Der Artztbesuch

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Emelys' Sicht:

Als wir in das Behandlungszimmer reinkommen, steht da schon meine Frauenärztin, Frau Vogel, und sieht mich lächelnd an.

Frau Vogel: "Hallo Frau Schmiedle. Ist das der Vater?

Emely: "Hallo Frau Vogel. Ja ich nehme stark an, dass das der Vater ist.

Frau Vogel lacht und Luca und ich stimmen zögerlich ein. Sie ist so eine Person, die man auf den ersten Blick mag und das finde ich sehr wichtig.

Luca: "Hallo, ich bin Luca Orend, der feste Freund von Emely."

Frau Vogel: "Das freut mich. Ich denke, heute werde ich ihnen sagen können, was es wird und wann es kommt. Nehmen sie doch Platz. Herr Orend hier und Emely, du kannst gleich auf die Liege."

Emely: "Ok"

Ich ziehe mein T-Shirt aus und lege mich auf die Liege. Luca sitzt ganz aufgeregt daneben und schaut mir dabei zu. Frau Vogel zieht das Ultraschallgerät an die Liege und tut mir diesen blauen Schleim auf den Bauch. Behutsam sucht sie meinen Bauch ab. Nach einer Weile zeigt sie auf den Monitor.

Frau Vogel: "Seht hier. Da ist der Kopf und da der Körper. Kann man es erkennen?"

Luca: "Mit viel Fantasie, ja"

Emely: "Ja, ich seh' es. Wissen sie was es wird?"

Frau Vogel: "Wollen Sie es wissen? Weil viele Paare wollen sie überraschen lassen."

Emely: "Ja, wir wollen es wissen."

Frau Vogel: "Voller Freude kann ich euch sagen, dass ihr einen kleinen Jungen bekommen werdet."

Luca schaut mich mit seinem 'Ich hab's dir doch gesagt' Blick an. Ich schaue ein wenig enttäuscht zurück und lächle dann Frau Vogel an.

Emely: "Danke. Und wann ist der Geburtstermin?"

Frau Vogel: "Sie sind momentan im dritten Schwangerschaftsmonat und in diesem Stadium können wir nur schäzen. Richten sie sich in ungefähr sechs Monaten auf Nachwuchs ein. Bei ihrem nächsten Termin können wir es eindeutig bestimmen."

Emely: "Oke. Danke. Auf Wiedersehen!"

Frau Vogel: "Bis bald und nochmal herzlichen Glückwunsch."

Luca: "Tschüß"

Hand in Hand verlassen wir die Praxis. Draußen angekommen legt Luca einen Arm um mich und lächelt mich überheblich an.

Emely: "Hör auf so dumm zu grinsen nur weil du Recht hattest."

Luca: "'Tschuldigung."

Mir schelmischen Blick schaut er mich an.

Emely: "Warum glaub' ich dir nicht, dass es dir Leid tut?"

Luca: "Weiß ich doch nicht! Also wie wollen wir ihn nennen?"

Emely: "Lass' uns das Zuhause besprechen"

Luca: "Oke."

Hand in Hand schlendern wir zum Auto, fahren Heim und setzen und mit Papier und Stift bewaffnet auf die Couch.

Emely: "Also wir beide schreiben jetzt alle Namen auf die uns gefallen und dann suchen wir zusammen aus. Oke?"

Luca: "Klaro, los geht's."

Ich fang' ganz oben auf dem Blatt an. Die ersten Namen die ich aufschreibe sind 'Filip', 'Paul' und 'Konrad'. Nach und nach kommen noch 'Finn', 'Ben', Theo'  und 'Vitus' dazu.

Nach etwa zwanzig Minuten legen Luca und ich etwa zeitgleich unsere Stifte auf den Tisch. Als ich Luca's Liste sehe kräusel ich die Augenbrauen. Es stehen Namen wie 'Miguel', 'Tizian' oder 'Robert' drauf. Einen Namen haben wir beide: 'Filip' oder wie er es geschrieben hat 'Phillip'. Aber dass ist nicht der Name, der es mir am meisten angetan hat. Wie gebannt schau ich auf seinen Zettel und sagen den Namen ein paar mal in meinem Kopf.

Luca beobachtet mich und sagt dann: "So schlimm?

Emely: "Nein, im Gegenteil. Ich will ihn Mik nennen. Das klingt so, so schön."

Luca: "Ja, den finde ich auch gut, aber 'Phillip' finde ich auch toll."

Emely: "Nein, gegen Mik ist 'Phillip' gar nichts."

Luca: "Also bleibt es bei Mik, abgemacht. Und als zweiten Namen?"

Emely: Ja, abgemacht. Vielleicht auch etwas mit 'M'?"

Luca: "Ja, vielleicht 'Mik Merlin'?

Emely: "Luca, ich liebe dich, das klingt so schön!"

Luca: "Ich dich auch. Und Mik liebe ich auch. Jetzt schon."

Mik Merlin wird also mein Sohn heißen. Es ist ein schöner Name, ohne Zweifel, aber eben ein Jungennamen. Naja, ich muss mich damit abfinden. Vielleicht beim nächsten Mal.

Das Leben ist eine AchterbahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt