Neuanfang?

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Eigentlich hatte dieser Tag wie jeder andere normale Tag auch begonnen. Ich war früh morgens aufgestanden und hatte mich für die Schule bereitgemacht, kurz gefrühstückt und war dann mit dem Bus in die Schule gefahren. Nach ungefähr einer Stunde Fahrtzeit war ich dann endlich angekommen. Linkisch war ich in den Weg von der Bushaltestelle zur Schule gegangen. Und dabei sollte ich etwas bemerken, das später noch wichtig werden würde. Natürlich wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Überall auf dem Weg zur Schule standen sonderbare Leute. Ja, gut, ich bin auch nicht gerade eine Person, die man normal nennen kann. Aber das waren wirklich seltsame Typen. Und mit seltsam meine, dass sie einfach nicht in diese Umgebung passten. Alle waren gekleidet als gehörten sie zur Mafia. Und vielleicht taten sie das auch. Obwohl ich etwas neugierig war, beachtete ich die komischen Gestalten nicht weiter.

Der Schultag zog sich in die Länge. Direkt in der ersten Stunde hatten wir eine Matheschularbeit gehabt und in den nachfolgenden Fächern schien mir alle Energie zu fehlen. Wie ein nasser Putzlappen hing ich im Unterricht. Um so größer war meine Freude, als endlich die Glocke ertönte und das Ende meines Tages ankündigte. Überglücklich sprang ich auf. Die Müdigkeit war wie weggeblasen. Endlich war Wochenende.

Mit meinen Freunden redend und Pläne fürs Wochenende schmiedend begab ich mich zu den Spindten, zog mich an und ging in Richtung Bushaltestelle. Doch von nun an sollte mein Leben eine drastische Wendung nehmen. Meine Freunde und ich führten gerade eine angeregte Diskussion über die Pläne fürs Wochenende, als ich plötzlich einen Schrei hörte. Es klang, als ob jemand gerade furchtbare Angst ausstehen müsste. Erstaunt blickte ich in die Richtung aus der der Schrei gekommen war. Dort wurde gerade ein Mädchen von eben jenen seltsamen Typen in eine schmale Gasse gezogen.

Sofort lief ich los. Meinen Freunden rief ich noch ein kurzes „Bin gleich wieder da!" zu, dann war ich auch schon weg. Ja, ich weiß was ihr euch jetzt denken werdet. So ein aufgeblasener Idiot. Glaubt der echt den Kavalier spielen zu müssen? Als ob eine einzelne Person da etwas ausrichten könnte. Denkt was ihr wollt. Ich konnte das einfach nicht ignorieren. Außerdem konnte ich gut auf mich selbst aufpassen und auch ganz passabel kämpfen. Man sah es mir vielleicht nicht an, aber ich hatte seit meinem fünften Lebensjahr Karate trainiert.

Innerhalb kürzester Zeit war ich bei der Gasse angelangt. Das Mädchen wurde weiter vorne in der Gasse immer noch von diesen seltsamen Typen in ihren Mafiaanzügen belästigt. Obwohl sie sich heftig wehrte, wurde sie einfach mitgeschleift.

Das Mädchen trat, kratzte und schrie, doch niemand außer mir schien sie gehört zu haben. Eigentlich seltsam, denn sie war beileibe nicht leise. Nun, egal. Es war Zeit für meinen dramatischen Auftritt.

„Hey, ihr da! Was denkt ihr was das werden soll?", rief ich den Entführern zu. Sofort wandten sich alle Gesichter mir zu. Sogar das Mädchen hörte für einen Moment auf, sich zu wehren und warf mir einen mitleidigen Blick zu, der so viel bedeutete wie „Welcher Idiot lässt sich auf so etwas ein, nur um jemandem zu helfen, den er gar nicht kennt und kündigt sich dann auch noch lautstark an?"

Ja, ich weiß, das war wohl nicht eine meiner klugen Ideen. Doch ich konnte leider die Zeit nicht zurückdrehen. Also musterte ich die Entführer aufmerksam. Es waren insgesamt fünf. Alle trugen diese Mafiaanzüge, eine Sonnenbrille und schwarze Schuhe. Und das obwohl es gerade Hochsommer war! Doch die Hitze schien sie nicht zu stören.

Langsam wanderte mein Blick zu dem Mädchen. Sie war etwa 1, 65 Meter groß, hatte gewelltes, brünettes Haar und sah ziemlich sportlich aus. Bekleidet war das Mädchen mit einer schwarzen Leggings und einem knallig grünen, enganliegenden T – Shirt. Ihr Gesicht war fein geschnitten und ihre braunen Augen mit goldenen Sprenkeln schienen zu leuchten.

Das Buch der OrdenWhere stories live. Discover now