kapitel 16

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da mittlerweile viele neue leser dazu gekommen sind, nochmal eine information vorweg: neue parts kommen immer mittwoch und samstag online :)

ich konnte diese nacht nur unfassbar schlecht schlafen. ich wollte unbedingt den nächsten tag haben. um halb drei nachts schlief ich endlich ein. am nächsten tag wollten wir gegen eins wieder nachhause also hatte ich mich für zwölf im krankenhaus angekündigt. der rest meiner familie würde solange irgendwo mittag essen und mich danach wieder im krankenhaus abholen. ich stand am morgen extra früh auf um mich noch fertig zu machen, schminkte mich dann ein wenig, aber doch nicht allzu stark. sonst würde er mich kaum wieder erkennen. ich zog ein weißes shirt und eine enge jeans an. ich stopfte das shirt vorne rein, zog einen gürtel an und machte mir einen dutt. dazu meine schwarzen vans und ging runter zum frühstück. ich aß extra nicht viel, damit wir früher los konnten. wir waren schon um halb zwölf vor dem krankenhaus. ich riss die tür auf, bevor das auto überhaupt stand und lief so schnell ich konnte in die lobby. „entschuldigung, ich wollte herr büttinghaus besuchen. manuel büttinghaus. wissen sie wo er liegt?“ – „stockwerk drei, zimmer 109. erster gang rechts, vorletztes zimmer.“ – „vielen dank.“ ich lief so schnell ich konnte die treppe hoch und stieß mit schwester schmidt zusammen. „oh, entschuldigung. ich habe sie garnicht gesehen.“ – „kein problem. du möchtest sicher zu herr büttinghaus oder?“ – „ja.“ – „ich bring dich hin. vorher solltest du allerdings noch etwas wissen.“ wir waren fast im dritten stockwerk angekommen als sie mich kurz zurück hielt. „während der operation gab es einige komplikationen. er hat viel blut verloren…“ ich sah sie mit unglaubwürdigen augen an. „er kam jedoch durch und ist seither wieder stabil. allerdings ist er noch nicht wieder aufgewacht.“ – „ich kann aber trotzdem zu ihm, oder?“ – „ja.“ wir standen nun vor zimmer 109 und sie öffnete langsam die tür. dort lag er. er wurde künstich beatmet und war mit hunderten kabeln und schläuchen an irgendwelche geräte gebunden. ich ging ein paar schritte auf ihn zu und setzte mich neben sein bett. ich nahm seine hand und lehne mich an den bettrand. ich musste mich unfassbar bemühen nicht zu weinen. ich wusste den wirklichen grund für die zweite operation ja noch nicht mal. ich traute mich auch nicht zu fragen. oder auf die krankenakte zu schauen. jetzt lag er so da. ich blieb ungefähr eine stunde an seinem bett und veränderte die position unserer hände nicht bis schwester schmidt wieder rein kam und meinte dass meine eltern unten seien. ich löste meine hand und sah ihn ein letztes mal an. als wir draußen waren fragte ich sie nach einem blatt papier und einem stift. ich schrieb meine handynummer auf das blatt und sagte: „wenn sich sein zustand irgendwie ändert, rufen sie mich bitte an! und geben sie ihm die wenn er aufwacht auch bitte direkt.“ – „mach ich kleines.“ mit ihrem versprechen verließ ich wortlos stockwerk drei und ging mit einem verlorenen blick zurück in die lobby. klara sah mir an, dass irgendwas nicht stimmte. aber sie fragte nichts. und sowas war untypisch für sie. ich sagte meinen eltern dass ich nun bereit sei und wir fuhren los. richtung heimat.

der zimmernachbar (glp ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt