Teil 6

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Das Gefühl das sich durch meinen Körper zog war unbeschreiblich. Wie bei einem Feuer startete es als kleine Flamme und breitete sich über meinen ganzen Körper hinweg aus. Zuerst war ich kurz geschockt und stand wie erstarrt da, doch dann realisierte ich was gerade passierte und lies mich voll und ganz in den Kuss fallen. Ich weis nicht wie lange wir gebraucht haben, um uns von einander zu lösen, doch mir persönlich ging es viel zu schnell.

"Ähm... also..., " Tony lief rot an ,was mir viel mehr sagte als das was er gerade versuchte zu stammeln, " tut mir leid?" Ich musste lächeln. "Dir brauch nichts leid zu tun, es sei denn du bereust es." " Ist das dein Ernst Rogers?!" " Was denn?" "Ich hab dich aus heiterem Himmel geküsst, und du fragst ernsthaft mich ob ich es bereue?!" " Nun wenn du sagst das es dir leid tut..." Ich provozierte ihn bewusst, denn es gefiel mir wenn er sich über Kleinigkeiten aufregte. Nun ja, er gefiel mir generell.

"Ich dachte ich hätte dich bedrängt, deswegen hab ich das gesagt." Ich trat einen Schritt näher an ihn ran. " Du könntest mich nie bedrängen." Auch er verkürzte unseren Abstand noch um einen Schritt und stand somit direkt vor mir. " Ach ja na wenn das so ist," gab er schnippig von sich. Ich blickte ihm in die braunen Rehaugen, in die ich mich schon vor so langer Zeit verliebt hatte, ohne es zu bemerken. Ich zog Tony komplett zu mir, nahm sein Gesicht in meine Hände und versiegelte unsere Lippen ein weiteres Mal.

" Wow!" "Was ist?", fragte ich ihn. "Ich kann nicht glauben das das gerade wirklich passiert ist." " War es so schlimm?" Kurz bekam ich Panik, denn immerhin war ich nicht so erfahren wie Tony. "Willst du mich verarschen, das war einfach genial." " Ja das fand ich auch, aber was kannst du dann nicht glauben?" "Das das hier endlich passiert ist." , gab er zu. " Endlich?" Dieses kleine Wort weckte viele Gefühle in mir auf. Zum einen war ich neugierig, aber auch stutzig und etwas verwundert, und doch weckte es am meisten Hoffnung in mir. " Ja... Ich dachte es würde nie passieren obwohl ich mir das so oft gewünscht hatte." Die letzten Worte waren eher genuschelt, als laut und deutlich gesprochen. Jedoch verstand ich sie trotzdem. In meinem Kopf begann es zu rattern. So viele Fragen türmten sich in mir auf, auf die ich noch nicht mal ansatzweise eine Antwort fand.

" Du... du wolltest das schon länger?" " Ja... ich... ähm, ok... also ich wollte das hier schon seit New York." " Das ist... Tony..." " Ja ich weis, ziemlich bescheuert, tut mir wirklich leid." Er löste sich aus meinen Armen, blickte zu Boden und brachte Distanz zwischen uns. Mit Distanz meine ich nicht nur den neugewonnenen Abstand zwischen unseren Körpern. Nein, ich meine vielmehr diesen riesigen Abstand der seit unserem Streit wegen des Abkommens zwischen uns liegt. All diese unbeantworteten Fragen, die Verletzungen, sowohl körperlich, als auch seelischer Seits und die Gefühle die uns deswegen umgeben. Diese Distanz war weit aus schlimmer als ein paar Meter in dieser sowieso schon kleinen Küche. Kälte umgab mich, denn ich wusste das es allein meine Schuld war. Ich hasste diese Kälte.

Ich wollte ihn aufmuntern, ihm sagen , nein ihm zeigen das es mir nicht anders ging. Ich lief die wenigen Schritt wieder in seine Richtung. " Tony, das klingt ganz und gar nicht bescheuert.", er blickte hoch zu mir, " im Gegenteil, mir ging und geht es genauso." " Was aber...?" "Naja ich dachte immer du stehst nur auf Frauen , immerhin warst du der große Tony Stark. Außerdem hattest du Pepper, ihr wart glücklich, also hab ich es einfach verdrängt." Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Dieses Gespräch hatte eine unangenehme Wendung angenommen.

"Steve, ich dachte niemals das du auf mich stehen könntest, weshalb ich versucht habe meine Gefühle zu ignorieren. Doch so richtig hat es nicht funktioniert. Ja am Anfang war ich mit Pepper glücklich, doch nachdem ich dich kannte hat sich etwas in mir verändert. Pepper hat mich abgelenkt von meinen Gefühlen für dich, doch selbst das hatte irgendwann keine Wirkung. Diese Gefühle waren einfach zu stark. Und dann war da dieser Kampf und Bucky... Du hast mich verletzt. Ich hätte niemals geglaubt das sowas passieren könnte. Du hattest dich gegen mich entschieden. Es war ziemlich eindeutig, also hatte ich einfach alle Hoffnungen aufgegeben. "

"Tony...Es tut mir so unendlich leid, ich wollte das nicht. Es war alles so kompliziert. Ich wollte etwas aus meinem vergangenen Leben retten und hab dich damit verletzt und das wollte ich eigentlich niemals tun. Ich würde es gerne wieder gut machen , nur wie , weis ich nicht." "Naja, also ich finde es wäre schonmal ein Anfang wenn du mich noch einmalküssen würdest." Ich musste lachen. Genau das liebte ich so sehr an Tony. Er fand immer einen Weg all das Schlimme etwas besser zu reden. Und irgendwann geriet es fast in Vergessenheit. Meistens zumindest. Mir war klar, das das diesmal nicht der Fall war, denn egal wie viele Witze Tony noch darüber erzählen würde, tief im Inneren war er verletzt , und so eine Wunde war nicht so schnell zu heilen. Doch in diesem Moment war es als wäre diese riesige Wunde nur eine leichte Schürfung, die man mit einem kleinen Pflaster schnell wieder heilen konnte.

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Soo, das wäre nun das sechste Kapitel. Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen, auch wenn es ziemlich schnulzig war. Das ganze Kapitel war aus Steves Sicht erzählt. Falls es Fragen gibt, oder ihr irgendwas auf dem Herzen habt was euch vielleicht stört oder was ihr unbedingt in der Geschichte haben wollt, dann schreibt es gerne in die Kommentare. Ansonsten einen schönen zweiten Advent noch. :)

Auch wenn alles zerbricht?Where stories live. Discover now