Kapitel 1: Die Reise beginnt

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Cayren, im Jahr 4377

Krachend knallte die Tür zur Seite und ein pelzbesetzter Stiefel trat über die Schwelle in das Wirtshaus Schwert und Schild.

»BIIIEER!«, erschallte eine tiefe Stimme und die muskulöse Gestalt eines Nordmannes trampelte in den Schankraum und auf einmal war alles ruhig. Er sah typisch nordmännisch aus. Die Beine steckten in schweren Pelzstiefeln, eine eichenfarbene Lederhose die ebenfalls mit Pelzen geschmückt war, bedeckte seine Beine. An der Hüfte hingen zwei Wurfäxte. Sein Lederwams war mit Kettenringen verstärkt, wie auch seine Unterarmschoner. Diese waren zusätzlich mit feinen Knochen geschmückt die länglich an die Arme angepasst. Die linke Schulter verzierte der Schädel eines Eiswolfs aus dem Norden, der von innen mit einem blattgrünem Gewebe abgedichtet wurde und dem Schädel unheimlich wirkende Augen gab. Dazu hing eine Kette mit Eiswolfzähnen um seinen Hals. Hinter der rechten Schulter sah man den Griff eines Langschwertes und eine rot-grün karierte Baumwollschärpe hing bis an seine linke Hüfte herab. Sein linker Arm wurde von einem kleinen Dornenschild geschützt. Das Gesicht war leicht gebräunt und strahlte jugendliche Kraft und Stärke aus. Dunkelblondes, langes Haar fiel in Wellen auf seine Schulter, das von einem dunkelbraunen Lederband im Zaum gehalten wurde, so dass es ihm im Kampf nicht die Sicht raubte. Die Augen hatten die Farbe von tiefblauem Wasser. insgesamt war er mit seinen 1, 84 m eine imposante Erscheinung.

»Oh Nein«, stammelte der Wirt. Mit einem frisch gezapften Humpen in der Hand starrte er zur Tür und befürchtete das allerschlimmste. Der Nordmann sah den Humpen, lief geradewegs auf den zitternden Wirt zu, riss ihm das Bier aus der Hand und schluckte gierig das herrlich kühle Nass herunter. Hörte der Wirt wirklich ein Zischen als der Nordmann das Bier runterstürzte? Wiederum mit einem Knallen landete der leere Humpen auf der Theke und der Nordmann liess ein lautes Rülpsen folgen.

»Das tat gut. Wirt, gib mir noch eins!«, forderte er.

Schneller als jeder gucken konnte, verschwand auch das nächste Bier in seinem Rachen. Darauf folgte ein noch größerer Rülpser. Der Nordmann nahm den nächsten Humpen und steuerte auf einen großen freien Tisch in der hinteren Ecke zu. Mit wachsamen Blicken folgten die Bauern im Schwert und Schild dem Nordmann. Denn man wusste nie genau was einer von dieser Sorte so alles im Kopf hatte wenn sie ihren Durst auf eine so ungestüme Weise stillten. Doch, außer das er das dritte Bier nun langsamer trank, geschah nichts weiter und die Gespräche gingen weiter. Da öffnete sich die Tür noch einmal und weitere Gestalten betraten das Wirtshaus.

»Ah, da kommt ihr ja endlich, ich dachte schon ich müsste alleine unseren Sieg feiern«, rief der Nordmann.

»Nach dem du wie ´n brünftiger Blarrk vom Feren gesprung´n bist und in das Wirtshaus gerannt bist hab'n wir unsere Feren erst in den Stall gebracht«, erwiderte Ramloc Stahlschlag, der Zwerg. »Was mit deinem

werd´n soll, weiß ich natürlich nich´«, setzte er mit einem breiten Grinsen nach.

»Mach Dir um meines keine Sorgen Kurzer, das findet schon seinen Weg, du weißt doch das nichts und niemand einen Nordmann aufhalten kann wenn er seinen Durst löschen muss.«

»…und ´nen Zwerg ers' recht nix.«

Ramloc Stahlschlag war für seine Rasse recht groß geraten, etwa 1,40 m wenn man seine Lederstiefel dazu zählte. Stolz trug er eine komplette Basiliskenschuppenrüstung, die mit silbrig-grünen Schuppen schimmerte. Dazu war der Zwerg mit einer prächtigen Doppelaxt und mehreren Wurfmessern die an seinem breiten Gürtel hingen, bewaffnet. In seinem harten Gesicht prangte ein liebevoll gestutzter Vollbart und seine Augen waren von steingrauer Farbe. Die Haare waren braunrot und kurz gestutzt. Das Alter war, wie bei jedem Zwerg schwer zu schätzen, da sie bis zu 250 Jahre alt werden konnten, doch dieser hatte sicherlich schon vier bis fünf Jahrzehnte gelebt und galt somit unter seinesgleichen als Heranwachsender. Ramloc wandte sich an den Wirt und bestellte eine neue Runde Humpen dann setzte er sich zu seinem Kamerad.

Cayren-Beatseeker: Die Schwarze Pyramide(XL Leseprobe)Where stories live. Discover now