Kapitel 1: Die Reise beginnt

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»Wie ich seh´ haste schon ein'n Vorsprung, Magnus.«

»Ich hatte auch großen Durst.«

»Ja, das hab’n wir sogar drauß’n gehört.«

Der Nordmann grinste als Antwort nur breit und prostete dem Zwerg zu.

»Dann hör mal was ich dazu zu sagen hab'«, sprach Ramloc und stürzte seinen Humpen ebenfalls runter.

Ein noch größerer Rülpser entfuhr seiner Kehle und brüllend vor Lachen fuhren sie mit ihrem Wettstreit fort.

»Jedes mal das Gleiche mit euch«, erklang betont vorwurfsvoll die Stimme des Schildmeisters neben ihnen. »Kaum lässt man euch zwei alleine führt ihr euch auf wie die Schweine.«

»Hört, Hört, da kann jemand aber gut reim'n, was?«, sagte der Zwerg belustigt.

»Vielleicht solltest du Barde werden«, schlug Magnus vor.

»Wieso…Oh«, war die einzige Erwiderung.

»Jetzt setz’ dich endlich hin, Grayden oder willst du da steh'n bleiben und zu Stein erstarr'n?«

»Ach was soll´s.«

Grayden Reynhardt trug eine mittelschwere dunkelbraune, fast schon schwarze Panzerweste, die an den Schultern mit weißem Stahl abgesetzt war. Die Hände steckten in den passenden Handschuhen. An dem linken war ein Stück länglicher weißer Stahl eingearbeitet der als Enerschild in Kraft treten konnte. In der grauen Schärpe um seine Mitte steckte links sein Langschwert. Dessen Klinge war aus schwarzem Kristall geschmiedet worden und steckte in einer schmucklosen Scheide. Daneben befand sich noch ein Kurzschwert auf der rechten Seite. Er trug eine nachtschwarze Hose welche wie Seide wirkte, jedoch schützte sie wie das beste bekannte Leder. Zusätzlich waren daran für die Unterbeine und die Schenkel Metallplatten darauf genietet. Der Schildmeister trug um den Hals als einziger der Gruppe keinen Trophäenschmuck und hatte wie Ramloc braune Haare. Seine Augen besaßen die gleiche Farbe. Er machte einen Kampferfahrenen Eindruck und war es gewohnt als ehemaliges Ordensmitglied Autorität auszuüben. Sie hatten ihn doch als ihren Anführer akzeptiert, obwohl wichtige Entscheidungen von allen mitbestimmt wurden.

Grayden rief dem Wirt zu das sie für die Nacht zwei Zimmer bräuchten und bestellte allen etwas zu Essen. Der Wirt nickte und gab ihnen die Schlüssel. Im gleichen Moment gesellte sich Shana zu ihnen, eine Renegatin der Assana, ausgestoßen und von ihrem alten Clan für Vogelfrei gebannt worden. Niemand aus der Gruppe kannte eine bessere Bogenschützin und Alkemistin. Shana trug laubbraune halbhohe Schuhe und ihre Kleidung bestand aus einer Bogenschützenrüstung aus leichtem hellem Leder. Diese war mit weichen Stoffen gepolstert, der rechte Arm blieb frei zum Schießen. Sie band lediglich ein paar Lederbänder um Handgelenk und Schulter. Dazu ihren schwarzbraunen, breiten Gürtel, an dem unzählige Beutel hingen. Darüber hinaus noch ein Kurzschwert, leicht gebogen, elegant und tödlich. Shana hatte langes schwarzes Haar, das ihre helle Haut betonte. Ihre mandelförmigen, grünen Augen hatten etwas Bezauberndes und so mancher Mann konnte sich darin verlieren. Den schwarzen Hirschholzbogen und den Köcher lehnte sie an den Tisch. Sie bestellte kein Bier sondern verlangte nach heißem Blattwasser, was ihr vom Wirt einen verdutzten Blick einbrachte und leises Gelächter von den anderen Tischen. Das kümmerte sie jedoch nicht. Sie war viel zu müde von dem letzten Abenteuer.

Cayren-Beatseeker: Die Schwarze Pyramide(XL Leseprobe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt