es echt erwischt."

Verlegen suchte ich nach einem Objekt, auf welches ich mich konzentrieren konnte, um Ashs bohrendem Blick auszuweichen.

Verneinen tat ich es nicht, denn ich glaubte auch, dass Kay mir doch näher ging, als ich vor zwei Tagen noch dachte.

Seufzend nahm ich die leeren Teller zur Hand und stellte sie ins Waschbecken. Ich war sichtlich zu faul, um die Spülmaschine zu öffnen, mich zu bücken und so weiter. Das war mir definitiv zu viel Aufwand.

Ashton legte das Besteck noch dazu und zusammen liefen wir ins Wohnzimmer, wo ich mich auf dem weißen Sofa verschanzte. Ich zog meine Beine an und warf Ash die Fernbedienung zu, denn er wusste sicherlich besser, was gerade lief.

Ich wollte sowieso ein wenig in meinen Gedanken versinken. Gleich, wenn meine Eltern nach Hause kommen würden, hätte ich diese Ruhe sowieso nicht mehr. Also nahm ich mir jetzt die Zeit über das nachzudenken, was mich wirklich beschäftigte.

Kays Zustand.

Er hatte mir von einem Mann erzählt, der ihn töten wollte. Richtig angekommen war es noch nicht. Mein Hirn kapierte nicht ganz, dass jemand seinen Tod wollte.

Er und Toby waren also in Gefahr und ich fragte mich für kurze Zeit, warum Kay nicht zur Polizei ging, aber diese Frage beantwortete sich schnell von selbst.

Kay würde selbst eingebunkert werden. Er konnte das nicht zulassen. Ich war davon überzeugt, dass der Grünäugige seinen Bruder nicht zurücklassen wollen würde.

Mittlerweile war ich mir auch im Klaren, dass Toby das einzige Familienmitglied war, welches noch hier war. Kay hatte öfters angedeutet, dass seine Eltern nicht mehr hier waren. Also waren sie entweder gestorben oder sie hatten ihn zurückgelassen.

Mein Herz zog sich zusammen. Auch wenn ich meine Eltern manchmal wirklich verabscheute, würde ich nie wollen, dass sie sterben würden.

Auch wenn sie mir das Leben momentan schwer machten... Ohne sie, wäre ich nichts.

Ich hätte kein zu Hause, kein Geld, kein warmes Bett und vor allem keinen Namen.

Ash hatte recht. Ich würde das mit ihnen klären müssen, denn wer weiß, wie lange sie noch hier waren, bevor ich allein dastehen würde.

Ja, ich ging ihnen die letzten Tage aus dem Weg, aber ewig konnte das doch nicht so weitergehen und die Aufführung war auch bald.

In weniger als zwei Wochen würde ich vielen Geschäftsleuten das zeigen, was Kay mir beigebracht hatte und das könnte ich wohl schlecht tun, wenn ich mit meinen Eltern zerstritten war.

Ich würde mich heute also geschlagen geben und so tun, als täte mir mein Verhalten leid.

Auf keinen Fall bereute ich mein Verhalten, welches ich die letzten Tage präsentierte, aber irgendwie musste ich das doch heute überleben.

Wenn ich nachgeben würde, bestünde auch eine größere Chance, dass ich weiterhin mit Kay Klavier spielen konnte.

Es stand also fest.

Meine Eltern würden das bekommen, was sie wollten. Ich würde mich verbiegen lassen.

Ich würde die Puppe werden, welche sie zusammenbasteln wollten.

Ich würde die Puppe werden, welche sie zusammenbasteln wollten

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Alsooo...

Mich nimmt es wunder, wie ihr Kay aussprecht beim Lesen, denn ich meine es immer so:

Kai

Und ich glaube, manche lesen es wie Kay One, was ganz ehrlich nicht gemeint ist.

Also sagt ihr Kai oder Kay?

Weil im Buch wird es Kai ausgesprochen...

KayWhere stories live. Discover now