Brief an Zeus

Zeus, mein Freund!

  Mein lieber Zeus!

Hach, wie schön; endlich hören wir uns wieder! Wobei, so sehr habe ich dich gar nicht vermisst. Schließlich wurde ich ja jeden Tag an dich und deine Güte erinnert. Bis zu jenem Tag, an dem mich mein guter Freund Herakles befreit hat. Mir ist da wirklich ein Stein von Herzen gefallen und mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Ich meine, der Stein sieht in Kombination mit diesem Ring gar nicht mal so schlecht aus. Falls du übrigens glaubst, dass du mich mit dem Leid, das du den Menschen jetzt noch als i-Tüpfelchen mitgeben musstest, irgendwie verunsichern könntest, dann hast du dich gewaltig geschnitten. Nur, weil du Überschuss an schlechten Dingen und ganz nebenbei auch an Sadismus hast, musst du jetzt auch nicht übertreiben. Falls du es vergessen hast: Die Hoffnung stirbt zuletzt, die ist ja schließlich noch übrig geblieben.
Ich meine, man kann ja auch mal übertreiben: Schließlich wollten die Zweibeiner dir Opfer bringen, sie sind mitunter nach deinem Ebenbild geschaffen und du könntest auch mal ein bisschen Stolz anstelle deines Egos mir gegenüber zeigen.
Glaub mir, sie werden unter Anderem dich verantwortlich machen und sich mein Geschenk an sie, das Feuer, zu Nutzen machen. Warte mal ab, dann werden sie dir im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle heiß machen. In der Zeit kann ich mir ja schonmal was Neues ausdenken, damit du neben deiner Selbstdarstellung noch was Produktives zu tun hast. Wie mein Name schon sagt, ich bin dir schon einen Schritt voraus.
Bis dahin,
Prometheus.