Nineteen ~ "Abwarten"

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Ich lachte, da Ashton wirklich hysterisch war. Seine Augen leuchteten und eifrig rieb er sich die Hände. Ich wollte ansetzen etwas zu sagen, als er einfach weiter plapperte. "Oh mein Gott. Es ist endlich passiert. Die männliche Spezies hat mein Baby entdeckt."

Ich schlug ihm gegen die Brust und versuchte meine Nervosität zu verstecken. "Der einzige Grund, warum ich so reagiere, ist, weil er der erste Junge ist, welcher mit mir spricht. Ich bin einfach überwältigt von diesem plötzlichen Kontakt. Es liegt nicht an ihm", stritt ich ab und versuchte Ashs braunen Augen zu entgleiten. "Stopp mit den unnötigen Ausreden und los mit der Wahrheit und den Details!"

Im Bad standen wir nebeneinander und putzten unsere Zähne. Ich lenkte die ganze Zeit von Kay ab, da ich seinen Namen nicht nennen wollte. Das Problem war jetzt, dass Ash nun von diesem berüchtigten Jungen wusste und ich jetzt offiziell dazu gezwungen war, ihm zu verraten, dass es sich hier um den kriminellen Kay handelte.

Ich entschloss also, ihm von ihm zu erzählen. Ich würde es aber taktisch machen. Zuerst würde ich ihm erzählen, wie er aussah und wie toll er war, mit der Hoffnung, den Schlag, der mit seinem Namen kommen würde, abzudämpfen.

Mit geputzten Zähnen hockte ich auf Ashs Bett und sah weggetreten an die Wand. Wenn dies schiefgehen würde, war ich dazu verdonnert mich auch von hier zu verpissen. "Erzähl..." Ashton war nun ruhiger, da er merkte, dass ich ziemlich nachdenklich war.

"Grüne Augen. Nicht so ein grün wie bei dem ungepflegten Gras in deinem Garten. Nein, so giftig und hell. Es leuchtet dir entgegen und brennt sich in dein Gedächtnis." Wenn ich Ash schon von ihm erzählen würde, musste ich ihm auch die komplette Wahrheit sagen. Ich beichtete ihm jeden Gedanken, welchen ich über Kay pflegte.

"Braun blondes Haar... leichte Wellen, die ihm stur in die Stirn hängen. Die wenigen Strähnen, welche blond sind, lassen es wie Karamell aussehen. Sein Gesicht ist schmal, aber männlich. Kantig und es scheint so, als hätte er extra Schattierungen, die seine Wangenknochen und seinen Kieferknochen nur noch stärker zur Geltung brachten. Seine Lippen sind rosig und etwas voller. Die langen Wimpern geben seinem Blick einen gewissen Charme und sein Lächeln wird von seinen weißen, geraden Zähnen unterstrichen. Seine Grübchen geben seinem Ausdruck noch einen niedlichen Touch hinzu." Ash sah mich mit großen Augen an, bis sein Gesicht einen wissenden Blick annahm. "Bist du dir sicher, dass er nicht der Grund ist, warum du so schwärmst?"

Ich nickte, "Er sieht gut aus, das habe ich nicht bestritten."

"Sowie du ihn beschrieben hast, ist er wahrscheinlich ein griechischer Gott oder so." Ich nickte.

Ein griechischer Gott mit aufgeschlagener Lippe und verbundenen Händen.

"Er ist extrem sarkastisch...", murmelte ich, mit dem Versuch von meiner Schwärmattacke abzulenken. "Er ist aber wirklich nett und würde niemandem etwas tun... Außer er ist dazu gezwungen." Ashtons Blick wurde misstrauisch, als ich diesen Fakt ansprach.

"Jeder hat seine Gründe, die Dinge zu tun, welche man tut und auch er hat vieles getan, welches man nicht immer unterstützte." Ich hob meinen Blick an und versuchte meinem besten Freund beizubringen, dass der Kriminelle, der gesucht wird, mir half Klavier zu spielen.

"Manchmal muss man Leute zuerst kennenlernen, bevor man über sie urteilt." Ashton verschränkte seine Arme und sah mich abwartend an. Seine haselnussbraunen Augen drängten mich dazu weiterzusprechen.

"Weißt du noch der Dieb in der Schule?" Der Lockenkopf hob eine Augenbraue an und sah gespannt auf meine Lippen. "Irgendwie sind wir öfters aufeinander getroffen und haben uns gestritten, bis es dazu kam, dass wir einen Deal eingingen." Ashtons Mund ging langsam auf und sein Kopf senkte sich in Zeitlupe. "Er bringt mir Klavier spielen bei und ich kaufe ihm, was er normalerweise stiehlt."

Ich fühlte mich unwohl. Ash dachte jetzt sicher, dass ich nun vollkommen meinen Verstand verloren hatte. "Der Typ, wegendem du von der Schule suspendiert worden bist, bringt dir Klavier spielen bei?" Ich nickte zögerlich und wickelte Ashtons Decke um mich, da meine Beine zu frösteln begannen. "Ja, komisch, nicht wahr?" Ich zuckte schüchtern lächelnd mit meinen Schultern und rieb mir über meine Nase.

"Er heißt..." Sein Name blieb mir beinahe in der Kehle stecken. "Er heißt Kay." Ich suchte Ashtons Blick, aber er sah mich nur neutral an. "Adams", setzte ich noch dazu und irgendwie spürte ich, wie ein gewaltiger Druck von mir abfiel.

"Natürlich..." Ashton ließ sich nach hinten in seine Kissen fallen. "Da findet mein Mauerblümchen zum ersten Mal einen Jungen und es handelt sich um fucking Kay Adams. Wo bleibt die Empathie? Hat niemand Mitleid mit mir?"

"Er ist gar nicht so böse, wie die Nachrichten sagen."

Ashton richtete sich auf und sah mir ernst entgegen. "Er wird gesucht, Babe. Jeder Kontakt mit ihm macht dich ebenfalls Strafbar."

Er legte eine Hand auf meine Wange und sah mich fürsorglich an. "1. Finde ich es toll, dass du es mir gleich zu Beginn gesagt hast, sonst wäre es wahrscheinlich so geendet, wie in allen Romantikbüchern, wo das dumme Mädchen niemandem sagt, dass sie in den Badboy verknallt ist und dann alle wütend auf sie sind. Zweit-" Ich unterbrach ihn.

"Ich bin nicht verliebt..."

"Jaja." Ashton sprach einfach weiter und ignorierte, dass ich ihn wiedermal gegen seinen Willen unterbrochen hatte. "2. Bin ich nicht wütend, sondern habe einfach Angst um dich. Aber wenn du meinst, dass dieser Kay dir nichts tun würde und dazu hat er dich ja hierhin gebracht, vertraue ich dir. Pass aber auf dich auf und es tut mir leid, aber ihm vertraue ich keinen Millimeter."

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ashton war nicht wütend. "Irgendwie hat es ja auch was Süßes an sich."

Er strich sich seine Locken nach hinten und sah kurz hinter mich an die Wand. "Der Badboy und das Mauerblümchen... So klischeehaft, aber wenn wirklich etwas aus euch wird, schreibe ich ein Buch über euch."

"Aus uns wird nichts. Sobald ich diese Klavieraufführung hinter mir habe, werden wir uns nie mehr sehen." Ich kuschelte mich in die Decke und schloss kurz meine Augen. Auch Ash ließ sich wieder in die Kissen fallen uns sah mir ins Gesicht.

"In zwei Wochen kann vieles passieren."

Er murmelte nur noch ein Wort, bevor wir beide einschliefen.

"Abwarten."

"

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KayWhere stories live. Discover now