Twenty Four ~ Flying Girl

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Mit einem verwirrten Blick, bog Ashton links ab und abwartend sah er mich flüchtig an. "Vielleicht hattest du recht", fing ich an und rieb über meine Oberschenkel. Draußen war es gar nicht so kalt, aber trotzdem fröstelte es mir. "Vielleicht ist es Kay und nicht einfach der Kontakt zu einem Jungen."

Ich riss meine Augen auf, als Ashton die Bremse voll durchdrückte. Mir fehlte für kurze Zeit die Fähigkeit zu atmen und schockiert hielt ich mir die Brust. "Ich habe es doch gesagt!"

Eifrig drehte er sich in meine Richtung. Ihm war es anscheinend scheiß egal, dass wir mitten auf der Straße standen. "Das wird was!" Ich rieb mir meine Wangen, um ein schüchternes Lächeln zu verstecken.

Die Vorstellung, dass Kay etwas von mir wollen könnte, brachte mich ziemlich aus der Bahn. Ich hatte das noch nie. Alleine schon, dass Ashton und ich dieses Gespräch führten, kam mir ziemlich surreal vor. Das gab es noch nie.

"Selbst wenn..." Ich drehte mich zu Ash und deutete ihm, dass er weiterfahren sollte. "Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll."

Ashton schüttelte den Kopf, als er kurz hupte, da eine alte Dame bei Grün über die Straße torkelte. "Du machst am besten gar nichts. Sowas erzwingt man nicht. Wenn es passt, dann passt es und passiert von alleine."

Dass der Lockenkopf so weise war, überraschte mich. Mit offenem Mund sah ihm ihn an und er begann zu lachen. "Höre ich mich wie die Oma auf der Straße an?" Er sah genervt auf die Straße und hupte erneut. "Lauf, du Klappergerüst."

Ich boxte ihm auf die Brust und zeigte ihm, dass er nicht so unfreundlich sein sollte. Seine Welpenaugen sahen mir entschuldigend entgegen und unschuldig zuckte er mit den Schultern, als die ältere Dame es endlich über die Straße geschafft hatte.

Er wollte gerade anfahren, als er aber bemerkte, dass die Ampel nun rot zeigte. Genervt ließ er sich in seinen Sitz sinken und sah wieder zu mir. "Wie war eigentlich gestern, als du nach Hause gekommen bist?"

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an die Kopflehne und sah an die Decke. "So, wie ich mir den Zweiten Weltkrieg vorstellen würde. Jade hat sich für mich geopfert und ist meine Mom angesprungen, als sie nach mir greifen wollte."

Ich sah wieder zu Ash, der belustigt über sein Gesicht strich. "Genau, wie ich die Harpers in Erinnerung habe." Ich begann zu lachen und zog an meinem Pullover, da der ein wenig hochgerutscht war. "Mit meinen Eltern habe ich es mir echt versaut", reklamierte ich, aber wenn ich jetzt so darüber nachdachte, wäre das irgendwann sowieso den Bach heruntergegangen.

Ashton parkierte vor dem Target, zusammen stiegen wir aus und gingen auf den Eingang zu. "Sie sind deine Eltern. Irgendeine Art von Liebe empfinden sie sicherlich für dich. Nur sind sie jetzt einfach ein bisschen enttäuscht, dass du dich gegen sie sträubst."

Wir betraten die Technikabteilung und Ashton sah sich verwirrt um. "Warum genau wolltest du hier hin?"

Ich griff nach einem Laptop und steuerte zur Kasse. "Um dir ein Geschenk zu machen." Ash wollte mich stoppen, aber meine Karte war schon durch den Scanner durchgezogen und der Laptop gehörte offiziell mir. "Den wünschst du dir schon eine Ewigkeit und ich finde, dass das, das Mindeste ist, was ich tun kann, nachdem was du alles schon für mich getan hast." Bei seinem Auto stoppte der Lockenkopf wieder und sah verdattert auf den Laptop, dem ich ihn in die Hand gedrückt hatte.

"Das kann ich nicht annehmen", mit gerunzelter Stirn wollte er mir das Ding wieder zurückgeben, aber ich blockte ab.

"Nimm es an." Ich drückte ihm das Gerät gegen seine Brust. "Sonst gibt's Schläge", scherzte ich und grinste ihm entgegen.

Zum ersten Mal seit ich von zu Hause verschwunden war, nahm ich mein Handy wieder zur Hand und schaltete den Flugmodus aus. Verpasste Anrufe hatte ich genug und die Nachrichten versuchte ich nicht einmal zu lesen, denn ich ging stark davon aus, dass es lauter Drohungen waren.

Ich liebte meine Eltern.

Ashton kam auf mich zu und schlang seine Arme um meine Wenigkeit. Ich spürte seinen Atem in meiner Halsbeuge und begann zu lächeln. "Danke." Er löste sich wieder von mir und sah mich liebend an. "Kein Ding, aber mach ihn nicht direkt wieder kaputt, wie den IPod, den ich dir vor 6 Jahren geschenkt habe."

Ash grinste, da er genau wusste, in was für Trouble mich das damals gebracht hatte, dass ich mit 11 Jahren das Geld meiner Eltern genommen hatte und eiskalt einen IPod damit gekauft hatte, nur um ihn dann Ashton zu schenken.

Wie ich an das Teil rangekommen war, wusste ich heute gar nicht mehr, aber ich denke, dass Jade mir dabei geholfen hatte. "Hab's verstanden." Ich lächelte und sah auf die Uhr.

Das Date mit Mrs White würde wohl ins Wasser fallen und es störte mich gleich null.

Ein Abend mit Ash klang viel attraktiver.

Ein Abend mit Ash klang viel attraktiver

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KayWhere stories live. Discover now