Sage Snowdrop | Kapitel 10

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Die nächsten Stunden verliefen wie im Flug. Während einer meiner Stylisten mit Clayton Sohn spielte, fiel er und der Rest des Teams regelrecht über uns her. Fingernägel wurden lackiert, Make up aufgetragen und Haare gekämmt und in Form gebracht. Zwischendurch hatte ich schon Angst, wir würden als Paradiesvögel enden aber als ich jetzt mit meinem Stylisten, Acer, Snake und meinen Bruder im Aufzug stand, der uns eine Ebene weiter nach oben brachte, war ich irgendwie enttäuscht. Die Spiegelnde Oberfläche des Fahrstuhls zeigte mir mein Aussehen. 

Wenn ich vorher nicht schon blass gewesen war, so war ich es jetzt. Das Gute daran war, dass ich nicht mehr kränklich wirkte. Das einzige restliche Make up war ein schwarzer Eyeliner und Kayalstrich, in der gleichen Farbe, der meine Augen betonte. Dazu trug ich eine Art schwarzen, enganliegenden Einteiler über dem am Oberkörper eine Art Weste war, über die weise Schläuche verliefen, die vom Bauch ausgingen um sich dann über die Schultern, hinunter zu den Armgelenken zu verdünnen. eine Kapuze fiel noch meinen Rücken hinab. Über den Beinen trug ich einen schwarzen Rock der zwar Knöchellang war, dafür aber an beiden Seiten komplett geteilt war, sodass es eher wie zwei Stoffbahnen wirkte. Kale sah fast genau wie ich aus. Gleiches Make up, gleiche Sachen. Bis auf das er eine richtige Hose bekommen hatte, anstatt diese...Strumpfhosen mit Stoffbahnen. Es sah nicht schlecht aus, aber irgendwie wirkte es, als wenn etwas fehlte. Das einzig auffällige an mir waren die roten Fingernägel, die Kale Gott sei dank erspart geblieben waren.

Als Acer und Snake uns abgeholt hatten, schienen sie auch etwas verwirrt. Während Snake uns mit offenen Mund anstarrte, ging Acer mit unserem Stylist in eine Ecke und redete kurz mit ihm. Clayton lachte nur wieder und kam zu uns zurück. Ich hatte keine Ahnung was sie geredet hatte, aber nach der angespannten Stimmung hier drin zu urteilen, war es nicht gerade Positiv verlaufen.

Ich war froh als endlich die Türen aufgingen und ich sprang fast aus dem Fahrstuhl raus. Direkt in den Rücken von...keine Ahnung...war das ein...Busch? 

Zumindest konnte der Busch sich bewegen und drehen. Er besaß sogar zwei Augen, die mich nun wütend an funkelten. Acer war sofort zur Stelle, genau wie eine riesige Frau, die selbst meinen Mentor überragte und anscheinend diese Aufgabe für den Busch übernommen hatte. Ein weitere Mann kam dazu und redete irgendetwas von Manieren auf das Blätterwerk ein. Ich erkannte ihn. Ich hatte ihn gestern im Fernsehen gesehen, er war einer der Betreuer und zwar von... Distrikt Sieben. Als mir klar wurde das der Busch ein anderer Tribut war, konnte ich mein Lachen kaum noch verbergen aber ich beherrschte mich und danke Clayton innerlich. Vielleicht sahen wir nach nichts aus aber immerhin würden wir uns nicht zu Tode blamieren. 

Wir gingen an Distrikt Sieben vorbei und erst jetzt bemerkte ich wie groß die Halle eigentlich war. Überall standen alt aussehende Streitwagen mit jeweils zwei Pferden davor. Überall liefen Leute entlang und zupften an Kostümen herum. 

Ein Blick durch die Menge zeigte mir, dass wir es noch mit am Besten getroffen hatten, im Gegensatz zu anderen Distrikten wie Sieben und Zwölf. Sie waren einfach nur bedeckt mit Schmutz und trugen jeweils eine Art Leinensack. Da hatte sie aber jemand mühe gegeben, dachte ich sarkastisch, als Clayton meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er winkte mir zu und half mir auf den Wagen.

"Denkt daran.", erinnerte uns Acer, "da draußen sitzen alle Sponsoren und andere wichtige Leute. Seit charmant und du", er richtete seinen Blick auf mich, "Sieh niedlich aus!"

Wie immer ich das anstellen sollte...

Acer und Snake verschwanden und ließen uns mit Clayton allein, als der erste Wagen, Distrikt Eins, losrollte und Zwei in die Position zum losfahren ging. 

Man hörte den Applaus und Lärm von draußen und mir wurde etwas mulmig.

"He, bleibt locker okay.", sagte Clayton, als er noch einmal zu uns hochkletterte um unsere Haare zu richten. Er nahm die Kapuzen und zog sie uns über. Vorher drapierte er aber noch mein rotes Haar, das es alle sehen würde.

Sage Snowdrop | Die ersten Hungerspiele Where stories live. Discover now