Kapitel 10

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(Rechtschreibfehler ignorieren bitte)

Evans Sicht

Die Zeit scheint einfach nicht zu vergehen.

Je öfter ich auf die Uhr schaue, desto langsamer werden die Zeiger und nach fast vier Stunden dieser Qual, halte ich es kaum noch aus.

Meine Augen gleiten immer wieder über die Papiere vor mir und inzwischen habe ich das Gefühl, dass mein Kopf gleich abfällt und alles was ich tun will ist schlafen.

Was mir jedoch noch besser gefallen würde, wäre es, Zoe zu besuchen und den ganzen Tag mit ihr zu verbringen, weil ich weiß, dass sie heute Abend nur in der Bar arbeitet und den restlichen Tag nur ein paar Filme mit Zaya gucken und Hausaufgaben machen wird.

Allein der Gedanke an sie erwärmt meine Brust und ich spiele seit Stunden mit dem Gedanken, meiner Familie abzusagen und wirklich einfach zu ihr zu fahren.

Doch dadurch dass Liah, meine jüngere Schwester, zusammen mit ihrer Tochter und Noah mit seiner schwangeren Ehefrau auch dort auftauchen werden, kann ich mich nicht dazu bringen, es zu verschieben.

Genau als ich mich noch tiefer in dem Gedanken an Zoe verlieren will, reißt mich das Klopfen an meiner Tür wieder in die Realität und kurz darauf blicke ich auch schon in die Augen meines besten Freundes und Beraters.

"Alles gut, Großer?", meint er ruhig und ich seufze laut, bevor ich den Stift in meiner Hand ablege und mich in meinem Stuhl nach hinten lehne, ehe Paco es sich vor mir bequem macht.

"Abgesehen von der tonnenschweren Last auf meinen Schultern, ja.", antworte ich seufzend und lege den Kopf in die Hände, versuchend nicht einfach einzuschlafen.

Die letzten Tage habe ich kaum geschlafen und während es mir sonst nichts ausmacht, scheint die Müdigkeit dieses Mal meinen Körper von innen heraus zu zerfressen.

"Du machst dir wegen der Sache mit Zoe viel zu viele Sorgen, Evan. Sie wird es nicht erfahren, also beruhige dich doch einfach und genieß' deine Zeit mit ihr."

"Weil sie begrenzt ist, oder was? Ach stimmt, ich muss sie ja sofort wieder loswerden, sobald wir das Geld von diesen Wichsern genommen und sie umgebracht haben; hätte ich fast vergessen.", spucke ich genervt und erhebe mich, hasse es, wie laut mein Gewissen schreit und sich mein Magen zusammenzieht, wenn ich an diesen verfickten Plan denke.

Ich spüre die Blicke meines besten Freundes in meinem Rücken, während ich versuche mich mit dem Anblick der Großstadt meines Herzens zu beruhigen.

"Hast du dich in die Kleine verliebt, Evan? Sag mir die Wahrheit.", meint Paco um einiges strenger und sofort schüttle ich den Kopf, denn ich weiß, dass es keine Liebe ist.

Noch nicht.

Aber mit jeder Nachricht und jedem Lächeln das sie mir schenkt verfalle ich ihr nochmal und hätte ich gewusst, dass diese Situation so ausarten wird, wäre ich niemals darauf eingegangen.

Gefühle sind das letzte was ich gerade jetzt gebrauchen könnte.

"Nein, das habe ich nicht. Aber - fuck, ich schlafe mit ihr, Paco. Diese Gewissensbisse machen mich fertig.", murmle ich seufzend und fahre mir durch die Haare, bevor ich mich zu ihm drehe und in seine dunkelgrünen Augen gucke.

"Du tust - was? Warte Mal, warte. Das haben wir nicht so ausgemacht, Evan. Was zum Fick tust du da?", zischt er plötzlich und sofort wende ich den Blick ab.

"Ich weiß, dass wir was anderes geplant hatten, aber ich konnte ihr einfach nicht widerstehen. Als ich in in dieser Bar mit ihr geredet habe, war es, als wäre ich wieder in der Pubertät und ich konnte weder mich noch meine Lust nach ihr zurückhalten.", erkläre ich verzweifelt und stöhne frustriert auf.

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